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ROUNDUP: Chef der Opel-Mutter Stellantis tritt zurück - Aktie unter Druck

LONDON (dpa-AFX) - Der unter Problemen im wichtigen US-Markt und einer schwachen Branchenlage leidende Autobauer Stellantis muss früher einen neuen Chef suchen als gedacht. Carlos Tavares trat nach Unstimmigkeiten über das weitere Vorgehen zurück. Der Verwaltungsrat habe den Schritt akzeptiert, teilte der Vielmarkenkonzern (unter anderem Peugeot, Citroen, Fiat, Opel, Chrysler, Jeep, Alfa Romeo) am Sonntagabend mit. Stellantis hatte sich Mitte Oktober von seiner Finanzchefin Natalie Knight getrennt, nachdem der Autobauer seine Gewinnziele zusammenstreichen musste.

Die Aktie geriet am Montagmorgen kräftig unter Druck und verlor an der Euronext im frühen Handel mehr als acht Prozent. Die Bilanz für den Aktienkurs in diesem Jahr ist tiefrot: Das Papier hat rund 45 Prozent eingebüßt. Der Abschied des Konzernchefs und des Finanzvorstands in so kurzer Zeit sei ein beispielloses Hemmnis für Anleger, die in den Autobauer investieren wollten, bemerkte Analyst Jose Asumendi von JPMorgan. Den Interimschef bezeichnete der Experte aber als "eine solide Lösung" für die Zeit der Suche nach einem Nachfolger.

Experte Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC nannte den Abschied von Tavares zum jetzigen Zeitpunkt zwar überraschend. Er verwies aber darauf, dass der Portugiese spätestens Anfang 2026 ohnehin seinen Abgang geplant habe. Der Autobauer sei gerade dabei, seine immensen Lagerbestände in Nordamerika zu reduzieren - ein Prozess, der seiner Ansicht nach bis weit ins kommende Jahr andauern wird. Dabei dürften Preiszugeständnisse notwendig sein. Diese dürften die Gewinne weiter belasten. Er vermutet, dass die Differenzen zwischen Tavares und dem Verwaltungsrat auch hier herrühren.

Bereits im Oktober hatte der Volkswagen-Rivale mitgeteilt, dass die Suche nach einem Nachfolger für Tavares laufe, da dieser seinen im Jahr 2026 auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde. Nun kommt der Wechsel früher als gedacht.

Die Ansichten von Tavares über die weitere Strategie hätten sich von denen des Verwaltungsrates sowie einiger Aktionäre "unterschieden", begründete das Unternehmen den Rücktritt von Tavares. Ein neuer Chef soll noch im ersten Halbjahr 2025 gefunden werde, hieß es am Sonntag weiter. Bis dahin werde ein Führungskomitee unter Verwaltungsratschef John Elkann gebildet.

Tavares führte Stellantis seit Formung des Autoriesen durch die Megafusion von PSA und Fiat Chrysler 2021. Erst Ende September musste der Manager den Gewinnausblick für 2024 senken.

Auf dem nordamerikanischen Markt macht der Autobauer mit großen SUVs und Pick-ups üblicherweise den Löwenanteil seines Gewinns. Derzeit aber stehen zu viele unverkaufte Autos bei den Händlern auf dem Hof, was die Verkaufspreise schmälert. Und auch in anderen Ländern ist die Lage auf den Automärkten trüb - etwa in China oder in Europa, wo die Nachfrage etwa nach E-Autos erheblich zurückgegangen ist./mis/nas/zb/jha/

 ISIN  DE0007664039  NL00150001Q9

AXC0110 2024-12-02/10:12

Relevante Links: Volkswagen AG, Stellantis N.V., Peugeot S.A., Fiat Chrysler Automobiles N.V.

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