Aktien Frankfurt Ausblick: Dax dürfte knapp unter seinem Rekordhoch starten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Freitag zum
Handelsstart knapp unter seinem Rekordhoch bleiben. Es mangelt an
Aufwärtsimpulsen. In den USA gaben die Börsen am Vortag nach und
auch in Asien werden an diesem Morgen überwiegend Verluste verbucht.
Die Anleger sind zudem erneut in Warteposition, denn nach der
Leitzinsenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Vortag steht in
der kommenden Woche die Entscheidung der US-Notenbank Fed an.
Rund eine Stunde vor dem Börsenstart signalisiert der X-Dax
als Indikator für den deutschen Leitindex ein Minus
von 0,03 Prozent auf 20.420 Punkte. Tags zuvor war der Dax nach der
vierten Zinssenkung der EZB bis auf acht Punkte an seine Bestmarke
vom Montag bei knapp unter 20.462 Punkten herangelaufen. Im
laufenden Jahr hat er damit um 22 Prozent zugelegt. Laut
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners werden die Anleger
nun vorsichtiger, was die hohe Zahl von Absicherungsgeschäften
zeige. "Aber sie verlassen die Party nicht", fügte er an.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Freitag
0,1 Prozent schwächer erwartet. Sein Jahresgewinn beläuft sich auf
knapp zehn Prozent.
Unter den Einzelwerten ist die Nachrichtenlage dünn. Der weltgrößte
Rückversicherer Munich Re gab einen ersten Ausblick
auf das neue Jahr und plant einen Nettogewinn von 6 Milliarden Euro
nach anvisierten mehr als 5 Milliarden im laufenden Jahr. Die
Kapitalanlagerendite dürfte sich 2025 auf über drei Prozent
verbessern. Alle Geschäftssegmente dürften sich weiter gut
entwickeln, hieß es zudem. Das dürfte leicht positiv aufgenommen
werden, sagte ein Händler. Er verwies zudem darauf, dass Analysten
bisher für 2025 einen Gewinn von knapp unter 6 Milliarden Euro auf
dem Schirm hätten. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es im
Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag um 1,1 Prozent nach oben.
Technologiewerte wie Infineon könnten von starken
Zahlen des US-Chipherstellers Broadcom profitieren,
dessen Aktie nachbörslich kräftig nach oben sprang. Die
Quartalszahlen und auch der Ausblick fielen stärker als am Markt
erwartet aus. Vorbörslich legten die Papiere des Münchener
Halbleiterherstellers um 1,3 Prozent zu.
Ansonsten dürften erneut vor allem Analystenkommentare bewegen. So
hat das Analysehaus Jefferies die Aktie der Allianz
auf "Hold" abgestuft und nennt die geplante Gewinnentwicklung des
Versicherers ambitioniert. Das Papier gab auf Tradegate um 0,6
Prozent nach.
Für Teamviewer ging es dort um 2,2 Prozent abwärts.
Die Papiere dürften darunter leiden, dass die Privatbank Berenberg
ihr Kaufurteil gestrichen hat und auf die geplante Übernahme des
Software-Unternehmens 1E verweist. Diese sei zwar strategisch
sinnvoll, doch sei nicht auszuschließen, dass dafür zu viel Geld in
die Hand genommen werde, schrieb Analyst Gustav Froberg und verlangt
mehr Klarheit, auch im Hinblick auf Synergien.
Die spanische Großbank Santander senkte zudem den
Online-Marktplatzbetreiber Scout24 auf "Neutral",
während die Privatbank Oddo BHF die Aktie des Fotodienstleisters
Cewe mit "Outperform" und einem Kursziel von 145 Euro
in die Bewertung aufnahm. Während es vorbörslich für Scout24 um 1,5
Prozent abwärts ging, legten Cewe um 2,5 Prozent zu./ck/jha/