ROUNDUP/Aktien New York: Klare Richtung fehlt vor US-Zinsentscheid
NEW YORK (dpa-AFX) - Wenige Stunden vor dem Zinsentscheid der
US-Notenbank Fed lassen die New Yorker Börsen am Mittwoch eine klare
Richtung vermissen. Auch eine Reihe von Unternehmenszahlen gab dem
Markt insgesamt keine Impulse. Diese sind eher von den erst
nachbörslich anstehenden Ergebnissen der Tech-Riesen Microsoft
, Meta und Tesla zu
erwarten. Damit berichten gleich drei der als "Glorreiche Sieben"
bezeichneten US-Tech-Schwergewichte über ihre Geschäftsentwicklung.
In der ersten Handelsstunde stieg der Leitindex Dow Jones Industrial
um 0,11 Prozent auf 44.901,86 Punkte. Der marktbreite
S&P 500 verlor hingegen 0,31 Prozent auf 6.048,95
Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
ging es um 0,43 Prozent auf 21.370,33 Punkte nach
unten. Am Dienstag hatten sich der S&P 500 und mehr noch der Nasdaq
100 deutlich von den Verlusten vom Wochenstart erholt, als eine
Debatte über das chinesische KI-Start-up DeepSeek Sorgen wegen der
hohen Bewertungen der US-Techbranche geschürt hatte.
Mit dem chinesischen Amazon -Konkurrenten Alibaba
versuchte zur Wochenmitte ein weiteres
Tech-Unternehmen auf diesen Zug aufzuspringen. Alibaba teilte mit,
ein eigenes KI-Modell erziele bessere Leistungen als das zuletzt
viel zitierte DeepSeek-Modell V3 sowie das Meta-Modell Llama. Mit
plus 2,8 Prozent hielt sich die Kursreaktion bei den in New York
gelisteten Alibaba-Hinterlegungsscheinen (ADR) zwar einigermaßen in
Grenzen. Diese hatten allerdings schon die vergangenen Handelstage
eine Rally hingelegt.
Die Aktien des KI-Vorzeigeunternehmen Nvidia sanken zuletzt um 3,9
Prozent, nachdem sie sich am Dienstag noch deutlich vom
vorangegangenen Absturz erholt hatten. Insgesamt sah die
Kursentwicklung bei KI-affinen Nicht-Halbleitertiteln wie Microsoft
und Amazon sowie in der Chipbranche ähnlich durchwachsen wie am
Dienstag aus.
Ansonsten stach Nasdaq-100-Spitzenreiter T-Mobile US
mit einem Kurssprung von 8,6 Prozent heraus. Die Mobilfunktochter
der Deutschen Telekom rechnet für das neue Jahr mit
einem unerwartet starken Zustrom neuer Kunden sowie mehr
Geldzuflüssen. Experten messen dem Free Cashflow hohe Bedeutung bei,
weil er über die Fähigkeit zur Ausschüttung von Dividenden und zum
Rückkauf von Aktien Aufschluss geben kann.
Die Titel von General Dynamics büßten
hingegen nach der Zahlenvorlage des Rüstungsunternehmens 3,4 Prozent
ein. Der Mischkonzern Danaher enttäuschte mit seinem
Geschäftsausblick, was die zuletzt gut gelaufenen Aktien um 7,9
Prozent absacken ließ.
Experten erwarten, dass die Fed um 20.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit
eine Beibehaltung ihres derzeitigen Leitzinses bekannt geben und
einmal mehr auf die Datenabhängigkeit zukünftiger Entscheidungen
verweisen wird. Derzeit sprechen vor allem die zuletzt robusten
Daten vom US-Arbeitsmarkt und eine weiter zu hohe Inflation gegen
Zinssenkungen./gl/he