Wiener Börse zu Mittag mit deutlichen Zuwächsen / ATX gewinnt 1,2 Prozent - Berichtsaison bewegt Aktien - OMV-Titel legen nach Zuspruch von Schadenersatz im Streit mit Gazprom zu
Die Wiener Börse hat sich am Donnerstag zu Mittag deutlich im Plus gezeigt. Nach den klaren Verlusten in den Tagen zuvor legte der heimische ATX bis 12.10 Uhr um 1,19 Prozent auf 3.502,26 Einheiten zu. Der breiter gefasste ATX Prime erhöhte sich um 1,11 Prozent bei 1.746,02 Punkten. Im europäischen Börsenumfeld gab es ebenfalls Zuwächse zu beobachten.
Am heimischen Aktienmarkt steht die Fortsetzung der Berichtssaison im Fokus, am Vormittag kamen bereits Zahlen von Strabag, Flughafen Wien, Do&Co und Polytec. Im weiteren Tagesverlauf stehen noch die Drittquartalsergebnisse von Austriacard im Kalender.
Nachrichten gab es von OMV unabhängig von der Berichtsaison. Ein Schiedsgericht hat dem Öl- und Gaskonzern im Streit mit dem russischen Gasriesen Gazprom 230 Mio. Euro Schadenersatz plus Zinsen und Kosten zugesprochen. Der Anspruch werde ab sofort gegen Zahlungsverpflichtungen der OMV gegenüber Gazprom Export aus dem österreichischen Liefervertrag aufgerechnet, teilte die OMV am Vorabend nach Börsenschluss mit. Das könne zu einer Unterbrechung der russischen Gaslieferungen führen, warnt die OMV, fühlt sich dafür aber gut vorbereitet. Die Aktie der OMV legte 1,4 Prozent zu.
Die Aktien von Do&Co kletterten nach der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisse um 13,8 Prozent. Der Wiener Caterer kann auf das nach eigenen Aussagen "Umsatz- und ertragsstärkste Halbjahr" zurückblicken. Das Unternehmen erzielte in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von 1,13 Mrd. Euro, um 28,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 83,37 Mio. Euro um 28 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums.
Weniger euphorisch reagierten die Anlegerinnen und Anleger auf die guten Zahlen des Flughafen Wien, die Aktien gaben 1,1 Prozent nach. Mit 31,6 Millionen Passagieren in der Gruppe wurde im dritten Quartal im Jahresvergleich ein Plus von 9,1 Prozent verzeichnet. Der Umsatz legte um 13,3 Prozent auf 792,5 Mio. Euro zu, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 10,8 Prozent auf 368,1 Mio. Euro.
Österreichs größter Baukonzern Strabag trotzt dem konjunkturell schwachen Umfeld. In den ersten drei Quartalen 2024 stabilisierte der Bauriese seine Bauleistung auf dem Niveau der Vorjahresperiode von 13,6 Mrd. Euro. Der Auftragsbestand erhöhte sich um 4 Prozent auf 25,3 Mrd. Euro. Die Aktien reagierten mit einem Zuwachs von 1,9 Prozent.
Der Auto-Zulieferer Polytec hat das Betriebsergebnis (Ebit) in den ersten neun Monaten des heurigen Jahres von minus 2,7 auf plus 1,4 Mio. Euro gedreht. Der Konzernumsatz lag bei 507,1 Mio. Euro und damit 4,5 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Aktien reagierten mit einem Plus von 0,4 Prozent.
Die Analysten der Deutschen Bank meldeten sich nach der Vorlage der endgültigen Zweitquartalszahlen zu voestalpine zu Wort und senkten das Kursziel von 37,0 auf 34,0 Euro, die "Buy"-Einstufung bestätigten sie. Die voestalpine-Titel notierten prozentual unverändert.
mha/ste
ISIN AT0000999982