Wiener Börse (Nachmittag) - ATX weitet Kursverluste aus / EVN nach Zahlen unter Druck
Die Wiener Börse hat sich am Dienstagnachmittag mit Abschlägen gezeigt. Der ATX weitete seine Kursverluste aus und verlor bis 14.45 Uhr 0,90 Prozent auf 3.590,62 Punkte. Auch der ATX Prime fiel um 0,82 Prozent auf 1.790,64 Zähler.
Das europäische Börsenumfeld zeigte sich zuletzt ebenfalls mit negativer Tendenz, die Veränderungen blieben aber moderat. Es zeigt sich eine gewisse Zurückhaltung vor wichtigen geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed und der Bank of England in dieser Woche.
Anleger achteten im Verlauf auch auf aktuelle Konjunkturnachrichten. So hat sich die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen auch zum Jahresende eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex als wichtigstes Barometer für die Konjunktur in Deutschland fiel im Dezember überraschend stark auf 84,7 Zähler von 85,6 Punkten im Vormonat. Dies ist der sechste Rückgang in sieben Monaten und der niedrigste Wert seit Mai 2020. Die Unternehmen beurteilten ihre Geschäftslage zwar weniger skeptisch als zuletzt, ihre Aussichten für die kommenden Monate allerdings spürbar pessimistischer.
Am späteren Vormittag wurde dann bekannt, dass sich die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im Dezember etwas aufgehellt haben. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW stieg gegenüber dem Vormonat um 8,3 Punkte auf 15,7 Punkte. Analysten hatten im Schnitt mit einem leichten Rückgang auf 6,9 Punkte gerechnet.
In Wien standen die Papiere der EVN nach der Vorlage von Zahlen im Fokus - die Aktie reagierten mit einem Minus von 7,3 Prozent. Der niederösterreichische Energieversorger hat im Geschäftsjahr 2023/24 vor allem wegen des starken Rückgangs der Preise auf den Energiemärkten deutlich weniger Umsatz und Gewinn gemacht. Die Umsatzerlöse gingen um 13,6 Prozent auf knapp 3,257 Mrd. Euro zurück, das Konzernergebnis sank um 11,0 Prozent auf 471,7 Mio. Euro.
Der EVN-Vorstand will bei der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023/24 die Ausschüttung einer Dividende von 0,90 Euro pro Aktie vorschlagen. Für das Wirtschaftsjahr 2022/23 zahlte der Versorger eine Dividende von 0,52 Euro sowie eine Sonderdividende von 0,62 Euro, also in Summe 1,14 Euro je Aktie.
Die Aktien des Verbund knüpften mit minus 0,7 Prozent an die Vortagesverluste an. Bei den Ölwerten schwächten sich OMV um weitere 0,8 Prozent ab, während Schoeller-Bleckmann um 0,5 Prozent sanken. Die im ATX gelisteten Bankaktien Erste Group, Raiffeisen Bank International und BAWAG büßten zwischen 1,2 und 1,4 Prozent an Wert ein.
Auf der Gewinnerseite fanden sich DO&CO mit einem Anstieg um 2,3 Prozent sowie Palfinger mit einem Plus von 1,7 Prozent. UBM konnten mit plus 1,1 Prozent an die jüngsten Aufschläge anschließen.
kat/spa
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