ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx 50 zieht weiter an
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Anleger an den wichtigsten
Aktienmärkten der Eurozone bleiben zuversichtlich: Der EuroStoxx 50
setzte seine jüngste Erholung am Mittwoch fort und
schloss mit einem Plus von 0,83 Prozent bei 4.919,02 Punkten. Damit
schaffte der Leitindex des Euroraums nicht nur den fünften Gewinntag
in Folge, sondern es auch knapp über die 200-Tage-Linie als
langfristigen Trendindikator.
"Die Optimisten sind derzeit an den europäischen Handelsplätzen
nicht zu bremsen", kommentierte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow.
Er verwies auf die Zugkraft der zuletzt rekordhungrigen US-Börsen,
weiß aber auch nicht genau, woher die Antriebskraft für die
Finanzmärkte letztendlich kommt. Denn betrachte man die
Konjunkturdaten, entstünden mehr Fragen als Antworten. "Getreu dem
Motto, 'the trend is your friend', werden einfach weiter Aktien
gekauft", so Lipkow.
Davon profitierte auch der Pariser Cac 40 , der trotz
der politischen Turbulenzen des Landes um weitere 0,66 Prozent
anzog. Nicht einmal drei Monate nach dem Antritt der neuen
französischen Regierung steht das Kabinett von Premier Michel
Barnier vor dem Aus. Der Streit um dessen geplanten Sparhaushalt ist
eskaliert, nun stimmen die Abgeordneten der Nationalversammlung am
Abend über zwei Misstrauensanträge gegen die Regierung ab.
Außerhalb der Eurozone ging derweil dem Schweizer SMI
nach dem zuletzt schon erlahmenden Schwung zur Wochenmitte die Puste
aus: Er sank um 0,43 Prozent auf 11.783,61 Zähler. Der britische
FTSE 100 verlor 0,28 Prozent auf 8.335,81 Punkte.
MediaForEurope (MFE) stand wieder einmal mit
Spekulationen zu ProSiebenSat.1 und einem Kursgewinn
von 2,7 Prozent im Fokus. Die italienische Zeitung "Il Messagero"
berichtete, dass der Medienkonzern, der mit fast 30 Prozent an dem
deutschen TV-Unternehmen beteiligt ist, mit Banken über einen 3,4
Milliarden Euro schweren Kredit verhandelt. Quellen nennt der
Bericht nicht. Ob mit dem Kredit eine Übernahme von ProSiebenSat.1
finanziert werden soll, wollte MFE auf Nachfrage der Zeitung nicht
kommentieren.
Die Aktien von Novo Nordisk sanken angesichts eher
enttäuschender Daten in einer Vergleichsstudie mit einem
Konkurrenzmittel zum Abnehmmittel Wegovy um 0,3 Prozent. Nach
Angaben des US-Konkurrenten Eli Lilly hat sein
Produkt Zepbound in einer erstmaligen, von ihm finanzierten
Vergleichsstudie besser abgeschnitten als Wegovy. Konkret sei der
Gewichtsverlust der Probanden über eine Behandlungszeit von knapp
einem Jahr bei Zepbound deutlicher ausgefallen./edh/mis