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EQS-News: La Française: Neuauflage Trump: Wird nachhaltiges Investieren eine weitere Amtszeit überstehen? (deutsch)

La Française: Neuauflage Trump: Wird nachhaltiges Investieren eine weitere Amtszeit überstehen?

EQS-News: La Française Group / Schlagwort(e): Marktbericht/Nachhaltigkeit

La Française: Neuauflage Trump: Wird nachhaltiges Investieren eine weitere

Amtszeit überstehen?

09.01.2025 / 08:58 CET/CEST

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Neuauflage Trump: Wird nachhaltiges Investieren eine weitere Amtszeit

überstehen?

Von Deepshikha Singh, Head of Stewardship, Crédit Mutuel Asset Management

Crédit Mutuel Asset Management ist eine Asset-Management-Gesellschaft der La

Française Gruppe, der Holdinggesellschaft des

Asset-Management-Geschäftsbereichs der Crédit Mutuel Alliance Fédérale.

Angesichts des bevorstehenden Amtsantritts von Donald Trump im Januar 2025

dürfte seine Präsidentschaft die weltweite Dynamik nachhaltiger

Investitionen vor große Herausforderungen stellen. Trumps erste Amtszeit war

geprägt von einem Abbau des Umweltschutzes, dem Ausstieg aus dem Pariser

Abkommen und einer offensichtlichen Skepsis gegenüber der Klimawissenschaft.

Diese Entwicklungen haben das globale Nachhaltigkeitsfinanzsystem

erschüttert, und seine Rückkehr könnte die Stabilität von ESG-Investitionen

erneut auf die Probe stellen.

USA: ESG am Scheideweg

Trumps zu erwartende Energiepolitik, die sich auf die Belebung fossiler

Brennstoffe konzentriert, könnte die unter der Biden-Regierung erzielten

Fortschritte untergraben. Der Inflation Reduction Act (IRA), der als

wegweisendes Gesetz für Investitionen in saubere Energien gepriesen wurde,

könnte vor Herausforderungen stehen, darunter reduzierte Finanzmittel oder

geänderte Bestimmungen. Allerdings rechnen wir nicht mit einer vollständigen

Aufhebung des IRA, da dies dem Wachstum von Arbeitsplätzen in der heimischen

Industrie und Investitionen in saubere Energien schaden könnte, von denen

ein Großteil den von republikanischen Abgeordneten geführten Bezirken und

Bundesstaaten zugutegekommen ist [1]. Außerdem könnte eine vollständige

Abschaffung des IRA die Wettbewerbsfähigkeit des US-Sektors für saubere

Energie gegenüber China beeinträchtigen. Trumps wahrscheinliche

Unterstützung fossiler Brennstoffe und die Abkehr von der Klimapolitik

könnte jedoch erhebliche Hindernisse für den Sektor und auch für Unternehmen

bedeuten, die ihre Kohlenstoffbilanz reduzieren wollen. Sollten die

staatlichen Anreize für erneuerbare Energien schrumpfen und gleichzeitig die

Unterstützung traditioneller Energieindustrien zunehmen, könnte sich dies

möglicherweise auf die Geschwindigkeit und den Umfang der Umsetzung der

Dekarbonisierungspläne von Unternehmen in den USA auswirken.

Für Investoren sind die Aussichten gemischt. Anleger könnten erhebliche

Abstriche an bundesstaatlichen Klimaschutzmaßnahmen und Berichtsstandards

sehen. Der von Trump ausgewählte SEC-Vorsitzende Paul Atkins war ein

entschiedener Gegner der SEC-Vorschriften zur Klimaberichterstattung [2].

Staaten wie Kalifornien und New York werden sich jedoch wahrscheinlich

weiterhin ehrgeizige Klimaziele setzen. Darüber hinaus könnten große

institutionelle Anleger die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagen

unterstützen. Denn sowohl die finanziellen Risiken des Klimawandels als auch

der Wunsch nach langfristiger Stabilität bleiben zentrale Anliegen von

Vermögensverwaltern und Pensionsfonds.

