FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den Kursgewinnen am Vortag hat der Dax
am Freitag stagniert. Der deutsche Leitindex notierte
am Mittag bei 19.427,79 Punkten und damit auf dem Niveau des
Schlusskurses vom Donnerstag. Auf Wochensicht deutet sich damit ein
kleines Plus an.
Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets schrieb zur
Lage am Markt: "Grundsätzlich sieht es für das Jahresendgeschäft an
der Börse gut aus, doch es gibt ein großes Aber: Aus technischer
Sicht ist ein Wochenschlusskurs deutlich über 19.300 Punkten
notwendig, um im Dax den Startschuss für eine Weihnachtsrally zu
geben."
In diesem Jahr wird das Marktumfeld Stanzl zufolge von der
Währungsseite begünstigt. Die Schwäche des Euro in den vergangenen
Wochen stütze den deutschen Aktienmarkt. Denn eine schwache
Heimatwährung helfe den Unternehmen beim Export.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen verharrte
am Freitag nahezu bei 26.234,32 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 bewegte sich bei 4.757,57 Punkten
ebenfalls kaum vom Fleck.
Hierzulande bewegten sich die Kurse vor allem in den hinteren
Börsenreihen. So schnellten die Aktien von Norma um
fast 18 Prozent in die Höhe und setzten sich damit klar an die
Spitze des Nebenwerteindex SDax . Der
Verbindungstechnikhersteller und Autozulieferer will sich durch den
Verkauf seiner Sparte für das Wassermanagement stärker auf die
allgemeine Industrie und die Autozulieferung konzentrieren. Dies sei
"Big News", hieß es in einem Kommentar der Investmentbank Oddo BHF.
Damit würde enorm Wert geschaffen.
Eine Kaufempfehlung für die Papiere von Kion
katapultierte die Anteilsscheine mit einem Plus von vier Prozent auf
den ersten Platz im MDax. Analyst Tore Fangmann von der
US-Investmentbank Bank of America ist nun generell optimistischer
für Staplerhersteller. Er setzt auf eine hohe Nachfrage nach
Logistik und Lagerautomatisierung im Zuge des globalen Trends zur
Verlagerung des Betriebs ins nahegelegene Ausland. Bei Kion seien
die Markterwartungen für 2025 in den vergangenen Wochen zudem
erreichbarer geworden, bestehender Gegenwind ins neue Jahr hinein
werde besser verstanden.
Für die Anteilsscheine des Wettbewerbers Jungheinrich
ging es um fast ein Prozent nach oben. Hier stufte Experte Fangmann
die Aktien von "Underperform" auf "Neutral" hoch. Damit geht die
Bank of America davon aus, dass die Papiere innerhalb von zwölf
Monaten maximal eine leicht positive Gesamtrendite aus Kursgewinn
und Dividende abwerfen.
Im Dax hatten die Papiere von MTU mit einem Plus von
1,6 Prozent die Nase vorn. Sie profitierten von der Veröffentlichung
der Unternehmensziele für 2025. Jefferies-Analystin Chloe Lemarie
lobte vor allem den Zielkorridor für das bereinigte operative
Ergebnis. Am oberen Rand läge man zwei Prozent über der
Markterwartung. Da der Triebwerkbauer üblicherweise konservativ
plane, dürfte dies gut ankommen./la/jha/