ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow schwächelt - Tech-Rally geht weiter
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den jüngsten Rekorden haben sich die
US-Aktienmärkte zum Auftakt der neuen Börsenwoche uneinheitlich
entwickelt. Während die Standardwerte an der Wall Street
mehrheitlich nachgaben, überwogen bei Papieren aus der zweiten Reihe
und vor allem bei den zuletzt im Aufwärtstrend befindlichen
Technologiewerten die Kursgewinner.
Der Dow Jones Industrial schloss 0,29 Prozent tiefer
mit 44.782,00 Punkten, nachdem er am Freitag einen Höchststand
erklommen hatte. Der marktbreite S&P 500 markierte
zum Wochenstart ein weiteres Rekordhoch und gewann letztlich 0,24
Prozent auf 6.047,15 Zähler. Auch der Nasdaq 100
erreichte eine Bestmarke und stieg am Ende um 1,12 Prozent auf
21.164,60 Punkte.
Frische US-Konjunkturdaten hatten nur wenig Einfluss auf die
Notierungen. Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im November
unerwartet stark aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex ISM für die
Industrie erreichte den höchsten Stand seit Juni. Allerdings
signalisiert der Indikator weiterhin eine Abschwächung in dem
Sektor.
Unterdessen sprach sich US-Notenbank-Direktor Christopher Waller
tendenziell für eine weitere Zinssenkung durch die Fed noch im Jahr
2024 aus. "Aktuell neige ich dazu, eine Senkung des Leitzinses auf
unserer Dezember-Sitzung zu unterstützen", sagte Waller am Montag
auf einer Konferenz in Washington. Die Entscheidung hänge aber auch
von den bis zur Entscheidung anstehenden Wirtschaftsdaten und deren
Auswirkungen auf seine Inflationsprognosen ab, betonte Waller.
Die Aktien von Apple setzten ihren Rekordkurs vom
Freitag mit einem weiteren Höchststand fort und schlossen 1,0
Prozent höher. Der iPhone-Konzern ist damit das wertvollste
Unternehmen der Welt mit einer Marktkapitalisierung von rund 3,6
Billionen US-Dollar vor Nvidia mit einem Börsenwert
von rund 3,4 Billionen Dollar.
Die Papiere des weltgrößten Online-Händlers Amazon
knüpften an ihre Gewinnserie aus der "Black Week" an und verteuerten
sich am umsatzstarken "Cyber Monday" um 1,4 Prozent.
Für die Titel des angeschlagenen Halbleiterkonzerns Intel
ging es zunächst deutlich aufwärts, nachdem der
Rücktritt von Unternehmenschef Pat Gelsinger bekannt geworden war.
Im späteren Handelsverlauf gaben sie jedoch merklich nach und
endeten 0,5 Prozent tiefer.
Die Aktien von Super Micro Computer reagierten mit
einem Kurssprung von mehr als 28 Prozent auf die Nachricht über eine
Entlastung von Vorwürfen eines Fehlverhaltens des Managements. Damit
setzen die Titel des Serverherstellers ihre jüngste Erholung fort
und stiegen auf den höchsten Stand seit Ende Oktober. Vor gut zwei
Wochen waren die schwankungsanfälligen Titel noch auf den tiefsten
Stand seit Mai 2023 abgesackt.
Die Anteilsscheine von First Solar setzten ihren
zuletzt guten Lauf mit einem Kursaufschlag von 4,3 Prozent fort. Das
Photovoltaik-Unternehmen hatte bereits am Freitag von den
angekündigten US-Zöllen auf Solarpanel-Importe aus Südostasien
profitiert. Die Investmentbank Piper Sandler hob deshalb ihr
Kursziel von 210 auf 250 Dollar an.
Die Gap-Aktien verbuchten ein Kursplus von 6,4
Prozent auf 25,81 Dollar. Die US-Bank JPMorgan stufte die Titel des
Bekleidungs- und Pflegeprodukte-Herstellers hoch und empfiehlt sie
nun mit einem auf 30 Dollar angehobenen Ziel mit "Overweight".
Der Kurs des Euro stabilisierte sich im US-Handel auf
deutlich tieferem Niveau. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung
1,0498 US-Dollar, nachdem sie 24 Stunden zuvor noch knapp unter 1,06
Dollar notiert hatte. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 1,0507 (Freitag: 1,0562) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,9517 (0,9467) Euro.
US-Staatsanleihen gaben etwas nach. Der Terminkontrakt für die
zehnjährigen Papiere sank um 0,04 Prozent auf 111,14 Punkte. Die
Rendite der Papiere mit dieser Laufzeit fiel auf 4,19
Prozent./edh/mis