Anfang dieses Jahres gaben die Investmentsparten von JP Morgan Chase und

State Street ihren Austritt aus Climate Action 100+ [3] bekannt, und Goldman

Sachs trat im Dezember aus der Net Zero Banking Alliance [4] aus (nachdem

sie im August aus CA100+ ausgetreten war). Finanzunternehmen in den USA

sehen sich wegen ihrer Mitgliedschaft in Klima-Aktionsgruppen und anderer

ESG-Verpflichtungen zunehmendem Druck durch republikanische Politiker

ausgesetzt, die argumentieren, dass dies zu einem Verstoß gegen das

Kartellrecht oder die Treuhandpflicht führen könnte. Nichtsdestotrotz haben

das wachsende Bewusstsein der Finanzinstitute für Klimarisiken und die

zunehmende Bedeutung nachhaltiger Anlagen die Investitionen in diesem

Bereich weiter vorangetrieben - auch ohne staatliche Unterstützung. So

ermöglicht die Plattform "Aladdin Climate" von BlackRock den Anlegern die

Bewertung von Klimarisiken. Und Goldman Sachs sowie die Bank of America

haben sich verpflichtet, bis 2030 750 Mrd. bzw. 1,5 Billionen US-Dollar in

nachhaltige Finanzierungen zu investieren. Die Bank of America hat in den

ersten drei Jahren seit Ankündigung des 1,5-Billionen-Dollar-Ziels 2021 nach

eigenen Angaben 560 Milliarden US-Dollar an nachhaltigen Finanzmitteln

mobilisiert und eingesetzt (Stand: September 2024) [5].

Europa: Klimadynamik wird anhalten

Europa ist auf dem besten Weg, seine Führungsrolle im Bereich nachhaltiger

Finanzen auszubauen - nicht zuletzt, weil es seine Verpflichtungen von der

COP29 in Baku erfüllen will [6]. Mit der EU-Taxonomie, der Verordnung über

die Offenlegung nachhaltiger Finanzprodukte (Sustainable Finance Disclosure

Regulation - SFDR) und dem europäischen Green Deal, die das Rückgrat der

ESG-Strategie bilden, dürfte die Eurozone die Messlatte für nachhaltige

Investitionen anheben. Trumps Präsidentschaft könnte die transatlantische

Kluft vertiefen. Europäische Regulierungsbehörden könnten ihre Standards

weiter verschärfen, um die internationalen Klimaziele einzuhalten und einen

Wettbewerbsvorteil auf dem Weltmarkt zu wahren.

Diese Divergenz könnte Europa für globale Investoren als Drehscheibe für

nachhaltige Anlagen positionieren. Europäische Unternehmen, die sich an die

strengen ESG-Vorschriften halten, könnten mehr Kapital anziehen. US-Firmen,

die internationale Standards nur schwer erfüllen können, müssen dagegen mit

höheren Kosten und einem eingeschränkten Zugang zu ausländischen Märkten

rechnen. Die Ausrichtung der europäischen Finanzindustrie an den Zielen des

Pariser Abkommens und der COP29 bietet Chancen für diejenigen, die grünen

Investments Priorität einräumen. Europa könnte auch versuchen, die globalen

Finanzmärkte zu beeinflussen, indem es die ESG-Offenlegungspflichten für

international tätige Unternehmen ausweitet, was sich auf multinationale

Konzerne mit Sitz in den USA und anderswo auswirken könnte.

Sollte die US-Regierung der Deregulierung und den fossilen Brennstoffen

Vorrang einräumen, könnten die europäischen Länder ihr Engagement für

Kohlenstoffneutralität verstärken und möglicherweise neue Handelsmechanismen

wie Kohlenstoffgrenzausgleichssteuern einführen. Diese Maßnahmen könnten die

Kosten für emissionsintensive Industrien in den USA erhöhen und

amerikanische Unternehmen indirekt dazu motivieren, sich an globale

ESG-Standards anzupassen, um auf europäischen Märkten wettbewerbsfähig zu

bleiben.

Globale Konsequenzen: die Welleneffekte

Auf internationaler Ebene könnte Trumps Politik die multilateralen

Klimabemühungen behindern, wie bereits während seiner ersten Amtszeit zu

beobachten war. Seine Rückkehr könnte die im Rahmen des Pariser Abkommens

eingegangenen Verpflichtungen in Frage stellen und kollektive Maßnahmen zur

Klimafinanzierung erschweren. Die Ergebnisse der COP29 - insbesondere das

Ziel, die Kapazität der erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen und

die Energieeffizienz zu verdoppeln [7] - deuten jedoch darauf hin, dass die

Welt mit oder ohne Unterstützung der US-Regierung vorankommt. Trump hat

versprochen, die USA aus dem Pariser Klimaabkommen zu nehmen - so wie er es

während seiner ersten Amtszeit kurzzeitig geschafft hat. Ein Ausstieg aus

dem Abkommen würde bedeuten, dass die USA nicht jedes Jahr über ihre

Emissionen berichten müssten. Außerdem hätten die USA eine schwächere

rechtliche Verantwortung für die Bereitstellung von Klimafinanzierung für

Entwicklungsländer. [8] Dies könnte die globale Klimafinanzierung schwächen

und weniger Druck auf andere große Länder, einschließlich China, ausüben,

ihre eigenen Dekarbonisierungsstrategien ehrgeiziger zu gestalten.

