Wiener Börse zu Mittag mit Gewinnen, Do&Co setzen Höhenflug fort / ATX gewinnt 0,6 Prozent - Do&Co legen nach guten Quartalszahlen vom Vortag weiter zu - Rosenbauer nach Zahlen gesucht
Die Wiener Börse hat sich am Freitagnachmittag weiter mit Gewinnen gezeigt. Der heimische ATX legte bis gegen 14.30 Uhr 0,57 Prozent auf 3.558,10 Punkte zu. Andere Börsen in Europa konnten ihre anfänglichen Verluste im Verlauf etwas eingrenzen oder drehten leicht ins Plus. Für Unsicherheit an den Märkten sorgte zuletzt die Aussicht auf eine restriktive US-Handelspolitik und auch höhere Inflation in der kommenden Amtszeit des designierten US-Präsidenten Donald Trump.
Zudem hatte der US-Notenbankchef Jerome Powell zuletzt den Zinssenkungshoffnungen der Anleger einen zusätzlichen Dämpfer verliehen. Die US-Notenbank Fed müsse es nicht mit den Zinssenkungen eilig haben, da die Wirtschaft keine solchen Signale sende, sagte Powell auf einer Fed-Veranstaltung.
Gesucht waren die Aktien von Do&Co und setzten den Höhenflug vom Vortag fort. Die Aktien des Caterers gewannen 2,0 Prozent, nachdem sie bereits am Donnerstag mit einem Kurssprung von 15 Prozent auf gute Quartalszahlen reagiert hatten. Noch deutlicher nach oben ging es mit Wienerberger, die Aktien des Ziegelherstellers lagen mit einem Plus von 2,2 Prozent an der ATX-Spitze.
Fest zeigten sich nach Meldung gut aufgenommener Quartalszahlen am Freitag auch Rosenbauer-Aktien und gewannen 2,0 Prozent. Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster hat in den ersten neun Monaten des Jahres ein kräftiges Wachstum im Vergleich zur Vorjahresperiode verzeichnet und sieht sich gut unterwegs, um den Turnaround zu schaffen. Die Experten der Baader Bank haben ihre positive Einschätzung der Aktie in Reaktion auf die Zahlen bestätigt. Die Analysten von Warburg Research schrieben von "soliden Drittquartalszahlen".
Die größten ATX-Verlierer waren die Titel des Leiterplattenherstellers AT&S mit einem Minus von 3,0 Prozent. Auch an anderen Börsen in Europa fanden sich Halbleiter-Aktien unter den größeren Verlierern. Titel der Halbleiterbranche litten unter dem schwachen Ausblick, den der US-Branchenkollege Applied Materials am Vortag präsentiert hatte. Der US-Hersteller von Anlagen für die Chipbranche blieb mit seiner Umsatzprognose für das erste Geschäftsquartal unter den Erwartungen von Analysten.
Polytec-Aktien fielen nach einer Kurszielsenkung um 1,8 Prozent auf 2,25 Euro. Die Analysten der Baader Bank haben ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Automobilzulieferers in Reaktion auf die am Mittwoch vorgelegten Drittquartalszahlen von 7,00 auf 4,00 Euro zusammengestrichen. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde vom zuständigen Experten Peter Rothenaicher jedoch bestätigt.
Impulse für die Börsen könnten jetzt noch die am Nachmittag anstehenden US-Wirtschaftsdaten liefern. Angesetzt sind unter anderem der Empire-State-Index sowie Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen und Industrieaufträgen. Die Analysten der Helaba erwarten für den Empire-State-Index nach dem jüngsten Rücksetzer eine Erholung bis in den Expansionsbereich.
Für das Wachstum der Einzelhandelsumsätze sehen die Analysten der Helaba und der UniCredit aber nur mehr ein kleines Plus. Die Industrieaufträge dürften geschrumpft sein. Die UniCredit-Analysten führen das auf vorübergehende Unterbrechungen wegen der Hurrikans sowie auf Streiks bei einem großen Flugzeughersteller zurück.
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