Aktien Europa: Überwiegend Gewinne - EuroStoxx 50 startet Erholungsversuch
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte
haben sich am Donnerstag von der Schwäche der vergangenen Tage
abgekoppelt und überwiegend zugelegt. Neben der Ungewissheit um die
Auswirkungen der künftigen Wirtschaftspolitik des designierten
US-Präsidenten Donald Trump stehen vor allem Quartalsberichte im
Fokus der Anleger.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann gegen
Mittag 1,35 Prozent bei 4804,40 Punkten, nachdem er tags zuvor auf
den tiefsten Stand seit drei Monaten gefallen war. Der Schweizer
Leitindex SMI stagnierte am Donnerstag auf 11.702,78
Zähler. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,25
Prozent auf 8.050,44 Punkte nach oben.
In der Eurozone hat das Wirtschaftswachstum in den Sommermonaten an
Tempo gewonnen. Im dritten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt
nach einer zweiten Schätzung der Statistikbehörde Eurostat um 0,4
Prozent im Quartalsvergleich. Im Jahresvergleich meldete Eurostat
einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 0,9 Prozent. Dagegen sank
die Industrieproduktion in der Eurozone im September zum Vormonat um
2,0 Prozent und damit stärker als erwartet.
Die Aktien von ASML reagierten mit einem Kurssprung
von 5,5 Prozent als zweitbester Wert im EuroStoxx 50 auf den
Kapitalmarkttag des Halbleiterindustrie-Ausrüsters. Vor Wochenfrist
waren die Papiere der Niederländer auf den tiefsten Stand seit einem
Jahr abgesackt. ASML hält trotz zuletzt schwierigerer Geschäfte an
seinen weit gefassten längerfristigen Zielen fest. Schwung liefern
soll auch die zunehmende Bedeutung der Künstlichen Intelligenz. Das
bestätigte Umsatzziel für 2030 sei angesichts der jüngsten
Eintrübung ein positives Zeichen, betonte JPMorgan-Analyst Sandeep
Deshpande.
Den Rückversicherer Swiss Re kosteten Schäden durch
Naturkatastrophen in den ersten neun Monaten rund 1,1 Milliarden
Dollar. Im dritten Quartal verdiente das Unternehmen unter dem
Strich lediglich 102 Millionen Dollar. Grund dafür waren
Rückstellungen für Altschäden im Haftpflichtgeschäft in den USA in
Höhe von 2,4 Milliarden Dollar. Vergangene Woche kappte
Swiss-Re-Chef Andreas Berger deshalb das Gewinnziel für das laufende
Jahr. Die Swiss-Re-Aktien büßten zuletzt 0,9 Prozent ein.
Die Aktien von Burberry schnellten um 17 Prozent nach
oben, nachdem der britische Luxusbekleidungs-Hersteller seine
Quartalszahlen und die neue Geschäftsstrategie vorgelegt hatte. Der
Verlust sei geringer ausgefallen als befürchtet, urteilte
UBS-Analystin Zuzanna Pusz in einer ersten Reaktion./edh/jha/