Dennoch gehen wir davon aus, dass die Länder in Asien und im Globalen Süden

weiterhin saubere Energie- und Anpassungsprojekte entwickeln werden, die

durch private und multilaterale Investitionen gefördert werden. Initiativen

wie das UAE Framework for Global Climate Resilience[9] und die Clean Energy

Transition Partnership[10] werden entscheidend dazu beitragen, die Lücken zu

schließen, die der Rückzug der USA aus der globalen Klimapolitik

hinterlässt. Länder, die sich bereits zu Netto-Null-Zielen verpflichtet

haben, wie Japan, China und Kanada, werden höchstwahrscheinlich weitermachen

und so eine multipolare Nachhaltigkeitsbemühung schaffen, bei der mehrere

Regionen unabhängig vom US-Bundesansatz vorangehen.

Fazit

Die Stabilität nachhaltiger Investitionen beruht auf ihrer Fähigkeit, sich

an politische Zyklen anzupassen. Auch wenn Trumps Politik einige Aspekte des

ESG-Investments in Frage stellen mag, ist es unwahrscheinlich, dass die

überwältigende Verlagerung der globalen Märkte in Richtung Nachhaltigkeit

rückgängig gemacht wird. Investoren, die sowohl vom Risikomanagement als

auch von Chancen getrieben sind, werden weiterhin ESG-Faktoren in ihre

Portfolios integrieren, selbst wenn sie auf Widerstand stoßen. Die Nachfrage

nach transparenten, verantwortungsvollen Investitionen wird anhalten,

unabhängig davon, wer im Weißen Haus sitzt. Tatsächlich könnte Trumps zweite

Amtszeit sogar die Dringlichkeit einer Führungsrolle des privaten Sektors

unterstreichen, um die Bewegung für nachhaltige Investitionen in den USA und

anderswo voranzutreiben.

La Française Pressekontakt

La Française Systematic Asset Management GmbH

Bianca Tomlinson

Neue Mainzer Straße 80

60311 Frankfurt

Tel. +49 (0)69 975743 03

bianca.tomlinson@la-francaise.com

https://www.la-francaise-systematic-am.com

Heidi Rauen +49 69 339978 13 | hrauen@dolphinvest.eu

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mit Sitz in 128 boulevard Raspail, 75006 Paris, Frankreich, einem von der

Autorité de Contrôle Prudentiel als Wertpapierdienstleister regulierten

Unternehmen, Nr. 18673 X, einer Tochtergesellschaft von La Française. Crédit

Mutuel Asset Management: 128 boulevard Raspail, 75006 Paris ist eine von der

Autorité des marchés financiers unter der Nummer GP 97.138 zugelassene

Verwaltungsgesellschaft. Société Anonyme mit einem Kapital von 3871680 EUR,

RCS Paris n° 388.555.021, Crédit Mutuel Asset Management ist eine

Tochtergesellschaft der Groupe La Française, der Vermögensverwaltungsholding

der Crédit Mutuel Alliance Fédérale.

[1] White House senior climate adviser touts law's Republican state benefits

| Reuters

[2] Trump's SEC pick sparks concern from ESG, climate experts | ESG Dive

[3] JPMorgan, State Street quit climate group, BlackRock steps back |

Reuters

[4] Goldman Sachs exits Net-Zero Banking Alliance | ESG Dive

[5] 2024 Sustainability at Bank of America

[6] The EU at COP29 (europa.eu)

[7] New announcements at COP29 power forward clean energy transition -

Climate Champions (unfccc.int)

[8] Trump could quit Paris agreement - but leaving UNFCCC is harder

(climatechangenews.com)

[9] What Is the UAE Framework for Global Climate Resilience, and How Can

Countries Move It Forward? | International Institute for Sustainable

Development (iisd.org)

[10] Clean Energy Transition Partnership (cetpartnership.eu)

09.01.2025 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,

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