Russisches Erdöl fließt wieder nach Tschechien
PRAG (dpa-AFX) - Russisches Erdöl fließt nach einem vorübergehenden
Ausfall wieder über die Druschba-Pipeline nach Tschechien. Die
Lieferungen über die Leitung seien am Freitagmorgen
wiederaufgenommen worden, schrieb der Direktor des Unternehmens
Orlen
Am Mittwoch hatte der tschechische Industrieminister Lukas Vlcek einen Ausfall der Erdöl-Lieferungen über den südlichen Strang der Pipeline Druschba (Freundschaft) gemeldet. Zu den möglichen Gründen machte er keine Angaben. Die Regierung in Prag gab in einer Reaktion darauf bereits grünes Licht für die Freigabe von Erdöl aus den staatlichen Reserven.
Tschechien, die Slowakei und Ungarn hatten vorübergehende Ausnahmen bei den EU-Sanktionen vom Einfuhrverbot für russisches Erdöl erwirkt. Der Lieferausfall über die Druschba-Pipeline führte zu zahlreichen Spekulationen. Erst vor wenigen Tagen hatte die Slowakei von konkreten Hinweisen gesprochen, wonach eine internationale Gruppe Anschläge auf die kritische Infrastruktur geplant habe. Hinweise auf einen Zusammenhang gibt es bisher nicht. Medien berichteten von möglichen "administrativen Problemen".
Die Druschba-Pipeline trennt sich in Belarus (Weißrussland) in zwei Stränge, einen südlichen und einen nördlichen. Der südliche führt weiter über die Ukraine und die Slowakei nach Tschechien. Die Druschba-Pipeline stellte im vorigen Jahr rund 58 Prozent des tschechischen Erdölverbrauchs sicher. Tschechien investiert derzeit in den Ausbau der Transalpinen Ölleitung (TAL), die vom Hafen im italienischen Triest nach Mitteleuropa führt. Nach dem Ausbau könnte TAL bereits im nächsten Jahr genügend Erdöl liefern, um von russischen Lieferungen unabhängig zu werden./hei/DP/jha
ISIN PLPKN0000018 CZ0009091500
AXC0054 2024-12-06/09:09
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