ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Nasdaq deutlich erholt von KI-Schock aus China
NEW YORK (dpa-AFX) - Der jüngste Schock ist an der
US-Technologiebörse Nasdaq am Dienstag bereits verblasst. Mit einem
Anstieg um 1,59 Prozent auf 21.463,04 Punkte machte der Auswahlindex
Nasdaq 100 letztlich über die Hälfte seines
Kursrutsches vom Vortag wieder wett. Er war zu Wochenbeginn um knapp
3 Prozent abgesackt, da eine Debatte über mögliche
Wettbewerbsvorteile des chinesischen KI-Start-ups DeepSeek Sorgen
wegen der hohen Bewertungen der US-Techbranche geschürt hatte.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hatte dem am
Montag getrotzt und stieg am Dienstag um weitere 0,31 Prozent auf
44.850,35 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 -
vortags nicht ganz so gebeutelt wie die Nasdaq-Indizes - ging es um
0,92 Prozent auf 6.067,70 Punkte hoch.
Das neue Open-Source-Modell von DeepSeek habe die KI-Geschichte neu
aufgerollt und stelle die Vorherrschaft der führenden KI-Unternehmen
in den USA infrage, schrieb Barclays-Stratege Stefano Pascale.
Allerdings waren schon am Vortag Zweifel aufgekommen, ob das
KI-Modell wirklich mit viel weniger Rechenleistung ähnliche
Ergebnisse erzielt wie die großen Modelle der etablierten
Konkurrenten insbesondere aus den USA.
Der am Montag gebeutelte Halbleitersektor fand am Dienstag keine
gemeinsame Richtung. Aktien wie Texas Instruments ,
Micron Technology und Analog Devices
zählten zu den größten Verlierern, wogegen sich KI-Branchenführer
Nvidia mit 8,9 Prozent deutlich erholte. Im
Dauer-Wettkampf um den Status des wertvollsten Börsenunternehmens
liegt Nvidia aber weiter auf Platz drei - hinter dem iPhone-Konzern
Apple und dem Softwareriesen Microsoft
. Am Montag hatte Nvidia mit einem rund 17-prozentigen
Kursabsturz die beiden anderen Tech-Riesen an sich vorbeiziehen
lassen müssen.
Für sichtbare Kursausschläge sorgten am Dienstag aktuelle
Geschäftszahlen und Unternehmensziele. Der Flugzeugbauer Boeing
legte endgültige Quartalsresultate vor. Für das
Kursplus von 1,5 Prozent waren aber Aussagen von Konzernchef Kelly
Ortberg verantwortlich. Er ist optimistisch, dass Boeing 2025 wieder
eine monatliche Produktionsrate von 38 Maschinen der wichtigen
737er-Modellreihe erreichen kann.
Die Anteilscheine von Jetblue Airways litten dagegen
unter den Kostenprognosen der Fluggesellschaft: Sie büßten gut ein
Viertel ein.
Beim Rüstungskonzern RTX honorierten die Anleger
einen starken Quartalsbericht mit Kursgewinnen von 2,6 Prozent.
Konkurrent Lockheed Martin hingegen enttäuschte mit
seinem Gewinnausblick, was dessen Aktien um 9,2 Prozent absacken
ließ.
General Motors (GM) konnte die Anleger mit einem
überraschend hohen Ergebnisziel für das laufende Jahr nicht
überzeugen, wie der Kursrutsch von 8,9 Prozent zeigte. Daniel Roeska
vom US-Analysehaus Bernstein Research befürchtet ein schwieriges
Jahr für den Autobauer. Er verweist auf Zölle, die GM bei der
Einfuhr von Fahrzeugen aus ausländischen Produktionsstätten in die
USA drohten. Dazu komme der mögliche Wegfall von Steuergutschriften
beim Kauf von Elektrofahrzeugen./gl/he