Aktien Frankfurt: Verunsicherung nimmt zu - Dax unter 19.000 Punkten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Dienstag unter
die Marke von 19.000 Punkten gerutscht. Am Nachmittag verlor der
deutsche Leitindex 1,16 Prozent auf 18.966,90 Punkte. Technisch
gesehen ist der Index stark angezählt. Analyst Jochen Stanzl von CMC
Markets sieht Gefahren für eine nachhaltige Trendwende nach unten.
Der MDax sank um 0,77 Prozent auf 25.993,51 Zähler.
Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 büßte 1,3 Prozent
ein.
"Es besteht kein Zweifel, dass die Wahl von Donald Trump und die
Androhung von Strafzöllen, die für die Automobilindustrie noch
verschärft werden könnten, die Skepsis der Investoren gegenüber
Europa verstärkt haben und das zu einer Zeit, in der sowohl
Deutschland als auch Frankreich mit großen Schwierigkeiten zu
kämpfen haben - wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, erläuterte
Benjamin Melman, Chef-Anlagestratege beim Vermögensverwalter Edmond
de Rothschild.
Im Dax setzen Siemens die Kurskorrektur vom
Rekordlauf fort und lagen mit minus 3,7 Prozent auf dem letzten
Platz. Die Bank of America hatte die Kaufempfehlung für die Anteile
des Industriekonzerns gestrichen.
Bei Rheinmetall ging die Rally hingegen weiter. Der
Konzern erwartet angesichts des Rüstung-Booms auch mittelfristig
starkes Wachstum. Der Umsatz soll bis 2027 auf rund 20 Milliarden
Euro steigen, teilten die Düsseldorfer anlässlich eines
Kapitalmarkttags mit. Die Aktien kletterten erstmals über die Marke
von 600 Euro und gewannen zuletzt 4 Prozent.
Thyssenkrupp legten nach Geschäftszahlen um 10
Prozent zu. Ein Händler lobte den freien Barmittelfluss im
abgelaufenen Quartal, merkte aber an, dass dieser im neuen
Geschäftsjahr 2024/25 deutlich negativ sein dürfte. So haben in der
Sparte Marine Systems Kunden ihre Rechnungen früher gezahlt als
erwartet, dies hat den Mittelzufluss zuletzt begünstigt. Letztlich
ist das starke Kursplus auch nichts anderes als eine Fortsetzung des
Versuchs einer Bodenbildung. Seit Jahresanfang haben Thyssenkrupp
gut 40 Prozent verloren.
Die Thyssenkrupp-Tochter Nucera erzielte im
vergangenen Geschäftsjahr 2023/24 ein etwas besseres operatives
Ergebnis als prognostiziert. Die Titel des Elektrolysespezialisten
gewannen 3,5 Prozent.
Evotec korrigierten ihre von einer Übernahmeofferte
ausgelöste Rally und verloren 8 Prozent. In einem möglichen
Abwehrkampf gegen eine Übernahme durch das US-Unternehmen Halozyme
setzt der Wirkstoffforscher darauf, eigenständig zu
bleiben.
Der Euro kostete zuletzt 1,0578 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf
1,0552 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg der Rentenindex Rex
um 0,50 Prozent auf 126,22 Punkte. Die Umlaufrendite
fiel im Gegenzug von 2,33 Prozent am Vortag auf 2,24 Prozent. Der
Bund-Future gewann 0,17 Prozent auf 132,29
Punkte./ajx/mis