ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Kurse berappeln sich - Nur Dow knapp im Minus
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben nach den jüngsten
Verlusten am Montag wieder etwas Halt gefunden. Allerdings hielt
sich die Kaufbereitschaft in Grenzen. Der Leitindex Dow Jones
Industrial konnte sein Minus nur kurz abschütteln und
sank letztlich um 0,13 Prozent auf 43.389,60 Punkte. Dagegen
behauptete der marktbreite S&P 500 einen Kursgewinn
von 0,39 Prozent auf 5.893,62 Punkte. Der technologielastige
Auswahlindex Nasdaq 100 , der sich am Freitag
besonders schwach gezeigt hatte, ging 0,71 Prozent fester mit
20.539,19 Zählern aus dem Handel.
Börsenhändler warteten auf Hinweise, wie es unter dem designierten
US-Präsidenten Donald Trump mit der Wirtschaft weitergehen werde und
ob die Notenbank Fed wegen dessen potenziell inflationsfördernder
Politik ihren Zinssenkungskurs verlangsame, hieß es am Markt.
Bereits vor dem Wochenende hatten Einzelhandelsdaten die Erwartungen
an weitere Zinssenkungen gedämpft. Zudem blieben die Anleger mit
Blick auf die am Mittwoch nachbörslich erwarteten Nvidia
-Zahlen vorsichtig.
Bei Tesla nahm am Montag die zuletzt etwas holprige
Trump-Rally aber wieder Fahrt auf: Die Aktien des Elektroautobauers
zogen als einer der besten Werte im Nasdaq 100 um 5,6 Prozent an.
Damit nahmen sie erneut Kurs auf den höchsten Stand seit April 2022.
Einem Medienbericht zufolge könnte es unter Trump Lockerungen bei
den Regeln für autonomes Fahren geben.
Die Aktien des Impfstoffherstellers Moderna waren mit
plus 7,2 Prozent Index-Spitzenreiter. Die Bank HSBC sieht die
Forschungs-Pipeline des Unternehmens nicht ausreichend gewürdigt und
rät deshalb nun zum Kauf. Im Kielwasser des Konkurrenten legten
Biontech um 2,2 Prozent zu.
Bereits festgelegt hat sich der künftige US-Präsident auf die
Besetzung der Position des Energieministers. Diese Rolle soll der
Chef des Öldienstleisters Liberty Energy , Chris
Wright, übernehmen. Die Aktien des Unternehmen legten um 4,9 Prozent
zu.
Einen Kurssprung von fast 16 Prozent gab es bei Super Micro Computer
. Die Aktie war Anfang des Jahres noch ein Liebling
der Anleger für KI-Fantasie gewesen, zuletzt aber wegen
individueller Probleme auf den tiefsten Stand seit Mai 2023
eingebrochen. Am Markt wird die Frage diskutiert, ob das
angeschlagene Unternehmen unmittelbar vor dem Rauswurf vom
Börsenhandel an der Nasdaq steht. "Barron's" berichtete, es könnte
diesem Schicksal vielleicht gerade noch entgehen.
Für die Aktien von CVS ging es nach dem jüngsten
Rücksetzer um 5,4 Prozent bergauf. Der Pharmazie-Einzelhändler
beugte sich dem Druck des aktivistischen Anteilseigners Glenview
Capital Management und nahm dessen Gründer Larry Robbins sowie drei
weitere neue Mitglieder in den Verwaltungsrat auf. Zudem stufte die
US-Bank Wells Fargo die Papiere hoch. CVS hatte die Jahresziele
kassiert und sich auch nicht zu den darüber hinausgehenden
Erwartungen geäußert. 2024 haben die Aktien bislang über ein Viertel
verloren.
Außerhalb der wichtigen Indizes setzten Trump Media and Technology
mit einem Plus von knapp 17 Prozent ihre
Stabilisierung fort. Das von Trump gegründete Unternehmen steht laut
der "Financial Times" in fortgeschrittenen Gesprächen über einen
Kauf der Kryptohandelsfirma Bakkt.
Nvidia-Titel zählten am Montag mit einem Kursabschlag von 1,3
Prozent zu den größten Verlierern im Nasdaq 100 sowie im Dow. Neben
den anstehenden Quartalszahlen sorgten Berichte über
Überhitzungsprobleme bei der neuen Chip-Mikroarchitektur namens
Blackwell für Unsicherheit. Der KI-Halbleiter-Spezialist dränge bei
seinen Zulieferern noch auf Design-Änderungen, hieß es. "Größere
Kunden sind besorgt", schrieb ein Händler wegen des späten
Zeitpunkts im Entwicklungsprozess. Nach den jüngsten Rekorden steht
bei den Aktien seit Jahresbeginn aber immer noch fast eine
Verdreifachung zu Buche.
Der Euro knüpfte an seine Stabilisierung vor dem
Wochenende an und kostete zuletzt 1,0594 Dollar. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0552 (Freitag: 1,0583)
Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9476 (0,9449) Euro
gekostet.
US-Staatsanleihen legten ein wenig zu. Der Terminkontrakt für
zehnjährige Papiere (T-Note-Future) stieg um 0,04 Prozent auf 109,58
Punkte. Die Rendite für diese Papiere sank im Gegenzug auf 4,42
Prozent./gl/he