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EQS-News: Deutsche Wohnen verkauft Seniorenpflegeunternehmen PFLEGEN & WOHNEN an Hamburger Kommunalholding HGV (deutsch)

Deutsche Wohnen verkauft Seniorenpflegeunternehmen PFLEGEN & WOHNEN an Hamburger Kommunalholding HGV

EQS-News: Deutsche Wohnen SE / Schlagwort(e): Verkauf

Deutsche Wohnen verkauft Seniorenpflegeunternehmen PFLEGEN & WOHNEN an

Hamburger Kommunalholding HGV

14.01.2025 / 13:06 CET/CEST

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Deutsche Wohnen verkauft Seniorenpflegeunternehmen PFLEGEN & WOHNEN an

Hamburger Kommunalholding HGV

Zur langfristigen Sicherung und Stärkung der Versorgung in der stationären

Pflege in Hamburg kauft die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) die

ehemaligen städtischen Pflegeeinrichtungen der PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG GmbH

(P&W) einschließlich der zugehörigen Immobilien zurück. Hamburg erwirbt

damit 13 Pflegeheimstandorte in Hamburg mit rund 2.000 Mitarbeitenden und

rund 2.400 Pflegeplätzen von der Deutsche Wohnen. Der Ankauf erfolgt nach

intensiven Prüfungen und Verhandlungen über die HGV Hamburger Gesellschaft

für Vermögens- und Beteiligungsmanagement (HGV), die zur Finanzbehörde

gehörende Konzernholding der Stadt, in der ein Großteil der

privatrechtsförmlichen Unternehmen der FHH gebündelt sind. Der Kaufpreis

beträgt 380 Mio. Euro und wird von der HGV ohne Haushaltsbelastung

finanziert. Der Senat hat heute grünes Licht gegeben, dass der fertig

ausgehandelte Kaufvertrag am 17. Januar 2025 notariell unterzeichnet wird.

Parallel hat der Senat eine Mitteilung an die Bürgerschaft auf den Weg

gebracht, mit der diese noch in der laufenden Wahlperiode um Zustimmung zum

Ankauf gebeten wird.

Berlin/Bochum, 14. Januar 2025.

In Hamburg wie in ganz Deutschland wird die Zahl der Menschen, die

pflegerische Unterstützung benötigen, in den kommenden Jahren stark

zunehmen. Gleichzeitig scheidet ein großer Anteil der Beschäftigten in

Pflegeberufen aufgrund des Renteneintritts aus. Damit wird die

Sicherstellung der stationären pflegerischen Versorgung bundesweit zu einer

der zentralen Herausforderungen unserer Zeit.

Der Erwerb bietet die Möglichkeit, die stationäre Pflegeversorgung in

Hamburg langfristig zu optimieren und Engpässe bei der Verfügbarkeit von

Pflegeplätzen für die Bevölkerung zu reduzieren. Bestehende spezialisierte

Versorgungsangebote, wie bei der Versorgung von Menschen mit Demenz, können

über 2026 hinaus gesichert und neue, bislang nicht oder nicht ausreichend

verfügbare Angebote in der Zukunft entwickelt werden, beispielsweise durch

die Schaffung von Kurzzeitpflegeplätzen. Darüber hinaus werden die

Arbeitgeberattraktivität sowie die Innovationskraft von P&W als Teil des

Hamburger Konzerns gestärkt und eine klare Transparenz bezüglich der

Kostenstruktur geschaffen.

Das Ankaufsinteresse der Stadt begründet sich mit einem konkreten Risiko für

die stationäre pflegerische Versorgungssicherheit in Hamburg. Denn die

Verpflichtungen und Begrenzungen des Vertrags über den Verkauf von P&W aus

dem Jahr 2007 laufen Ende des Jahres 2026 aus. Trotz der in den

Bebauungsplänen verankerten Veränderungssperren könnte ein neuer, anderer

privater Betreiber nach diesem Zeitpunkt das bestehende Angebot reduzieren.

