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US-Börsen - Wall Street mit Kursgewinnen


Unkonventionelle Maßnahmen der US-Notenbank Fed zur Stimulierung des Kreditmarktes haben den US-Börsen zeitweise eine Rally beschert. Die Währungshüter hatten im Anschluss an die wie erwartet ausgefallene Leitzinsentscheidung angekündigt, in den kommenden sechs Monaten US-Staatsanleihen für bis zu 300 Milliarden US-Dollar zurückkaufen zu wollen. Der Leitzins wurde bei faktisch Null Prozent belassen. Auf der Unternehmensseite gaben außerdem Spekulationen über eine Übernahme im Technologiesektor den Aktien der NASDAQ-Börsen zusätzlich Auftrieb.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) schloss mit plus 1,23 Prozent auf 7.486,58 Punkte, nachdem er zeitweise sogar bis auf 7.572 Zähler gestiegen war. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 2,09 Prozent auf 794,35 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ legte der Composite-Index um 1,99 Prozent auf 1.491,22 Zähler zu, während der NASDAQ 100 um 1,24 Prozent auf 1.206,96 Punkte stieg.

Entscheidend für die Rally am Aktienmarkt sei gewesen, "dass die Fed für 300 Milliarden Dollar Treasuries kauft", sagte ein Händler. Auch ein weiterer Händler verwies in erster Linie auf den Rückkauf von Staatsanleihen und den stärkeren Erwerb von Mortage Backed Securities (MBS), also hypothekenbesicherter Wertpapiere durch die Notenbank.

Aktien aus dem Technologie-Sektor standen vor allem wegen eines Berichts im "Wall Street Journal" im Fokus: Der Computerkonzern IBM will sich angeblich den Konkurrenten Sun Microsystems einverleiben. Die Übernahme könne noch diese Woche verkündet werden, zitierte die Zeitung mit der Situation vertraute Personen. Sowohl IBM als auch Sun lehnten auf Nachfrage einen Kommentar ab. Sollte eine Übernahme kommen, würde dies den Markt für Großrechner durcheinanderwirbeln und vor allem Hewlett-Packard (HP) unter Druck setzen. Die Sun-Aktien sprangen infolge der Meldung um 78,87 Prozent auf 8,89 US-Dollar hoch, während IBM um 1,03 Prozent auf 91,95 Dollar nachgaben. HP sanken um 2,55 Prozent auf 28,99 Dollar und waren nach Kraft Foods schwächster Dow-Wert.

Adobe Systems legten nach am Vorabend bekannt gegebenen Zahlen zum ersten Geschäftsquartal um 11,60 Prozent auf 21,35 Dollar zu und waren damit nach Sun zweitstärkster Wert im NASDAQ 100. Der Software-Konzern hatte wie bereits angekündigt für das Ende Februar abgeschlossene Quartal einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn gemeldet. Für das laufende Jahresviertel rechnet Adobe mit Erlösen zwischen 675 und 725 Millionen Dollar und einem um Sonderposten bereinigten Ergebnis je Aktie zwischen 0,31 und 0,38 Dollar. Die Deutsche Bank beließ die Aktie nach Zahlen auf "Buy" und das Kursziel bei 25 Dollar. S&P Equity Research hob die Aktie von "Hold" auf "Buy" und RBC das Kursziel von 21 auf 23 Dollar an.

Erfreuliche Aussagen kamen einmal mehr aus dem Bankensektor, der sich weiter von den kräftigen Verlusten der vergangenen Zeit erholte. Der Chef der Bank of America (BoA), Kenneth Lewis, sagte in einem Interview mit der Zeitung "Charlotte Observer", dass die Bank 45 Milliarden Dollar staatliche Hilfe noch im Verlauf des Jahres oder Anfang nächsten Jahres zurückzahlen könne. Zudem rechne er wieder mit Gewinnen im laufenden Jahr, es sei denn, das Finanzsystem breche vollends zusammen. Die Aktien der BoA stiegen daraufhin um 22,33 Prozent auf 7,67 Dollar, während die der Citigroup um 22,71 Prozent auf 3,08 Dollar hochsprangen und damit Spitzenwert im Dow Jones waren.

Oracle berichtete nach Börsenschluss über sein abgelaufenes drittes Geschäftsquartal. Die Titel des Software-Herstellers schlossen mit plus 2,79 Prozent auf 15,83 Dollar. Die Titel des Sportartikelherstellers Nike, der ebenfalls an diesem Tag Vierteljahreszahlen vorlegen wird, stiegen um 1,12 Prozent auf 45,92 Dollar. (Forts.) cz



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