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Der Tag mit Bloomberg:Leichte Gewinne, Dollar gefragt, Euro unter Druck
AUF EINEN BLICK:
-BÖRSEN: Leichte Gewinne
-DEVISENMARKT: Dollar gefragt, Euro unter Druck
-ROHSTOFFE: Der Ölpreis fiel in New York nachbörslich gut 5 Prozent nachdem die OPEC von einer Drosselung der Produktion absah. Im frühen Handel in Singapur kostet das Barrel 44,40 Dollar. Der Goldpreis fiel in Asien am Morgen erstmals seit vier Tagen. Die Unze Gold kostete 926,44 Dollar.
-BÖRSENBAROMETER:
13.3. 12.3.
Veränderung in % Dax - 0,07 + 1,1 DJ Euro Stoxx 50 + 0,35 + 1,5 Dow Jones + 0,75 + 3,5 S&P 500 + 0,77 + 4,1 Nasdaq Composite + 0,38 + 4,0
Der Nikkei 225 stieg am Montag 1,78 Prozent. Am Freitag hatte Japans Leitindex 5,2 Prozent gewonnen.
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AKTIENMÄRKTE - AUSBLICK:
Nicht alle Experten trauen der Erholung an den Börsen
Ob der eingeleitete Erholungstrend an den Börsen in der neuen Woche weiterlaufen wird, bleibt unter Analysten umstritten. Die hohen Kursgewinne von Finanzaktien und Zyklikern wurden in der letzten Woche von meist massiven Prognosesenkungen für das Wirtschaftswachstum begleitet - etwa von Goldman Sachs, der EZB und in der Woche davor von der Weltbank, um nur die prominentesten Institutionen zu nennen. Die zuletzt gehobene Stimmung an den Börsen löst sich mit jedem weiteren Indexplus offenbar von der ökonomischen Realität.
An diesem Punkt trennen sich die Pessimisten von den Optimisten. Handelt es sich um eine rein technisch begründete Reaktion auf eine völlig überverkaufte Situation - wie etwa Michael Köhler von der Landesbank Baden- Württemberg einschätzt - dann würde dem Deutschen Aktienindex (Dax) jenseits von 4 000 Punkten rasch die Puste ausgehen. Köhler sieht allenfalls Zeichen einer Marktberuhigung. Schlechte Nachrichten quittierte die Börse zuletzt nicht mehr mit scharfen Kurseinbrüchen, wie die letzte Woche mehrfach gezeigt habe.
Köhlers Kollege Markus Reinwand von der Helaba deutet die Situation ganz anders. Die Verluste der meisten Indizes überstiegen inzwischen das Ausmass vergangener Bärenmärkte, der Pessimismus der Anleger habe ebenso Rekordwerte erreicht wie die in Termineinlagen geparkte Liquidität. Zugleich seien Aktien unerhört günstig bewertet - einige Notierungen beinhalteten gegenwärtig sogar schwächere Ergebnisse als die Konsensschätzungen. Reinwands Fazit: "Unter fundamentalen Gesichtspunkten stehen die Chancen auf eine Fortsetzung der jüngsten Erholung nicht schlecht". Die ersehnte Bodenbildung wäre in diesem Fall vollzogen.
Die Fakten der abgelaufenen Woche klingen jedenfalls vielversprechend. Der breite europäische Aktienindex Stoxx 600 hat fast sieben Prozent hinzugewonnen und der Dax legte mehr als sieben Prozent zu. Der S&P 500 schaffte an der Wall Street sogar rund neun Prozent, obgleich im späten Freitagshandel die Neigung zu Gewinnmitnahmen wuchs.
Unter den wichtigen Terminen der neuen Woche ragt neben dem FOMC-Meeting der US-Notenbank der deutsche ZEW-Index für März am Dienstag hervor. Die Grossbank Unicredit wird ihre Gesamtjahreszahlen vorlegen und die Konkurrentin Intesa Sanpaolo das vierte Quartal bilanzieren. Auch die beiden Versicherer Generali und Baloise legen Zahlen vor. Am Freitag laufen zum ersten grossen Verfallstermin des Jahres die Futures und Optionen auf Aktien und Indizes aus.
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DEVISENMARKT - AUSBLICK:
Euro unter Druck
Devisenstrategen sehen den Euro in dieser Woche unter Druck. Die Wirtschaft im Euroraum sei stärker abhängig vom Konjunkturzyklus, da der Anteil der Industrie an der Wertschöpfung verhältnismässig hoch sei, sagte Brian Kim, Währungsstratege bei UBS in den USA. Der Ausblick laufe Gefahr, sich einzutrüben; er behalte den negativen Ausblick beim Euro bei, sagte Kim. Die US-Währung wiederum dürfte davon profitieren, dass Anleger den Dollar in Zeiten globaler Konjunkturprobleme als sicheren Hafen suchen.