Dies könnte die Versorgungsituation der stationären Pflege in Hamburg

deutlich verschlechtern und teilweise sogar gefährden. Dieses begründet -

auch im Sinne der Landeshaushaltsordnung - ein wichtiges staatliches

Erwerbsinteresse und untermauert, dass sich der angestrebte Zweck nicht auf

andere Weise erreichen lässt. Der Erwerb des wirtschaftlich stabilen

Unternehmens P&W, einschließlich der umfangreichen Liegenschaften,

ermöglicht zusätzlich zahlreiche positive weiterführende Entwicklungen durch

die FHH.

Durch den Ankauf und die Integration in den Konzernverbund der HGV sowie die

innovations- und investitionsstarke Hamburger Stadtwirtschaft wird ein

wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Bewältigung der

demographischen Herausforderungen in der Zukunft geleistet. Die öffentliche

Trägerschaft bietet hierbei unter Wahrung wirtschaftlicher Maßgaben gemäß

den Prinzipien der Hamburger Stadtwirtschaftsstrategie die erforderliche

langfristige Sicherheit. Sie wird auch für Beschäftigte in einem stark

reglementierten Geschäftsfeld ein entscheidendes Kriterium sein. Das

Unternehmen P&W bleibt nach einem Rückkauf durch die FHH/HGV unverändert

einer wirtschaftlichen Betriebsführung verpflichtet und wird auch im

HGV-Konzernverbund seinen Beitrag zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung

leisten. Damit sollen Synergien im gesamtstädtischen Agieren der Hamburger

Stadtwirtschaft genutzt werden, um Leistungsstandards einzuhalten, eine

marktkonforme Vergütung seiner Beschäftigten sicherzustellen und

Innovationen voranzutreiben.

Lars Urbansky, CEO Deutsche Wohnen: "Für die Deutsche Wohnen ist es wichtig,

dass wir die Pflegen & Wohnen Hamburg in gute Hände geben. Das ist uns mit

dem Verkauf an die Stadt Hamburg gelungen. Wir übergeben ein wirtschaftlich

gesundes Unternehmen mit einer starken Substanz an einen verantwortungsvoll

agierenden neuen Eigentümer. Der Pflegebetrieb wird in gewohnt hoher

Qualität weitergeführt. Wir freuen uns, dass wir in konstruktiven

Verhandlungen zu einem für alle Seiten guten Ergebnis gekommen sind."

Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender Vonovia: "Als Hauptaktionär der Deutsche

Wohnen begrüßen wir den Verkauf der Pflege & Wohnen an die Stadt Hamburg als

verantwortungsvollen neuen Eigentümer. So verstärken und verbessern wir

unsere Beziehung zur Stadt Hamburg noch weiter. Die heute getroffene

Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt. Wir freuen uns, dass die Deutsche

Wohnen mit der Veräußerung der Pflegen & Wohnen Hamburg, ihrer somit letzten

eigenbewirtschafteten Pflegeeinrichtung, ihr Ziel erreicht hat."

Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: "Die Möglichkeit, die

ehemaligen städtischen Pflegeeinrichtungen der Pflegen und Wohnen Hamburg

GmbH mit 2.400 Pflegeplätzen einschließlich der zugehörigen Immobilien zu

erwerben, bietet der Stadt die Chance, wieder zu einem eigenständigen Akteur

im Bereich der stationären Pflege zu werden. Dies ist ein wichtiges Thema

der Daseinsvorsorge in Hamburg und ganz Deutschland. Wir geben dem

Unternehmen damit eine sichere Perspektive zur Fortführung und Stärkung der

Pflege in einem schwierigen Umfeld. Der Bedarf an stationären Pflegeplätzen

ist hoch und wird in Zukunft weiter steigen. P&W ist ein wirtschaftlich

gesundes Unternehmen. Die Stadt Hamburg wird mit dem Erwerb von Pflegen und

Wohnen in die Lage versetzt, das Unternehmen in guter Kooperation mit den

weiteren Akteuren in der Hamburger Pflege fortzuführen und ggf. auch neue

Versorgungsangebote aufzubauen."

