ROUNDUP/Aktien New York: Nasdaq deutlich stabilisiert - Halbleiter uneinheitlich
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Kurse an der US-Technologiebörse Nasdaq
haben sich am Dienstag sichtbar stabilisiert. Nach einem verhaltenen
Beginn gewann der Auswahlindex Nasdaq 100 zuletzt
0,84 Prozent auf 21.303,94 Punkte. Er war zu Wochenbeginn um knapp 3
Prozent abgesackt, da eine Debatte über mögliche Wettbewerbsvorteile
des chinesischen KI-Start-ups DeepSeek Sorgen wegen der hohen
Bewertungen der US-Techbranche geschürt hatte.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hatte dem am
Montag getrotzt und stieg nun um weitere 0,51 Prozent auf 44.941,50
Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 - vortags nicht
ganz so gebeutelt wie die Nasdaq-Indizes - ging es um 0,59 Prozent
auf 6.047,69 Punkte hoch.
Das neue Open-Source-Modell von DeepSeek habe die KI-Geschichte neu
aufgerollt und stelle die Vorherrschaft der führenden KI-Unternehmen
in den USA infrage, schrieb Barclays -Stratege Stefano
Pascale. Allerdings waren schon am Vortag Zweifel aufgekommen, ob
das KI-Modell wirklich mit viel weniger Rechenleistung ähnliche
Ergebnisse erzielt wie die großen Modelle der etablierten
Konkurrenten insbesondere aus den USA.
Der zu Wochenbeginn gebeutelte Halbleitersektor fand am Dienstag
keine gemeinsame Richtung. Aktien wie Analog Devices, Texas
Instruments und Intel zählten zu den
größten Verlierern, wogegen sich Vertreter wie Marvell Technology
und KI-Branchenführer Nvidia etwas
erholten.
Für deutliche Kursausschläge sorgten aktuelle Geschäftszahlen von
Unternehmen. Der Flugzeugbauer Boeing legte
endgültige Quartalsresultate vor. Für das Kursplus von 5,4 Prozent
waren aber Aussagen von Konzernchef Kelly Ortberg verantwortlich. Er
ist optimistisch, dass Boeing 2025 wieder eine monatliche
Produktionsrate von 38 Maschinen der wichtigen 737er-Modellreihe
erreichen kann.
Die Anteilscheine von Jetblue Airways litten unter
den Kostenprognosen der Fluggesellschaft: Sie büßten knapp ein
Viertel ein.
Beim Rüstungskonzern RTX honorierten die Anleger
einen starken Quartalsbericht mit Kursgewinnen von 3,8 Prozent.
Konkurrent Lockheed Martin hingegen enttäuschte mit
seinem Gewinnausblick, was dessen Aktien um 6,7 Prozent absacken
ließ.
General Motors (GM) konnte die Anleger mit einem
überraschend hohen Ergebnisziel für das laufende Jahr nicht
überzeugen, wie der Kursrückgang um 9,4 Prozent zeigte. Daniel
Roeska vom US-Analysehaus Bernstein Research befürchtet ein
schwieriges Jahr für den Autobauer. Er verweist auf Zölle, die GM
bei der Einfuhr von Fahrzeugen aus ausländischen Produktionsstätten
in die USA drohten. Dazu komme der mögliche Wegfall von
Steuergutschriften beim Kauf von Elektrofahrzeugen./gl/he