Aktien Europa: Unverändert - Stellantis-Papiere rutschen ab
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte sind
unter dem Strich unverändert in die Woche gestartet. Der EuroStoxx
50 stieg gegen Mittag minimal auf 4.805 Punkte,
nachdem er vergangene Woche leicht zugelegt hatte. Außerhalb des
Euroraums kletterte der Schweizer Leitindex SMI um
0,4 Prozent auf 11.810 Zähler und knüpfte damit an die Gewinne der
Vorwoche an. Der britische FTSE 100 konnte dagegen
wie der EuroStoxx 50 nur leicht zulegen.
Im Euroraum und Großbritannien dämpften Daten zur Stimmung in den
Industrieunternehmen. Zudem bereiten die Probleme der französischen
Regierung den Investoren weiter Kopfzerbrechen. So befinden sich
unter den zehn größten Verlierern im EuroStoxx 50 am späten
Montagvormittag mit BNP , Saint-Gobain ,
Sanofi , Schneider Electric und Vinci
fünf französische Titel.
Gewinne konnten dagegen die Aktien des Luxusgüterkonzerns Hermes
einfahren. Diese profitierten von einer Hochstufung durch die Bank
HSBC, deren Analysten das Papier jetzt zum Kauf empfehlen. Auch die
Titel des spanischen Bekleidungsherstellers Inditex
konnten nach einer positiven Analystenstudie kräftig zulegen. Die
Anteile verteuerten sich am Mittag um zwei Prozent auf 53,18 Euro
und näherten sich damit wieder dem Rekordhoch von 55,28 Euro von
Ende Oktober. Die Deutsche Bank strich ihr "Sell"-Votum und erhöhte
das Kursziel.
Größter Verlierer im EuroStoxx 50 waren die Anteile des
Autoherstellers Stellantis . Die Stellantis-Anteile
verschärften nach dem am Sonntagabend angekündigtem Chefwechsel ihre
seit Monaten anhaltende Talfahrt. Der Börsenwert des Unternehmens
mit seinen 14 Marken (unter anderem Chrysler, Fiat, Jeep, Maserati,
Opel, Peugeot und Maserati) fiel um etwas mehr als sieben Prozent
auf rund 35 Milliarden Euro.
Mit dem Kursrutsch im Zuge des vorzeitigen Wechsels an der
Unternehmensspitze setzte sich die Talfahrt der vergangenen Monate
fort. Seit Ende vergangenen Jahres gab der Aktienkurs um rund 45
Prozent auf 11,61 Euro nach. Damit ist das Papier nach den Anteilen
des französischen Zulieferers Forvia der
zweitschwächste Wert im Branchenindex Stoxx 600 Automobiles & Parts
.
Der Index für die Auto- und Autozuliefererbranche war am Montag mit
einem Minus von einem Prozent auch der größte Verlierer unter den
Sektoren. Nach oben ging es dagegen mit den Branchenindizes für
Rohstofftitel , die unter anderem von einer Aufhellung
der Stimmung bei Einkaufsmanagern von chinesischen
Industriebetrieben profitierten.
Positiv wirkten sich dagegen die endgültigen Zahlen der
niederländischen Internet-Beteiligungsgesellschaft Prosus
aus. Die Anteile verteuerten sich am späten Vormittag
um 0,9 Prozent. Das Unternehmen schrieb in der ersten Hälfte des
Geschäftsjahres 2024/25 operativ schwarze Zahlen. Dabei profitierte
das Unternehmen insbesondere von einer deutlich verbesserten
Profitabilität in seinem zuvor Verluste schreibenden
E-Commerce-Geschäft.
Der Kurs wird aber ohnehin vor allem vom Wert der Aktie des
chinesischen Internetunternehmens Tencent bestimmt.
Prosus hält etwas mehr als ein Viertel der Tencent-Anteile. Das
Paket ist an der Börse knapp 116 Milliarden Euro wert. Prosus selbst
kommt dagegen nur auf 97 Milliarden Euro. Dem Rest des Unternehmens
wird also an der Börse ein negativer Wert zugerechnet./zb/bek/jha/