Aktien New York: Leichte Gewinne - Zölle und Amgen im Blick
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial
hat am Dienstag sein moderate Auftaktminus im
Handelsverlauf abgeschüttelt. Kräftige Verluste der Amgen-Aktie nach
enttäuschenden Studiendaten zum Abnehmmittel Maritide bremsten eine
Fortsetzung des Rekordlaufs allerdings aus. S&P 500 und der
technologielastige Nasdaq 100 legten moderat weiter zu. Wieder
einmal war es vor allem der designierte US-Präsident Donald Trump,
der mit seinen Äußerungen für Bewegung an den Börsen sorgte.
Das Protokoll der US-Notenbank Fed von Anfang November und auch die
zahlreichen US-Konjunkturdaten bewegten kaum. Das aktuell besonders
im Fokus stehende Verbrauchervertrauen für November war obendrein
fast wie erwartet ausgefallen. "Da der private Konsum in den USA den
weitaus größten Teil der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage ausmacht,
kommt der Entwicklung der Konsumlaune in der Regel eine hohe
Bedeutung zu", kommentierte die Helaba. Die vom Conference Board,
einem Forschungsinstitut der Privatwirtschaft, ermittelte
Verbraucherstimmung hellte sich auf bereits hohem Niveau wie
erwartet etwas weiter auf, weshalb die Zinssenkungserwartungen laut
Helaba wohl verhalten bleiben dürften.
Rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss legte der Dow um 0,02
Prozent auf 44.744,30 Punkte zu. Der S&P 500 gewann
0,42 Prozent auf 6.012,57 Punkte. Für den Nasdaq 100
ging es zugleich um 0,43 Prozent auf 20.894,70 Zähler nach oben.
Nachdem Trump am Wochenende bekannt gegeben hatte, dass der
Hedgefonds-Manager Scott Bessent neuer US-Finanzminister werden soll
und damit eine Rally von Dow und S&P 500 ausgelöst hatte, ließ nun
eine Kurznachricht über Zölle die Anleger wieder vorsichtiger
werden. Trump kündigte gleich für den ersten Tag seiner zweiten
Amtszeit Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie
zusätzliche Zölle auf Waren aus China an. Vor allem die
Autoindustrie, auch in den USA, dürfte darunter zu leiden haben.
Entsprechend gaben diese Papiere unter den Standardwerten besonders
deutlich nach.
General Motors fielen im S&P 100 um
8,3 Prozent und Ford verloren 2,2 Prozent. Analyst
Daniel Roeska von Bernstein Research schrieb mit Blick auf mögliche
Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada:
Das wäre "eine Katastrophe für die US-Automobilindustrie, vor allem
für GM und Stellantis". Denn: Die großen Drei aus Detroit (GM,
Stellantis und Ford) importierten eine große Zahl von
Fahrzeugen aus diesen beiden Ländern.
Amgen sackten um knapp 8 Prozent ab, nachdem sie
zeitweise den tiefsten Stand seit einem Jahr erreicht hatten. Laut
dem Analysehaus Jefferies traf das Biotech-Unternehmen mit seinen
Studie-2-Daten zum durchschnittlichen Gewichtsverlust bei
Fettleibigkeit nur das "untere Ende der Erwartungen".
Citigroup-Analyst Geoff Meacham bemängelte fehlende Details und
sieht von daher die Aktie vorerst weiter unter Druck. Unter anderem
seien keine Daten zur monatlichen Dosierung des Mittels vorgelegt
worden, schrieb er.
Enttäuschende Umsatzsignale brachten nicht nur die Papiere des
Einzelhandelskonzerns Kohl's unter Druck, sondern
auch die von Best Buy und Zoom Video .
Während Kohl's 15,5 Prozent einbüßten, gaben die Anteilscheine des
Unterhaltungselektronikhändlers nur um 5,7 Prozent nach. Die Aktien
von Zoom sanken um 7,3 Prozent.
Gute Geschäftszahlen von Analog Devices gaben der
Aktie des Halbleiterherstellers nur kurzzeitig Auftrieb. Belastet
von Aussagen der Firmenführung in einer Analystenkonferenz ging es
zuletzt um 2,6 Prozent abwärts. Zudem bemängelten einige Experten
den als gemischt empfundenen Ausblick./ck/he