ROUNDUP/Aktien New York: Verluste - US-Arbeitsmarkt nährt Zinssorgen
NEW YORK (dpa-AFX) - Gestiegene Zinssorgen nach einem überraschend
starken US-Arbeitsmarktbericht haben am Freitag die New Yorker
Börsen unter Druck gesetzt. Zudem belegte das von der Universität
Michigan erhobene Konsumklima, dass die Inflationserwartungen der
Verbraucher zugenommen haben, was den Aktienkursen einen weiteren
Dämpfer versetzte.
Zuletzt sank der Leitindex Dow Jones Industrial um
1,36 Prozent auf 42.055,60 Punkte. Der marktbreite S&P 500
verlor 1,25 Prozent auf 5.844,30 Punkte. Beim
technologiewertelastigen Nasdaq 100 stand ein
Abschlag von 1,29 Prozent auf 20.908,52 Zähler zu Buche. Für die
verkürzte Börsenwoche steuern Dow und Nasdaq 100 damit auf Verluste
von 1,6 beziehungsweise 2 Prozent zu. Am Donnerstag hatte wegen des
Trauertags zu Ehren des verstorbenen Ex-US-Präsidenten Jimmy Carter
kein Handel in New York stattgefunden.
In den USA war im Dezember die Beschäftigung stärker gestiegen als
gedacht und die Arbeitslosenquote überraschend etwas gefallen. Die
US-Notenbank Fed habe daher vorerst keinen Grund, die Zinsen weiter
zu senken, sagte VP-Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel. Laut Peter
Graf, oberster Anlagestratege bei Nikko Asset Management Americas
könnte der aktuelle Arbeitsmarktbericht gar das Ende dieses
Lockerungszyklus der Fed einläuten. Selbst eine Zinserhöhung der
amerikanischen Währungshüter hält er als nächsten Schritt nicht mehr
für ausgeschlossen.
Auf Unternehmensseite übertraf Delta Air Lines die
Gewinnerwartungen der Analysten für die letzten Monate des Jahres
2024. Die Fluggesellschaft profitiert von Zuwächsen im
internationalen sowie im Geschäfts-Reiseverkehr. Zudem dürfte die
erhöhte Nachfrage laut Unternehmensangaben im neuen Jahr andauern.
Die Anteilscheine sprangen daraufhin um 10 Prozent hoch. Andere
Airline-Titel wie American Airlines und Jetblue
Airways zogen etwas an.
Die Drogerie- und Apothekenkette Walgreens Boots Alliance
überzeugte ebenfalls mit ihrer Geschäftsentwicklung:
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn im ersten Geschäftsquartal
übertraf die Erwartungen. Der Aktienkurs schnellte um gut ein
Viertel nach oben.
Dagegen setzten sich die Gewinnmitnahmen bei Nvidia
seit dem am Dienstag erreichten Rekordhoch fort: Die Aktien büßten
weitere 2,7 Prozent ein. Der Chiphersteller, dessen Produkte bei
KI-Anwendungen führend sind, kritisierte neue Exportbeschränkungen
der scheidenden US-Regierung unter Präsident Joe Biden, die Kreisen
zufolge noch an diesem Freitag bekannt gegeben werden könnten.
Andere Chiptitel wie On Semiconductor , Intel
und AMD standen nach stärker unter
Druck./gl/he