Wiener Börse (Nachmittag) - ATX mit minus 1,77 Prozent weiter schwach / Negatives Umfeld - Dünne Meldungslage - Öl- und Bankwerte klar im Minus
Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, am Nachmittag weiterhin mit schwacher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.506,98 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 1,77 Prozent. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 1,69 Prozent tiefer bei 1.747,73 Punkten.
Auch das europäische Umfeld zeigte sich einheitlich im roten Bereich. Die US-Börsen werden heute zu Handelsbeginn etwas schwächer erwartet. Experten verwiesen auf die Bedenken der Anleger zur künftigen Wirtschaftspolitik der neuen Trump-Regierung sowie auf Konjunktursorgen.
Zudem rückt der Ukraine-Krieg wieder verstärkt in den Fokus und sorgt für wachsende Verunsicherung. Der russische Präsident Wladimir Putin hat die erneuerte Atomwaffendoktrin seines Landes unterschrieben und in Kraft gesetzt. Demnach droht Moskau mit nuklearer Vergeltung nicht nur für den Fall eines Atomangriffs. Eingeschlossen ist auch ein konventioneller Angriff auf Russland oder den Verbündeten Belarus.
Datenseitig blieb es eher ruhig. Die jährliche Inflationsrate im Euro-Währungsraum betrug im Oktober 2,0 Prozent wurde bekannt. Die europäische Statistikbehörde Eurostat mit Sitz in Luxemburg bestätigte damit eine Schnellschätzung von Ende Oktober. In der gesamten Europäischen Union (EU) sind die Preise gegenüber Oktober 2023 im Schnitt um 2,3 Prozent gestiegen. Österreich liegt mit einer EU-weit harmonisierten Inflationsrate von 1,8 Prozent im europäischen Mittelfeld.
Am Nachmittag stehen Konjunkturdaten aus den USA auf der Agenda. Analysten rechnen hier im Schnitt mit einem Rückgang der Baubeginne im Oktober. Die Baugenehmigungen aber dürften gestiegen sein.
Erneut sehr dünn gestaltet sich bis dato die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen. Unter Druck gerieten die am Vortag noch starken Bankwerte. So rutschten Raiffeisen 3,6 Prozent ins Minus und BAWAG gaben um gut zwei Prozent nach. Erste Group lagen 2,6 Prozent tiefer.
Auch die Ölwerte kamen nach den gestrigen Aufschlägen zurück. So büßten Schoeller-Bleckmann und OMV jeweils 1,4 Prozent ein. Klar schwächer zeigten sich in einem negativen europäischen Branchenumfeld auch die Aktien des Leiterplattenherstellers AT&S mit minus 4,1 Prozent. US-Einschränkungen für Technologie-Exporte nach China bergen Experten zufolge Risiken für die europäische Halbleiterindustrie.
Strabag tendierten um 1,9 Prozent tiefer bei 38,45 Euro. Die Analysten der Erste Group haben ihr Kursziel für die Anteilsscheine des Baukonzerns leicht angehoben. Nach bisher 50,2 Euro wurde das Ziel auf 50,8 Euro hinaufgesetzt. Die "Buy"-Bewertung bestätigte der zuständige Analyst Michael Marschallinger.
ger/spa
ISIN AT0000999982