Aktien Frankfurt: Dax stabil nach sechstem Rekordhoch in Folge
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Montag zunächst
weiter in Richtung 20.500 Punkte auf ein Rekordhoch geklettert. Die
Gewinne bröckelten jedoch rasch ab, zumal an der Wall Street ein
bestenfalls stabiler Handelsstart erwartet wird.
Am Nachmittag zeigte sich der Dax bei 20.383,89 prozentual
unverändert im Vergleich zum Handelsschluss am Freitag. Der MDax
büßte 0,70 Prozent auf 27.120,52 Zähler ein.
Insgesamt herrscht Vorsicht, denn mit den US-Inflationsdaten am
Mittwoch und der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB)
am Donnerstag stehen wichtige Termine auf dem Börsenkalender. In der
darauf folgenden Woche entscheidet außerdem noch die US-Notenbank
Fed über die Leitzinsen.
Trotz der jüngsten Rally, die den Dax seit Ende November um fast
sechs Prozent hat steigen lassen und ihm sechs Rekorde in Folge
bescherte, hält Chartexperte Martin Utschneider von Finanzethos die
Jahresendrally für intakt. Es gebe "immer noch keine
Verkaufssignale", schreibt er und sieht auch mittel- bis langfristig
eine "intakte übergeordnete Aufwärtstendenz". Portfolio-Manager
Thomas Altmann ist da skeptischer. Ihm zufolge ist der Dax
inzwischen "deutlich überkauft". Börsianer sicherten daher ihre
Positionen zunehmend gegen Rücksetzer ab. Sollte der deutsche
Leitindex seine im bisherigen Jahresverlauf erzielten Gewinne
halten, wäre es das beste Anlegerjahr seit 2019.
Unter den Einzelwerten hierzulande stachen die Aktien der Compugroup
im Nebenwerte-Index SDax hervor.
Angesichts eines Übernahmeangebots des Finanzinvestors CVC Capital
in Höhe von 22 Euro je Aktie schnellten die Papiere des auf das
Gesundheitswesen spezialisierten Softwareanbieters um ein Drittel
nach oben.
Für Stabilus ging es im MDax nach anfänglichen
Gewinnen um 3,8 Prozent abwärts. Der Autozulieferer gab endgültige
Geschäftsjahreszahlen bekannt. Zwar will er im neuen, bis Ende
September laufenden Geschäftsjahr 2024/25, mindestens so viel
umsetzen wie im Vorjahr, aber mit 1,15 Euro je Anteilsschein eine
deutlich geringere Dividende für das Jahr 2023/24 zahlen.
Hellofresh büßten mit einem Abschlag in Höhe von 7,7
Prozent am deutlichsten ein. Sie litten unter einem Medienbericht zu
Kinderarbeit in einer Fertigungsstätte in den USA. Die Verluste der
Aktie sind laut Jefferies-Analyst Giles Thorne allerdings nicht
gerechtfertigt, denn das Arbeitsministerium in den USA untersuche
nicht den Kochboxen-Versender, sondern den Zeitarbeitsvermittler,
der als Dienstleister für Hellofresh tätig war. Mit diesem sei die
Zusammenarbeit nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe außerdem sofort
beendet worden.
Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall mit minus 4,4
Prozent oder Hensoldt mit minus 7,7 Prozent litten
unter Gewinnmitnahmen. Der Sturz des syrischen Machthabers Baschar
al-Assad gab den Anstoß. Zudem meldete sich der designierte
US-Präsident Donald Trump auf der Weltbühne zurück. Er kam im
Élysée-Palast mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem
ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen, um über das
Schicksal des von Russland angegriffenen Landes zu reden. Danach
forderte er eine Waffenruhe in dem Konflikt und rief Kremlchef
Wladimir Putin direkt zum Handeln auf.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,0563 US-Dollar. Den
Referenzkurs hatte die EZB zuletzt am Freitag auf 1,0581
(Donnerstag: 1,0540) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit
0,9450 (0,9487) Euro gekostet. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite
von 2,09 Prozent am Freitag auf 2,07 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,12 Prozent auf 127,36 Punkte. Der
Bund-Future legte um 0,06 Prozent auf 136,33 Punkte
zu./ck/jha/