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US-Börsen - Banken- und Pharmawerte ziehen Dow nach unten


Die New Yorker Aktienbörse hat am Donnerstag nach den Vortagesgewinnen mit tieferen Kursen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index ließ um 85,78 Punkte oder 1,15 Prozent auf 7.400,80 Einheiten nach. Der S&P-500 Index sank 10,31 Punkte (minus 1,30 Prozent) auf 784,04 Zähler. Der Nasdaq Composite Index reduzierte sich um 7,74 Einheiten oder 0,52 Prozent auf 1.483,48 Zähler.

Die am Berichtstag vorgelegten Konjunkturdaten zeichneten ein gemischtes Bild von der aktuellen Verfassung der US-Ökonomie. Die Zahl der Erstanträge für Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche leicht von 658.000 auf 646.000 gesunken. Das US-Konjunkturbarometer, das aus zehn wichtigen Wirtschaftsindikatoren besteht, ging im Februar allerdings um 0,4 Prozent zurück.

Gleichzeitig wachse angesichts der expansiven Geldpolitik der US-Notenbank Fed die Sorge um die Inflationsentwicklung, hieß es am Markt. Niemand habe damit gerechnet, dass die Fed so aggressiv sein würde, so ein Händler.

Belastend auf den Dow Jones wirkten vor allem die Banken- und Pharmawerte. Vor allem die Anteilsscheine der großen Geldinstitute konnten nicht an die kräftigen Kurssprünge des Vortages anknüpfen und landeten deutlich in der Verlustzone, Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Citigroup schlossen mit einem Minus von 15,58 Prozent bei 2,60 Dollar, Bank of America verbilligten sich um 9,65 Prozent auf 6,93 Dollar und JP Morgan gaben 7,97 Prozent auf 24,95 Dollar ab.

Auch die Wertpapiere der Pharmaindustrie standen unter Druck. Laut aktuellen Daten betrug das Umsatzwachstum für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA 2008 nur noch ein Drittel des Vorjahres. Kunden würden vermehrt zu billigen Generika greifen, hieß es. Pharmawerte wie Procter&Gamble (minus 3,56 Prozent auf 46,31 Dollar) und Merck (minus 3,41 Prozent auf 26,04 Dollar) drückten auf den Leitindex.

Im Fokus der Anleger standen die Veröffentlichungen einiger Unternehmensergebnisse. So hat der US-Paketdienst Fedex im dritten Quartal des Geschäftsjahres einen Gewinneinbruch von 75 Prozent erlitten. Die Marktanteile habe der Dienstleister dennoch weiter ausbauen können und ein Programm zur Kostenreduktion wurde angekündigt. Fedex schlossen um 4,76 Prozent fester bei 45,10 Dollar.

Der weltgrößte Sportartikelhersteller Nike hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinnrückgang von 464 Mio. im Vorjahreszeitraum auf 244 Mio. Dollar verbucht. Auch für das Schlussquartal sei mit keiner Erholung zu rechnen, hieß es. Nike konnten dennoch um 1,26 Prozent auf 46,50 Dollar zulegen.

Auch Software-Produzent Oracle hat Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt - allerdings weitaus erfreulichere. Der Umsatz sank zwar um sechs Prozent auf 1,5 Mrd. Dollar, die Markterwartungen lagen jedoch bei einem Rückgang von zwölf Prozent. Die Oracle-Papiere schossen um 9,73 Prozent auf 17,37 Dollar in die Höhe.

Weiters standen die Anteilsscheine der Autoindustrie im Fokus der Investoren. Die US-Regierung hatte angekündigt, den angeschlagenen Auto-Zulieferern mit einem Hilfsprogramm im Volumen von 5 Mrd. Dollar unter die Arme zu greifen. Die Autowerte reagierten mit einem regelrechten Kursfeuerwerk. Lear verdoppelten sich mit einem Kurssprung von 84,72 Prozent auf 1,33 Dollar nahezu im Wert. American Axle stiegen im Verlauf über 30 Prozent, konnten zur Schlussglocke aber nur ein Plus von 0,65 Prozent auf 1,56 Dollar mitnehmen. General Motors schlossen mit einem Plus von 8,71 Prozent bei 2,87 Dollar.

Gestützt von den Maßnahmen der Fed sowie einem schwachen Dollar stiegen die Ölpreise erstmals seit Ende Jänner wieder über die Marke von 50 Dollar. Die Ölwerte zeigten sich uneinheitlich. Während Chevron um 0,81 Prozent auf 67,13 Dollar zulegten, ließen Exxon Mobil um 1,21 Prozent auf 68,33 Dollar nach. An der Spitze des Dow Jones stiegen Alcoa um 16,79 Prozent auf 6,40 Dollar. Die Titel waren von den Analysten von JP Morgan von "Neutral" auf "Overweight" hochgestuft worden. (Forts.) sma



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