Einen Anhaltspunkt für die Lagebeurteilung in Deutschland liefert der ZEW Indikator der Konjunkturerwartungen für März, der morgen veröffentlicht wird. 39 von Bloomberg befragte Ökonomen erwarten eine sich verschärfende Abwärtsbewegung: nach minus 5,8 Prozentpunkten im Februar rechnen sie mit minus 6,7 Prozentpunkten im März. Auch die am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Erzeugerpreise für Februar in Deutschland dürften belegen, dass die Preise den vierten Monat in Folge rückläufig sind. Damit dürfte der Druck auf die Europäische Zentralbank anhalten, die Zinsen weiter zu senken.
In der Vorwoche hat der Euro im Zuge der gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger zum Dollar 2,1 Prozent zugelegt, der grösste Anstieg seit Mitte Dezember.
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ROHSTOFFE:
-Öl: Der Ölpreis fiel in New York nachbörslich bis zu 5,2 Prozent auf 43,85 Dollar je Barrel nachdem die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) keine weitere Drosselung der Produktion beschloss. Die OPEC vertritt die Auffassung, höhere Energiepreise würden dazu beitragen, die globale Rezession zu verschärfen. Die Mitgliedsländer sind zudem noch damit befasst, die im Dezember vereinbarte Kürzung um rund 800.000 Barrel täglich durchzuführen.
-Gold: Am Morgen verbilligte sich Gold in Asien 0,37 Prozent auf 926,30 Dollar je Unze. Die Erholung an den Aktienmärkten und die Dollarstärke dämpften die Nachfrage nach dem in Krisenzeiten gefragten Edelmetall.
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AUSBLICK:
MÄRKTE HEUTE Montag 16. März
Konjunkturdaten Eurozone: Verbraucherpreise Februar, Beschäftigung Q4 (beide 11.00 (Uhr)
Konjunkturdaten USA: Industrieproduktion Februar (14.15 Uhr)
Unternehmenszahlen: Altran Technologies ALT FP GJ 2008 Partners Group Holding PGHN SW GJ 2008 Uzin Utz AG UZU GY Q4
(in Kooperation mit Bloomberg)
-BÖRSEN: Leichte Gewinne
-DEVISENMARKT: Dollar gefragt, Euro unter Druck
-ROHSTOFFE: Der Ölpreis fiel in New York nachbörslich gut 5 Prozent nachdem die OPEC von einer Drosselung der Produktion absah. Im frühen Handel in Singapur kostet das Barrel 44,40 Dollar. Der Goldpreis fiel in Asien am Morgen erstmals seit vier Tagen. Die Unze Gold kostete 926,44 Dollar.
-BÖRSENBAROMETER:
13.3. 12.3.
Veränderung in % Dax - 0,07 + 1,1 DJ Euro Stoxx 50 + 0,35 + 1,5 Dow Jones + 0,75 + 3,5 S&P 500 + 0,77 + 4,1 Nasdaq Composite + 0,38 + 4,0
Der Nikkei 225 stieg am Montag 1,78 Prozent. Am Freitag hatte Japans Leitindex 5,2 Prozent gewonnen.
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AKTIENMÄRKTE - AUSBLICK:
Nicht alle Experten trauen der Erholung an den Börsen
Ob der eingeleitete Erholungstrend an den Börsen in der neuen Woche weiterlaufen wird, bleibt unter Analysten umstritten. Die hohen Kursgewinne von Finanzaktien und Zyklikern wurden in der letzten Woche von meist massiven Prognosesenkungen für das Wirtschaftswachstum begleitet - etwa von Goldman Sachs, der EZB und in der Woche davor von der Weltbank, um nur die prominentesten Institutionen zu nennen. Die zuletzt gehobene Stimmung an den Börsen löst sich mit jedem weiteren Indexplus offenbar von der ökonomischen Realität.
An diesem Punkt trennen sich die Pessimisten von den Optimisten. Handelt es sich um eine rein technisch begründete Reaktion auf eine völlig überverkaufte Situation - wie etwa Michael Köhler von der Landesbank Baden- Württemberg einschätzt - dann würde dem Deutschen Aktienindex (Dax) jenseits von 4 000 Punkten rasch die Puste ausgehen. Köhler sieht allenfalls Zeichen einer Marktberuhigung. Schlechte Nachrichten quittierte die Börse zuletzt nicht mehr mit scharfen Kurseinbrüchen, wie die letzte Woche mehrfach gezeigt habe.
