Wiener Börse (Nachmittag) - ATX mit plus 0,23 Prozent freundlich / Uneinheitliches Umfeld - Zurückhaltung vor wichtigen Daten - Addiko klar tiefer - Rosenbauer schwächer
Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am Nachmittag mit etwas höheren Notierungen gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.591,86 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 0,23 Prozent. Der ATX Prime notierte mit einem Anstieg um 0,20 Prozent bei 1.790,96 Zählern.
Das europäische Umfeld fand zu Wochenbeginn noch keine einheitliche Richtung. Für den Handelsstart an der Wall Street zeichnen sich moderate Verluste ab. Die Anleger agierten im Vorfeld der in dieser Woche noch anstehenden wichtigen Daten vorsichtig und zurückhaltend, hieß es.
Am Mittwoch stehen US-Inflationsdaten auf dem Programm und am Donnerstag folgt die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Mit Blick auf die EZB scheint eine Zinssenkung ein sicheres Ereignis zu sein, hieß es dazu in einem Helaba-Kommentar. Fraglich ist, ob sich die Währungshüter zu einem großen Zinsschritt hinreißen lassen. Die Helaba-Experten rechnen mit einer Senkung der Leitzinsen um 25 Basispunkte.
Die wirtschaftlichen Perspektiven im Euroraum haben sich im Dezember verschlechtert, wurde heute Vormittag bekannt. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator fiel auf den tiefsten Stand seit November 2023. Der Indikator sank um 4,6 Punkte auf minus 17,5 Punkte. Analysten hatten hingegen einen Anstieg auf minus 12,3 Punkte erwartet. Sowohl die Lagebeurteilung als auch die Erwartungen trübten sich ein.
Weiterhin stark zeigten sich unter den heimischen Indexschwergewichten voestalpine und zogen um 3,6 Prozent an. OMV konnten sich angesichts steigender Rohölnotierungen gut zwei Prozent verbessern.
Bei den Bankwerten gewannen Raiffeisen um 0,6 Prozent. Erste Group und BAWAG traten auf der Stelle. Verbund schwächten sich unter den Versorgern hingegen um knapp ein Prozent ab. EVN mussten ein Minus von 1,7 Prozent verbuchen.
Die Europäische Zentralbank blickt mit Argusaugen auf die Aktionärsverhältnisse bei der Addiko Bank. Auf Empfehlung der EZB hat die Bank nun ihre Dividende für das Jahr 2024 "bis auf Weiteres" gestrichen, wie sie am Montag mitteilte. Für das Geschäftsjahr 2023 war noch eine Dividende von 1,26 Euro je Aktie ausgezahlt worden. Die Empfehlung ist ein Resultat der unübersichtlichen Eigentümersituation bei der Bank, die vor allem durch die serbische Alta Pay hervorgerufen wurde. Addiko-Aktien büßten 4,9 Prozent an Wert ein.
Die Anfang August angekündigte Kapitalerhöhung beim oberösterreichischen Feuerwehrausrüster Rosenbauer dürfte sich ins neue Jahr hineinziehen. Die Aufstockung "erfolgt voraussichtlich im ersten Quartal 2025", teilte der Löschfahrzeughersteller am Montag mit. Ursprünglich sollte sie jetzt, im vierten Quartal 2024, erfolgen. Wesentliche regulatorische Genehmigungen, etwa aus der EU und den USA, lägen vor, doch einige aller weiteren relevanten Länder fehlten noch. Die Aktien von Rosenbauer verloren 2,6 Prozent.
ger/ste
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