Aktien New York Ausblick: Deutliche Einbußen - Kalte Dusche für KI-Euphorie
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte werden zum Wochenauftakt
mit erheblichen Verlusten erwartet. Grund dafür ist die Debatte um
das chinesische KI-Start-up DeepSeek, das unter Investoren
Befürchtungen wegen der hohen Bewertungen etablierter Konzerne mit
Ausrichtung auf das Thema Künstliche Intelligenz (KI) weckte.
Entsprechend drohen der Technologiebranche die stärksten Einbußen.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial eine
Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart mit minus 0,7 Prozent auf
44.120 Punkte. In der Vorwoche hatte der US-Leitindex noch einen
Gewinn von rund zwei Prozent verzeichnet. Der technologielastige
Nasdaq 100 wird am Montag 3,5 Prozent tiefer bei
21.010 Punkten erwartet, nachdem er in der Vorwoche ein Plus von gut
anderthalb Prozent erzielt hatte.
Die Nachricht über Erfolge neuer KI-Modelle von DeepSeek setzte den
US-Technologiesektor unter Verkaufsdruck. In den App-Store-Downloads
von Apple ist die KI-Software, die erst vorige Woche
auf den Markt kam, bereits an die Spitze gelangt. Im Fokus stehen
die niedrigen Kosten für die Nutzung der KI-Modelle von DeepSeek
sowie der Umstand, dass sie offenbar mit leistungsschwächeren
KI-Chips auskommen als Produkte etablierter Anbieter. Experten
wollen die jüngsten Entwicklungen dennoch nicht überbewerten, denn
bahnbrechend Neues habe DeepSeek nicht geliefert. Gleichwohl könnte
die Debatte eine Konsolidierung der teils hohen Bewertungen im
Tech-Bereich auslösen, so ein Börsianer.
So fielen die Aktien des auf KI-Anwendungen spezialisierten
Halbleiterkonzerns Nvidia um 11,6 Prozent. Die Titel
der ebenfalls im Bereich Künstlicher Intelligenz aktiven Unternehmen
von Broadcom , AMD , Microsoft
, Meta und der
Google-Muttergesellschaft Alphabet A verbuchten
Kursabschläge zwischen 2,3 und 11,2 Prozent. Der US-Telekomkonzern
AT&T gewann mit Sonderangeboten und Bündelpaketen zum
Jahresende deutlich unterdessen mehr Kunden für sich als erwartet.
Der Umsatz im vierten Quartal stieg im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um ein Prozent. Unter dem Strich verdiente AT&T
mit knapp 4,1 Milliarden Dollar aber fast doppelt so viel. Im
vorbörslichen Handel gewann die Aktie 3,7 Prozent./edh/jha/