Wiener Börse legte 2024 zu - ATX mit Jahresplus von 6,6 Prozent / Heimischer Leitindex beendet letzten Handelstag des Jahres mit Tagesplus von 0,9 Prozent und 3.663,01 Punkten - Jahresplus vor allem von starker Performance der Bankwerte getragen
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Die Wiener Börse hat am Montag den letzten Handelstag des Jahres 2024 mit Gewinnen beendet. Der österreichische Aktienindex ATX legte in einer verkürzten Börsensitzung 0,90 Prozent auf 3.663,01 Punkte zu. Auf Jahressicht hat der Index damit 6,64 Prozent gewonnen.
Für den breiter gefassten ATX Prime ging es 2024 um 5,94 Prozent nach oben. Der ATX Total Return, bei dem die Dividendenausschüttungen miteinberechnet werden, legte sogar um 12,09 Prozent zu. Der Index markierte im Jahresverlauf mehrere neue Allzeithochs.
Erste Group und BAWAG mit Abstand größte ATX-Gewinner
Angetrieben wurde der ATX heuer vor allem von der starken Performance der Bank-Aktien. Erste Group und BAWAG führen mit Jahresgewinnen von 69,1 bzw. 62,4 Prozent klar die Gewinnerliste im ATX an. Auch an anderen Börsen in Europa fanden sich Bankwerte heuer unter den großen Gewinnern.
Die Erste Group ist damit seit wenigen Wochen wieder das wertvollste Unternehmen am heimischen Markt. Erstmals seit 2018 übertrifft die Marktkapitalisierung der Bank nämlich wieder jene vom Verbund, selbst wenn man bei diesem die von der Republik gehaltenen, nicht zum Handel an der Börse zugelassenen, Papiere miteinberechnet.
Den beiden Geldhäusern folgen im Jahresranking die Aktien des Caterers DO&CO mit einem Plus von 33,9 Prozent. Ansonsten weisen im ATX nur Raiffeisen Bank International, die Versicherer VIG und UNIQA sowie die Telekom Austria eine positive Jahresbilanz auf.
Zykliker unter Druck
Auf der Verliererseite fanden sich unterdessen konjunktursensible Werte aus dem Industriebereich wieder. So plagten Nachfragesorgen bei hohen Kosten Mayr-Melnhof und voestalpine, deren Kurse jeweils um über ein Drittel nachgaben.
Noch deutlicher verloren AT&S und büßten etwas mehr als die Hälfte an Kurswert ein. Der steirische Leiterplattenhersteller leidet seit längerem unter hohen Kosten und einer langsamen Markterholung. Dazu kamen im Herbst der überraschende Austritt des damaligen Vorstandschefs, eine Revision der Umsatzprognosen und die Meldung roter Halbjahreszahlen. Jahresverluste von jeweils fast 30 Prozent verbuchten auch die Immokonzerne CA Immo und Immofinanz sowie die Aktien des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann.
Zinssenkungen und KI-Hoffnungen bescherten Weltbörsen gutes Jahr
Auch an anderen wichtigen Börsen ging es 2024 nach oben. Der deutsche DAX beendete das ablaufende Jahr am Montag mit einer Jahresperformance von knapp 19 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 peilt an seinem vorletzten Handelstag ein Jahresplus von knapp 8 Prozent an. Der Dow Jones hält vor seiner vorletzten Sitzung bei einer Jahresperformance von gut 14 Prozent.
Angetrieben wurden die Börsen heuer vom Rückgang der Inflation und den damit möglichen Leitzinssenkungen sowie der Hoffnung auf Produktivitätsgewinne durch den Einsatz von KI. Für Unsicherheit sorgen aber weiter die internationalen Konflikte, und hier vor allem die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine. Dazu kommen Sorgen, dass die wirtschaftspolitischen Pläne von Donald Trump in mehr Inflation und einen Handelskrieg resultieren könnten.
mik/sto
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