Köhlers Kollege Markus Reinwand von der Helaba deutet die Situation ganz anders. Die Verluste der meisten Indizes überstiegen inzwischen das Ausmass vergangener Bärenmärkte, der Pessimismus der Anleger habe ebenso Rekordwerte erreicht wie die in Termineinlagen geparkte Liquidität. Zugleich seien Aktien unerhört günstig bewertet - einige Notierungen beinhalteten gegenwärtig sogar schwächere Ergebnisse als die Konsensschätzungen. Reinwands Fazit: "Unter fundamentalen Gesichtspunkten stehen die Chancen auf eine Fortsetzung der jüngsten Erholung nicht schlecht". Die ersehnte Bodenbildung wäre in diesem Fall vollzogen.
Die Fakten der abgelaufenen Woche klingen jedenfalls vielversprechend. Der breite europäische Aktienindex Stoxx 600 hat fast sieben Prozent hinzugewonnen und der Dax legte mehr als sieben Prozent zu. Der S&P 500 schaffte an der Wall Street sogar rund neun Prozent, obgleich im späten Freitagshandel die Neigung zu Gewinnmitnahmen wuchs.
Unter den wichtigen Terminen der neuen Woche ragt neben dem FOMC-Meeting der US-Notenbank der deutsche ZEW-Index für März am Dienstag hervor. Die Grossbank Unicredit wird ihre Gesamtjahreszahlen vorlegen und die Konkurrentin Intesa Sanpaolo das vierte Quartal bilanzieren. Auch die beiden Versicherer Generali und Baloise legen Zahlen vor. Am Freitag laufen zum ersten grossen Verfallstermin des Jahres die Futures und Optionen auf Aktien und Indizes aus.
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DEVISENMARKT - AUSBLICK:
Euro unter Druck
Devisenstrategen sehen den Euro in dieser Woche unter Druck. Die Wirtschaft im Euroraum sei stärker abhängig vom Konjunkturzyklus, da der Anteil der Industrie an der Wertschöpfung verhältnismässig hoch sei, sagte Brian Kim, Währungsstratege bei UBS in den USA. Der Ausblick laufe Gefahr, sich einzutrüben; er behalte den negativen Ausblick beim Euro bei, sagte Kim. Die US-Währung wiederum dürfte davon profitieren, dass Anleger den Dollar in Zeiten globaler Konjunkturprobleme als sicheren Hafen suchen.
Einen Anhaltspunkt für die Lagebeurteilung in Deutschland liefert der ZEW Indikator der Konjunkturerwartungen für März, der morgen veröffentlicht wird. 39 von Bloomberg befragte Ökonomen erwarten eine sich verschärfende Abwärtsbewegung: nach minus 5,8 Prozentpunkten im Februar rechnen sie mit minus 6,7 Prozentpunkten im März. Auch die am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Erzeugerpreise für Februar in Deutschland dürften belegen, dass die Preise den vierten Monat in Folge rückläufig sind. Damit dürfte der Druck auf die Europäische Zentralbank anhalten, die Zinsen weiter zu senken.
In der Vorwoche hat der Euro im Zuge der gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger zum Dollar 2,1 Prozent zugelegt, der grösste Anstieg seit Mitte Dezember.
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ROHSTOFFE:
-Öl: Der Ölpreis fiel in New York nachbörslich bis zu 5,2 Prozent auf 43,85 Dollar je Barrel nachdem die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) keine weitere Drosselung der Produktion beschloss. Die OPEC vertritt die Auffassung, höhere Energiepreise würden dazu beitragen, die globale Rezession zu verschärfen. Die Mitgliedsländer sind zudem noch damit befasst, die im Dezember vereinbarte Kürzung um rund 800.000 Barrel täglich durchzuführen.
-Gold: Am Morgen verbilligte sich Gold in Asien 0,37 Prozent auf 926,30 Dollar je Unze. Die Erholung an den Aktienmärkten und die Dollarstärke dämpften die Nachfrage nach dem in Krisenzeiten gefragten Edelmetall.
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AUSBLICK:
MÄRKTE HEUTE Montag 16. März
Konjunkturdaten Eurozone: Verbraucherpreise Februar, Beschäftigung Q4 (beide 11.00 (Uhr)
Konjunkturdaten USA: Industrieproduktion Februar (14.15 Uhr)
Unternehmenszahlen: Altran Technologies ALT FP GJ 2008 Partners Group Holding PGHN SW GJ 2008 Uzin Utz AG UZU GY Q4
(in Kooperation mit Bloomberg)