Wiener Börse (Nachmittag) - ATX knappe 0,02 Prozent im Minus / Mix aus Zoll-, Zins- und Inflationssorgen - Erste Group sieht für heuer aber Kurspotenzial
Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am frühen Nachmittag mit nur wenig veränderter Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 14.20 Uhr mit 3.650,62 Punkten errechnet, das ist ein knappes Minus von 0,02 Prozent. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt marginal um 0,04 Prozent tiefer bei 1.820,81 Punkten.
Der ATX büßte damit seine Zugewinne nach freundlichem Start ein. Weiterhin schwach zeigten sich die europäischen Leitbörsen. Marktbeobachter verwiesen auf die negativen Vorgaben der Übersee-Börsen sowie einen Mix aus Zoll-, Zins- und Inflationssorgen.
Mittelfristig sind Finanzexperten der Erste Group aber optimistisch für den heimischen Aktienmarkt. Stärkere Wachstumsraten in Zentral- und Osteuropa (CEE) könnten heuer einen Schub geben, analysierte Erste-Group-Chefanalyst Fritz Mostböck. Er traut dem Wiener Leitindex ATX TR (inklusive Dividenden) für 2025 ein Kurspotenzial von 12 bis 15 Prozent zu.
Die Meldungslage zu einzelnen Unternehmen aus Österreich fiel zu Wochenbeginn eher dünn aus. Auch datenseitig stehen heute in Europa und den USA kaum relevante Veröffentlichungen an.
Daher richteten sich die Blicke auf China. Dort zeigte der Außenhandel zum Jahresende Anzeichen der Erholung. Die Exporte stiegen im Dezember um 10,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das übertraf die Erwartungen der von Reuters befragten Analysten, die mit einem Wachstum von 7,3 Prozent gerechnet hatten.
Zu den größeren Verlierern in Wien zählten AT&S mit einem Abschlag von 2,4 Prozent. Europaweit standen Techwerte nach den schwachen Nasdaq-Vorgaben auf den Verkaufslisten der Anleger.
UNIQA-Aktien legten um 0,3 Prozent zu. Der Versicherer will stärker wachsen und strebt von 2025 bis 2028 ein Prämienwachstum von rund 5 Prozent pro Jahr an, der Konzerngewinn soll jährlich um mindestens 6 Prozent zulegen. Vor allem aus dem Osteuropa-Geschäft soll ein überdurchschnittliches Wachstum herausgeholt werden.
Lenzing schwächten sich um 2,1 Prozent auf 28,15 Euro ab. Die Analysten der Berenberg haben ihr Kursziel für die Aktien des Faserherstellers von 32,0 auf 30,0 Euro gesenkt. Die Bewertung "Hold" wurde vom zuständigen Experten Sebastian Bray allerdings beibehalten.
Bei den im ATX schwer gewichteten Bankwerten büßten Raiffeisen um 1,6 Prozent ein und Erste Group gaben um 1,0 Prozent nach. Hingegen konnten sich BAWAG um leichte 0,1 Prozent verbessern.
Weiterhin fest zeigten sich die Versorgerwerte. Während Verbund um 3,5 Prozent anzogen, lagen EVN 0,7 Prozent im Plus. Bei den Ölwerten konnten Schoeller-Bleckmann 1,9 Prozent gewinnen. OMV verbesserten sich in einem starken europäischen Branchenumfeld leicht um 0,2 Prozent. Die Rohölnotierungen zeigten sich zu Wochenbeginn erneut mit Aufschlägen.
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