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: "In einem zentralen Bereich der

Daseinsvorsorge übernimmt Hamburg wieder selbst Verantwortung - nach

sorgfältiger Prüfung und unter strengen wirtschaftlichen Maßgaben. Pflegen &

Wohnen wird ein starker Partner in der innovations- und investitionsstarken

Hamburger Stadtwirtschaft werden, mit dem sich vielfältige Synergien in

Stadt und Konzern Hamburg eröffnen. Der damalige Verkauf 2006/2007 war

zurecht umstritten; eine Absicherung gegen Grundstücksspekulation hat erst

dieser Senat 2017 vorgenommen. Nun hat sich durch das Auslaufen besonderer

Versorgungsverpflichtungen 2026 und die Verkaufsabsicht der bisherigen,

häufiger wechselnden Eigentümer konkreter Handlungsbedarf für die Stadt

ergeben. Nach guten und vertrauensvollen Verhandlungen können wir durch den

Erwerb von P&W und die Integration in den Konzernverbund der HGV einen

wesentlichen Beitrag zur langfristigen Versorgungssicherheit und zur

Bewältigung zukünftiger demographischer Herausforderungen leisten. Dass die

zum Unternehmen gehörenden Flächen somit ebenfalls wieder in städtische Hand

kommen, entspricht dem langfristigen städtischen Stadtentwicklungsinteresse

und fügt sich nebenbei gut ein in unsere soziale Bodenpolitik. P&W ist ein

finanziell solide aufgestelltes Pflegeunternehmen, das in Hamburg die Heime

saniert und umfassend in sie investiert hat. Der Erwerb der Beteiligung an

der P&W belastet den Haushalt nicht, sondern wird durch die HGV als

städtische Konzernholding solide finanziert. Das Unternehmen ist in der

Lage, sich selbst zu tragen und gleichzeitig in zukünftige Entwicklungen zu

investieren. Bei zwei zentralen Herausforderungen unserer Zeit - Demographie

und Pflege - schaffen wir Sicherheit und Perspektiven!"

Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: "Pflege ist das große sozialpolitische

Thema unserer Zeit. Es betrifft nahezu alle Familien und fordert diese auf

besondere Weise. Pflege in der eigenen Wohnung kann dabei sehr

herausfordernd sein, weil die häusliche Umgebung oft nicht auf die

speziellen Bedürfnisse älterer oder pflegebedürftiger Menschen ausgelegt

ist. Die dann notwendige Suche nach einem stationären Pflegeheimplatz ist

auch in Hamburg nicht immer einfach. Die Zahl vollstationärer Einrichtungen

und Plätze geht bundesweit zurück. Eine älter werdende Gesellschaft hat aber

steigende Bedarfe an entsprechenden Plätzen. Gleichzeitig muss der

Pflegesektor den spürbaren Fachkräftemangel bewältigen. Um hier zu

gestalten, übernimmt die Stadt Hamburg mit dem Rückkauf von Pflegen & Wohnen

ein am Markt erfolgreiches Unternehmen. Dabei steht P&W für hohe

Pflegequalität. Mit der Übernahme sichern wir 2.400 stationäre Pflegeplätze

in unserer Stadt ab. Das breite und auch spezialpflegerische Angebot des

Unternehmens werden wir fortführen und wir werden die Chance nutzen,

innovative, sektorenübergreifende Versorgungskonzepte zum Wohle der

Pflegebedürftigen zu entwickeln. Dazu zählen dringend benötigte

Kurzzeitpflegeplätze. Nicht zuletzt sichern wir dauerhaft 2.000 tariflich

bezahlte Arbeitsplätze von Beschäftigten in der Pflege, die für die hohe

Versorgungsqualität von Pflegen & Wohnen stehen. Als künftige

Aufsichtsratsvorsitzende freue ich mich sehr auf die Zusammenarbeit mit

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern!"

