Aktien Frankfurt: Dax schwächelt nach weiterem Rekordhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer zunächst fortgesetzten
Jahresendrally mit Rekordhoch ist der Dax am Montag
in die Verlustzone gedreht. Gleich zum Börsenstart ging es für den
deutschen Leitindex über 20.460 Punkte. Dann bröckelten die Gewinne
rasch ab, zumal eine Unterstützung durch die US-Börsen nicht in
Sicht ist. Jenseits des Atlantiks zeichnen sich für den Handelsstart
an der Wall Street moderate Verluste ab.
Zur Mittagszeit stand für den Dax ein Minus von 0,16 Prozent auf
20.416,84 Zähler zu Buche. Der MDax büßte 0,83
Prozent auf 27.084,81 Zähler ein. Insgesamt herrscht Vorsicht, denn
mit den US-Inflationsdaten am Mittwoch und der EZB-Zinsentscheidung
am Donnerstag stehen wichtige Termine auf dem Börsenkalender. In der
darauf folgenden Woche entscheidet außerdem noch die Notenbank Fed
über die Leitzinsen in den USA.
Laut Martin Utschneider, Chartexperte von Finanzethos, ist die
Jahresendrally für den Dax weiterhin intakt. Es gebe "immer noch
keine Verkaufssignale", schreibt er. Die Markttechnik spreche
mittel- bis langfristig für eine "intakte übergeordnete
Aufwärtstendenz". Portfolio-Manager Thomas Altmann ist da
skeptischer. Ihm zufolge ist der Dax inzwischen "deutlich
überkauft". Börsianer sicherten daher ihre Positionen zunehmend
gegen Rücksetzer ab.
Sollte der deutsche Leitindex seine im bisherigen Jahresverlauf
erzielten Gewinne halten, wäre es das beste Anlegerjahr seit 2019.
Alleine in den ersten fünf Handelstagen im Dezember hatte den Dax
die Jahresendrally um rund vier Prozent nach oben geführt, womit er
dem Wall-Street-Index Dow Jones Industrial in der
vergangenen Woche die Show stahl.
Unter den Einzelwerten hierzulande stachen die Aktien der Compugroup
im Nebenwerte-Index SDax hervor. Ein
Übernahmeangebot des Finanzinvestors CVC Capital ließ die Papiere
des auf das Gesundheitswesen spezialisierten Softwareanbieters um
knapp 32 Prozent auf 21,72 Euro in die Höhe schnellen. CVC bietet 22
Euro je Aktie.
Für Stabilus ging es im MDax nach anfänglichen
Gewinnen zuletzt um 3,8 Prozent abwärts. Der Autozulieferer gab
endgültige Geschäftsjahreszahlen bekannt. Zwar will er im neuen, bis
Ende September laufenden Geschäftsjahr 2024/25, mindestens so viel
umsetzen wie im Vorjahr, aber mit 1,15 Euro je Anteilsschein eine
deutlich geringere Dividende für das Jahr 2023/24 zahlen.
Hellofresh büßten mit 6,8 Prozent Abschlag am
deutlichsten ein. Sie litten unter einem Medienbericht zu
Kinderarbeit in einer Fertigungsstätte in den USA. Die Verluste der
Aktie sind laut Jefferies-Analyst Giles Thorne allerdings nicht
gerechtfertigt, denn das Arbeitsministerium in den USA untersuche
nicht den Kochboxenversender, sondern den Zeitarbeitsvermittler, der
als Dienstleister für Hellofresh tätig war. Mit diesem sei die
Zusammenarbeit nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe außerdem sofort
beendet worden.
Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall mit minus 3,7
Prozent oder Hensoldt mit minus 7,1 Prozent litten
unter Gewinnmitnahmen. Der Sturz des syrischen Machthabers Baschar
al-Assad gab den Anstoß. Zudem meldete sich der designierte
US-Präsident Donald Trump auf der Weltbühne zurück. Er kam im
Élysée-Palast mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem
ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen, um über das
Schicksal des von Russland angegriffenen Landes zu reden. Danach
forderte er eine Waffenruhe in dem Konflikt und rief Kremlchef
Wladimir Putin direkt zum Handeln auf./ck/jha/