Aktien Frankfurt: Rekordjäger Dax nähert sich 20.000 Punkten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich zum
Wochenbeginn zu einem Rekordhoch aufgeschwungen. Mit in der Spitze
19.891 Punkten näherte sich der deutsche Leitindex am Montag der
runden 20.000-Punkte-Marke stark an. Am frühen Nachmittag stieg das
Börsenbarometer um 1,3 Prozent auf 19.872 Zähler. Rückenwind für die
Kurse gab es von soliden Konjunkturdaten aus China.
Angesichts der zuletzt deutlich gefallenen Inflation setzen die
Anleger darauf, dass die Notenbanken die Leitzinsen weiter senken
und so die insbesondere in Deutschland lahmende Konjunktur
ankurbeln. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte die Zinsen im
Dezember erneut senken, schrieb Analyst Jens-Oliver Niklasch von der
Landesbank Baden-Württemberg. Auch von der US-Notenbank Fed wird
eine weitere Lockerung der Geldpolitik erwartet.
Die von vielen Beobachtern prognostizierte Aktien-Rally zum
Jahresende läuft also auf vollen Touren. War der Dax vor nur zwei
Wochen noch auf den tiefsten Stand seit Ende September gefallen, so
hat der Index seitdem um fast 6 Prozent zugelegt. Für das Börsenjahr
2024 steht mittlerweile ein Gewinn von knapp 19 Prozent zu Buche.
Eben diese starke Jahresbilanz dürfte nun weitere Käufer anlocken,
gilt es doch, den fahrenden Zug nicht gänzlich zu verpassen. "Es
sieht vieles danach aus, dass er nun in eine Jahresendrally münden
könnte", hatte Analyst Martin Utschneider von Finanzethos vor
Handelsbeginn mit Blick auf den Dax vermutet.
Der MDax blieb hingegen erneut hinter dem Dax zurück.
Der Index der mittelgroßen Börsenunternehmen gab am Montag um 0,4
Prozent auf 26.225 Punkte nach. Seit Jahresbeginn liegt der MDax mit
gut 3 Prozent im Minus. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
zeigte sich am Nachmittag freundlich.
Im Dax drehten VW nach anfänglichen Abgaben ins Plus.
Am Montag wird in allen deutschen Werken die Arbeit befristet
niedergelegt. Analyst Philippe Houchois von der US-Bank Jefferies
schätzt, dass ein Stellenabbau und eine Umstrukturierung bei
Volkswagen den Konzern 2,5 bis 4 Milliarden Euro kosten dürfte.
Im MDax sackten die Papiere von Delivery Hero um 12
Prozent ab. Die spanische Tochter Glovo des Essenslieferdienstes
reagiert auf Vorwürfe der Arbeitsbehörden in Spanien und stellt ihre
Fahrer dort künftig fest an. Dies dürfte das Ergebnis von Delivery
Hero erheblich belasten.
Lanxess-Aktien sprangen dagegen um 8 Prozent nach
oben. Der US-Hedgefonds-Manager David Einhorn ist mit gut 5 Prozent
der Aktien beim Chemiekonzern eingestiegen.
Aktien des Düngemittelproduzenten K+S verloren 5,6
Prozent, belastet von einer Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank.
Eine Empfehlung von Goldman Sachs für die Aktien des
Dialyseanbieters FMC ließ diese um 2,6 Prozent
zulegen.
Der Euro beendete am Montag die jüngste Erholung und
fiel auf 1,0509 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den
Referenzkurs am Freitag auf 1,0562 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg der Rentenindex Rex um 0,52
Prozent auf 127,89 Punkte. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von
2,07 Prozent am Freitag auf 2,01 Prozent. Der Bund-Future
gewann 0,26 Prozent auf 135,24 Punkte./bek/jha/