ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx 50 stabil zum Wochenschluss
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte
haben am Freitag keine klare Richtung ausgebildet. Der EuroStoxx 50
schloss 0,04 Prozent höher bei 5.219,37 Punkten und
verbuchte damit ein Wochenplus von knapp anderthalb Prozent.
Außerhalb des Euroraums zog der Schweizer Leitindex SMI
um 0,18 Prozent auf 12.287,28 Zähler an. Dagegen fiel
der britische FTSE 100 belastet von schwachen
Ölwerten um 0,73 Prozent auf 8.502,35 Punkte.
Aussagen von US-Präsident Donald Trump zu möglichen Strafzöllen
gegen China standen im Anlegerfokus. Dieser bezeichnete Zölle als
großes Machtinstrument gegenüber dem Reich der Mitte: "Sie wollen
sie nicht, und ich würde sie lieber nicht einsetzen müssen."
Marktteilnehmer werteten dies als Hoffnungsschimmer, dass Trump
womöglich von Zöllen ablassen könnte.
Hinzu kamen positive Konjunkturdaten. Die Unternehmensstimmung im
Euroraum verbesserte sich im Januar überraschend deutlich. "Es
könnte sich eine leichte konjunkturelle Erholung am Horizont
abzeichnen", merkte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank an.
Von den günstigen Signalen zu China profitierten vor allem
Rohstoff-, Auto- und Luxusgüterwerte - und damit Branchen, deren
Geschäftsentwicklung nicht zuletzt vom Zustand der zweitgrößten
Volkswirtschaft der Welt abhängt. Es gab aber auch positive
Nachrichten von Unternehmensseite. So wurde er Luxussektor von
Burberry-Zahlen gestützt. Der britische
Bekleidungshersteller hatte dank einer höheren Nachfrage in den USA
mit seinen Quartalszahlen positiv überrascht. Das reichte zu einem
Kursplus von mehr als 10 Prozent. Deutlich nach oben ging es zudem
mit der gebeutelten Aktie von Kering , die um 4,5
Prozent anzog.
Die Aktien von Givaudan verloren 3,1 Prozent. Der
Schweizer Aromen- und Duftstoffhersteller hatte zwar dank höherer
Verkaufsmengen ein außerordentlich starkes organisches Wachstum
erzielt und erstmals einen Gewinn von über einer Milliarde
erwirtschaftet. Einige Analysten hatten sich aber vor allem bei der
Dividende mehr erhofft.
Im schwachen Telekomsektor sorgten die Zahlen von Ericsson
für schlechte Stimmung. Die Titel der Schweden
brachen um 12,7 Prozent ein. Die Analysten von JPMorgan sprachen von
einem durchwachsenen Zahlenwerk. Zwar habe sich das Kerngeschäft des
Netzwerkausrüsters im vierten Quartal durchaus stark entwickelt. In
anderen Bereichen seien die Ergebnisse dagegen enttäuschend gewesen.
Dies zog auch die Aktien des Branchenkollegen Nokia
um 3,9 Prozent ins Minus.
Unter den Bankaktien sorgte die italienische Monte dei Paschi di
Siena (MPS) für Schlagzeilen. Sie will nun auch beim
Übernahmepoker in der italienischen Bankenbranche mitmischen. Das
Institut legte ein Übernahmeangebot für die Konkurrentin Mediobanca
vor. Der Kurs gab darauf deutlich nach. Die
MPS-Papiere sackten um knapp 7 Prozent ab, während jene der
Mediobanca um 7,7 Prozent hochschnellten./edh/nas