Aktien New York: Vor allem Dow reagiert negativ auf US-Zinsentscheid
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed hat den
New Yorker Börsen am Mittwoch einen Dämpfer verpasst. Obwohl die
Währungshüter den Leitzins wie weithin erwartet unverändert ließen,
sackte der Leitindex Dow Jones Industrial auf ein
Tagestief - zuletzt verlor er noch 0,48 Prozent auf 44.635,03
Punkte.
Der marktbreite S&P 500 sank um 0,81 Prozent auf
6.018,29 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
ging es um 0,78 Prozent auf 21.295,37 Punkte nach
unten. Am Dienstag hatten sich der S&P 500 und mehr noch der Nasdaq
100 deutlich von den Verlusten vom Wochenstart erholt, als eine
Debatte über das chinesische KI-Start-up DeepSeek Sorgen wegen der
hohen Bewertungen der US-Techbranche geschürt hatte.
Eine Reihe von Unternehmenszahlen hatte dem Markt zuvor keine klaren
Impulse gegeben. Diese sind eher von den erst nachbörslich
anstehenden Ergebnissen der Tech-Riesen Microsoft ,
Meta und Tesla zu erwarten. Damit
berichten gleich drei der als "Glorreiche Sieben" bezeichneten
US-Tech-Schwergewichte über ihre Geschäftsentwicklung.
Mit dem chinesischen Amazon -Konkurrenten Alibaba
versuchte zur Wochenmitte ein weiteres
Tech-Unternehmen auf den KI-Zug aufzuspringen. Alibaba teilte mit,
ein eigenes KI-Modell erziele bessere Leistungen als das zuletzt
viel zitierte DeepSeek-Modell V3 sowie das Meta-Modell Llama. Mit
plus 2 Prozent hielt sich die Kursreaktion bei den in New York
gelisteten Alibaba-Hinterlegungsscheinen (ADR) zwar einigermaßen in
Grenzen. Diese hatten allerdings schon die vergangenen Handelstage
eine Rally hingelegt.
Die Aktien des KI-Vorzeigeunternehmen Nvidia weiteten
am Mittwoch ihren Tagesverlust auf zuletzt 6,5 Prozent aus. Kreisen
zufolge prüfen Vertreter der Regierung von US-Präsident Donald Trump
weitere Beschränkungen für den Export von Computerchips des
KI-Vorzeigeunternehmens nach China. Die Gespräche befänden sich aber
noch in einem frühen Stadium, berichtete die Nachrichtenagentur
Bloomberg. Ein Sprecher des Weißen Hauses war für eine Stellungnahme
zu dem Bericht laut Bloomberg zunächst nicht zu erreichen. Von einem
Nvidia-Sprecher habe es geheißen, das Unternehmen sei zur
Kooperation mit der US-Regierung bereit.
Am Dienstag hatte sich Nvidia noch deutlich vom vorangegangenen
Absturz erholt. Insgesamt sah die Kursentwicklung bei KI-affinen
Nicht-Halbleitertiteln wie Microsoft und Amazon sowie
in der Chipbranche ähnlich durchwachsen wie am Dienstag aus.
Ansonsten stach T-Mobile US mit einem Kurssprung von
6,8 Prozent heraus. Die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom
rechnet für das neue Jahr mit einem unerwartet
starken Zustrom neuer Kunden sowie mehr Geldzuflüssen. Experten
messen dem Free Cashflow hohe Bedeutung bei, weil er über die
Fähigkeit zur Ausschüttung von Dividenden und zum Rückkauf von
Aktien Aufschluss geben kann.
Bei der Kaffeehauskette Starbucks sorgte die
überraschend gute Umsatzentwicklung im vergangenen Quartal für einen
Kursanstieg von 8,5 Prozent und den Spitzenplatz im Nasdaq 100.
Die Titel von General Dynamics büßten
hingegen nach der Zahlenvorlage des Rüstungsunternehmens 4 Prozent
ein. Der Mischkonzern Danaher enttäuschte mit seinem
Geschäftsausblick, was die zuletzt gut gelaufenen Aktien um 9,3
Prozent absacken ließ./gl/he