ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Beruhigung nach jüngsten Kursausschlägen
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - An Europas Börsen hat sich die Lage
am Montag nach den jüngst deutlichen Kursausschlägen etwas beruhigt.
Eine klare Richtung gab es aber nicht. Die Anleger machen sich
weiter Gedanken über die Wirtschaftspolitik des designierten
US-Präsidenten Donald Trump, der in knapp zwei Monaten sein Amt
antritt. Zudem hielten sie sich mit Blick auf die am späten
Mittwochabend erwarteten Nvidia -Zahlen zurück.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank nach dem
Erholungssprung am Donnerstag und dem anschließenden Rückschlag am
Montag um 0,09 Prozent auf 4.790,33 Punkte. Ähnlich hatte die
Entwicklung zuletzt beim schweizerischen SMI
ausgesehen, der sich zu Wochenbeginn mit einem Plus von 0,11 Prozent
auf 11.639,60 Punkte etwas stabilisierte. Der britische FTSE 100
gewann 0,57 Prozent auf 8.109,32 Punkte.
Aktienstratege Jim Reid von der Deutschen Bank rechnet damit, dass
die neue Woche generell ruhiger wird, weil nicht mehr ganz so
relevante Konjunktur- und Politiknachrichten erwartet würden. Als
wichtigste Ereignisse der kommenden Tagen sieht er weitere
Personalentscheidungen von Trump für sein neues Regierungsteam,
darunter vor allem die Position des Finanzministers.
Unter den EuroStoxx-Werten legten die Aktien von Prosus
um 0,9 Prozent zu. Sie profitierten von ermutigenden
Eckdaten zum ersten Geschäftshalbjahr. Der Gewinn je Aktie im
fortgeführten Geschäft stieg deutlich und übertraf die Erwartungen
der Experten. Börsianern zufolge ragte die Profitabilität im
E-Commerce-Bereich positiv hervor. Laut Analyst Marcus Diebel von
der US-Bank JPMorgan ist diese von entscheidender Bedeutung für die
Anlagestory.
Weitere Gewinner waren Autowerte, die ihre Stabilisierung
fortsetzten, angeführt von BMW mit einer Erholung um
1,2 Prozent.
Die Papiere des Supermarktkonzerns Ahold Delhaize
stiegen nach einer neuen Kaufempfehlung der Bank HSBC um 1,5
Prozent.
Für den Vivendi-Kurs ging es hingegen um 1,7 Prozent
bergab. Der Medienkonzern bereitete seine Anleger im Rahmen einer
Investorenveranstaltung auf die bevorstehenden Börsengänge des
TV-Konzerns Canal Plus und des PR-Spezialisten Havas vor.
Die Titel des Energiekonzern Enel sanken nach einer
Investorenveranstaltung um 1,3 Prozent. Der angekündigte weitere
Gewinn- und Dividendenanstieg verfing bei den Anteilseignern nicht.
Die Aussagen der Italiener waren geprägt vom Vorhaben, mehr Geld in
die Netze zu investieren.
Im Londoner FTSE 100 setzten sich die Aktien von Melrose Industries
mit einem Kurssprung von 7,6 Prozent an die Spitze.
Laut Marktbeobachter Steve Clayton vom Vermögensverwalter Hargreaves
Lansdown überzeugte die Beteiligungsgesellschaft, die unter anderem
im Flugzeugteile-Bereich aktiv ist, mit einem Zwischenbericht, der
hinsichtlich der Jahresziele beruhigend wirke./gl/he