ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax kaum verändert nach jüngstem Rekordlauf
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach sechs Rekorden in Folge hat sich der Dax
auch am Dienstag stabil gezeigt. Abwarten lautet das
Motto der Börse, denn zur Wochenmitte stehen die Inflationsdaten für
die USA auf der Agenda. Am Donnerstag wird außerdem die Europäische
Zentralbank über die Leitzinsen entscheiden. Mehrheitlich rechnen
Volkswirte mit einer kleinen Zinssenkung im Euroraum um 0,25
Prozentpunkte. Es gibt aber auch einige wenige, die einen größeren
Schritt für möglich halten.
Der deutsche Leitindex schloss 0,08 Prozent tiefer bei 20.329,16
Punkten. Zum Wochenstart war der Dax zwar zunächst weiter in
Richtung 20.500 Punkte geklettert, hatte den Montag dann aber etwas
schwächer beendet.
Aus börsentechnischer Sicht ist der Dax laut der Hessischen
Landesbank (Helaba) nach der jüngsten Rally "überkauft". Eine
vorübergehende Korrektur sei daher nicht unwahrscheinlich und sogar
ein Rücksetzer bis auf 20.000 Punkte möglich.
Der MDax verlor am Dienstag 0,90 Prozent auf
26.855,37 Zähler. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der
Eurozone, sank um 0,68 Prozent auf 4.951,74 Zähler und auch in
London und Zürich wurden Verluste verbucht. Die US-Börsen dagegen
zeigten sich zum Handelsschluss in Europa nur geringfügig verändert.
Im Dax waren die Vorzugsaktien von Sartorius
Spitzenwert mit plus 6,4 Prozent. Die Papiere des Pharma- und
Laborzulieferers, die vor allem in der Corona-Pandemie sehr stark
gestiegen waren, zählen im laufenden Jahr allerdings zu den am
schlechtesten gelaufenen Werten. Ihr Verlust summiert sich auf über
30 Prozent. Im Leitindex steht nur die Bayer-Aktie mit einem Verlust
von knapp 40 Prozent schlechter da.
Auf der anderen Seite nahmen Anleger beim Top-Favoriten 2024 an
diesem Tag Gewinne mit. Siemens Energy , deren
Kursgewinn sich im laufenden Jahr vervierfacht hat, gaben am
Dax-Ende um 4,4 Prozent nach.
Im MDax wurden die Aktien von Teamviewer wegen eines
geplanten Zukaufs in den USA abgestraft und sackten um 12,2 Prozent
ab. Für die Anlagestory des Anbieters von Fernwartungssoftware
könnte die Übernahme des Branchenunternehmens 1E zwar "ein weiteres
Standbein sein", allerdings habe Teamviewer dafür einen hohen Preis
zu stemmen, kommentierte Analyst George Webb von Morgan Stanley.
Delivery Hero sackten als zweitschwächster Wert um
11,9 Prozent ab. Der Essenslieferant litt unter dem enttäuschenden
Börsengang des Tochterunternehmens Talabat in Dubai.
Analystenkommentare bewegten ebenfalls. So nahm die Bank of America
die Commerzbank -Aktie bei einem Kursziel von 20 Euro
wieder mit "Buy" in ihre Bewertung auf. Analyst Ilija Novosselsky
erwartet hohe Kapitalrenditen, weitere Einsparungen sowie Potenzial
für die Zinseinkünfte der Bank über deren eigenes Ziel hinaus. Die
Papiere stiegen um 1,7 Prozent.
Im SDax profitierten DWS mit plus 3,5
Prozent von einem positiven Kommentar der Investmentbank JPMorgan.
Analystin Angeliki Bairaktari erkor die Aktie in ihrem
Branchenausblick 2025 für europäische Finanzwerte zum Favoriten
unter den klassischen Vermögensverwaltern.
Der Euro gab am frühen Abend auf 1,0513 US-Dollar
nach. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf
1,0527 (Montag: 1,0568) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit
0,9499 (0,9462) Euro. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von
2,07 Prozent am Montag auf 2,08 Prozent. Der Rentenindex Rex
gab um 0,04 Prozent auf 127,31 Punkte nach. Der
Bund-Future stieg zuletzt 0,04 Prozent auf 136,04
Punkte./ck/jha/