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Transfergesellschaft für Ford Saarlouis steht

SAARLOUIS/SPEYER (dpa-AFX) - Nach monatelangen Verhandlungen hat sich der Betriebsrat des Ford -Werks in Saarlouis mit dem US-Autobauer auf eine Betriebsvereinbarung zu einer Transfergesellschaft geeinigt. Die Ergebnisse stellte der Vorsitzende Markus Thal bei einer Betriebsversammlung vor. Sämtliche Regelungen seien bereits abgestimmt mit der Agentur für Arbeit und auch dem Transferträger: Dabei handle es sich um die "10k Transfer GmbH" aus Speyer. "Ein erfahrenes Unternehmen, das mit seinem Konzept überzeugt hat", bilanzierte Thal.

Ziel sei es, die Mitarbeiter bei der Suche nach einer Beschäftigung in einem neuen Unternehmen zu unterstützen oder den Übergang in eine Selbstständigkeit zu erleichtern. Dazu sieht das Konzept neben einer allgemeinen Beratung, Betreuung und Bewerbungstraining auch allgemeine und zielgerichtete Qualifizierungen vor, ebenso wie die Suche nach Einsatzmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt.

"Einer der letzten Meilensteine"

Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur bezeichnete Markus Thal die Vereinbarungen als "einen der letzten Meilensteine in der Umsetzung des im Februar abgeschlossenen Sozialtarifvertrages". Insgesamt seien seit Januar 2023 mehr als 20 Betriebsvereinbarungen abgeschlossen worden - alle, um den Arbeitsplatzabbau bei Ford in Saarlouis "so gut es ging für die Belegschaft zu gestalten und den Fortbestand der verbleibenden 1.000 Arbeitsplätze zu sichern".

Vor zweieinhalb Jahren hatte Ford für 2025 das Aus der Focus-Produktion für Saarlouis bekanntgegeben. Nachdem die Investoren-Suche gescheitert war, hatten sich Betriebsrat, die Gewerkschaft IG Metall und der US-Autobauer im Februar auf Regelungen zur Zukunft der 3.750 Beschäftigten geeinigt. Die Vereinbarungen für Saarlouis beinhalten auch die Weiterbeschäftigung von 1.000 Mitarbeitern mit einem Kündigungsschutz bis Ende 2032 sowie Abfindungen und Prämien. Außerdem wird das ursprünglich für Mai 2025 geplante Ende der Produktion des Ford Focus auf Ende November 2025 verschoben.

Momentan sind noch 3.100 Mitarbeiter in Saarlouis tätig. Zwischen April und Juni schieden 700 Beschäftigte über Abfindungen aus. Weitere 380 werden nach Angaben Thals das Unternehmen bis Ende Januar 2025 verlassen.

Neues Teile- und Komponentenwerk

"Wichtig ist, dass es in Saarlouis weiter ein Ford-Werk mit 1000 Jobs geben wird - auch nach Auslauf der Pkw-Fertigung im November 2025", unterstrich Thal. Denn es entstehe ein neues Teile- und Komponentenwerk, das eines der größeren Betriebe im Saarland und eines der größten in Saarlouis darstellen werde. "Das, was bleibt, ist sicher nicht genug an Arbeitsplätzen, es ist aber auch nicht nichts!", so der Betriebsratschef.

Die Vereinbarung für die Transfergesellschaft (TG) helfe den betroffenen 1.700 Mitarbeitern, zunächst eine direkte Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Gleichzeitig könnten sie sich qualifizieren lassen und von hier einen Neustart wagen. Die TG beginnt mit dem 1. Dezember 2025 und dauert - je nachdem, ob die Mitarbeiter jünger oder älter als 55 Jahre alt sind - 18 beziehungsweise 24 Monate.

80 Prozent vom Netto-Entgelt

Während der Dauer der Beschäftigung in der TG erhalten die Mitarbeiter laut Betriebsrat grundsätzlich 80 Prozent des Netto-Entgelts. Darüber hinaus sieht die Betriebsvereinbarung Umzugskostenzuschüsse für Mitarbeiter vor, die sich für einen neuen Job ab 100 Kilometer entfernt entscheiden./ksp/DP/ngu

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