Dr. Isabella Niklas, Geschäftsführerin HGV:

"Mit dem Erwerb von PFLEGEN & WOHNEN durch die HGV setzt die Hansestadt

Hamburg ein starkes Zeichen für soziale Verantwortung in Hamburg. Der

Rückkauf stellt sicher, dass die Bedürfnisse der Hamburgerinnen und

Hamburger im Mittelpunkt stehen. Wir möchten, dass alle Hamburgerinnen

Zugang zu erstklassiger Pflege haben bei gleichzeitig hervorragenden

Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. In einer Zeit,

in der die Herausforderungen in der Pflegebranche stetig zunehmen, ist es

entscheidend, die Qualität der Versorgung zu sichern und gleichzeitig

Transparenz zu schaffen. Die Rückführung dieser Einrichtung in kommunale

Hände ist nicht nur ein Schritt zur Stabilisierung der Pflegeinfrastruktur,

sondern auch ein Bekenntnis zu einer verantwortungsvollen und nachhaltigen

Stadtentwicklung. Gemeinsam gestalten wir eine lebenswerte Zukunft für

alle!"

Der Erwerb der Beteiligung an der P&W wird nicht direkt aus dem Haushalt,

sondern durch die HGV als städtische Konzernholding finanziert. Die

Transaktion zum Erwerb der Pflegeimmobilien und der zugehörigen

Betreibergesellschaft erfolgt über die HGV Hamburger Gesellschaft für

Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH (HGV) im Rahmen eines sogenannten

Share Deals. Hierbei werden nicht unmittelbar die Immobilien selbst, sondern

die Anteile an der Gesellschaft, die wiederum Eigentümerin der Immobilien

ist, erworben. Die HGV hat PricewaterhouseCoopers GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), strategy& sowie die Kanzlei Noerr als

Berater für die Ankaufsprüfung von P&W ausgewählt und dabei umfassende Due

Diligence-Prüfungen in verschiedenen Arbeitspaketen durchgeführt, die

finanzielle, steuerliche, technische, operative und rechtliche Gegebenheiten

von P&W berücksichtigen. Der Ankauf der Anteile hat keine direkten

Auswirkungen auf den Haushalt. Die Zahlung des Kaufpreises erfolgt im Rahmen

der Wirtschaftsplanung der HGV durch die Aufnahme von Fremdkapital und unter

Nutzung vorhandener Bürgschaftsermächtigungen; er ist ergebnisneutral. Der

vereinbarte Kaufpreis liegt innerhalb der ermittelten und plausibilisierten

Bewertungsspanne, die Ergebnis einer durch PwC im

Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF) vorgenommenen Unternehmensbewertung ist.

Berücksichtigt wurde auch die Immobilienbewertung unter Zugrundelegung des

aktuellen Planungsrechts. Mit dem Anteilskauf tritt die FHH/HGV in Rechte

und Pflichten von P&W ein; insbesondere die Arbeitnehmerrechte bleiben

vollständig gewahrt, genauso die Rechte der Bewohnenden. Zur

Risikoabsicherung und -steuerung wird ein umfassendes und wirksames

Risikomanagement und Risikocontrolling im Unternehmen mit einer Steuerung im

Beteiligungsmanagement der FHH/HGV betrieben.

Die Deutsche Wohnen

Die Deutsche Wohnen ist eine der führenden börsennotierten

Immobiliengesellschaften in Europa und ist Teil des Vonovia Konzerns. Der

operative Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf der Bewirtschaftung des

eigenen Wohnimmobilienbestandes in dynamischen Metropolregionen und

Ballungszentren Deutschlands. Die Deutsche Wohnen sieht sich in der

gesellschaftlichen Verantwortung und Pflicht, lebenswerten und bezahlbaren

Wohnraum in lebendigen Quartieren zu erhalten und neu zu entwickeln. Der

Bestand umfasste zum 30. September 2024 insgesamt rund 140.000

Wohneinheiten.

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Wolfgang Arnhold, Pressesprecher

Telefon: 040 / 428 63 2889

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