Wiener Börse am Vormittag mit Gewinnen - Berichtsaison bewegt Aktien / ATX legt 0,57 Prozent zu - OMV-Aktien steigen nach Zuspruch von Schadenersatz im Streit mit Gazprom
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Die Wiener Börse hat am Donnerstagvormittag befestigt notiert. Nach den klaren Verlusten in den Tagen zuvor legte der heimische ATX bis 10 Uhr um 0,57 Prozent auf 3.481,09 Einheiten zu. Der breiter gefasste ATX Prime erhöhte sich um 0,52 Prozent bei 1.735,82 Punkten. Im europäischen Börsenumfeld gab es mehrheitlich Zuwächse zu beobachten.
Am heimischen Aktienmarkt steht die Fortsetzung der Berichtssaison im Fokus, in der Früh kamen bereits Zahlen von Strabag, Flughafen Wien, Do&Co und Polytec. Im weiteren Tagesverlauf stehen noch die Drittquartalsergebnisse von Austriacard im Kalender.
Nachrichten gab es von OMV unabhängig von der Berichtsaison. Ein Schiedsgericht hat dem Öl- und Gaskonzern im Streit mit dem russischen Gasriesen Gazprom 230 Mio. Euro Schadenersatz plus Zinsen und Kosten zugesprochen. Der Anspruch werde ab sofort gegen Zahlungsverpflichtungen der OMV gegenüber Gazprom Export aus dem österreichischen Liefervertrag aufgerechnet, teilte das österreichische Unternehmen am Vorabend nach Börsenschluss mit. Das könne zu einer Unterbrechung der russischen Gaslieferungen führen, warnt die OMV, fühlt sich dafür aber gut vorbereitet. Die Aktie der OMV legte 0,3 Prozent zu.
Die Aktien von Do&Co kletterten nach der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisse um 5,7 Prozent. Der Wiener Caterer kann auf das nach eigenen Aussagen "Umsatz- und ertragsstärkste Halbjahr" zurückblicken. Das Unternehmen erzielte in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von 1,13 Mrd. Euro, um 28,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 83,37 Mio. Euro um 28 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums.
Weniger euphorisch reagierten die Anlegerinnen und Anleger auf die guten Zahlen des Flughafen Wien, die Aktien gaben 1,1 Prozent nach. Mit 31,6 Millionen Passagieren in der Gruppe wurde im dritten Quartal im Jahresvergleich ein Plus von 9,1 Prozent verzeichnet. Der Umsatz legte um 13,3 Prozent auf 792,5 Mio. Euro zu, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 10,8 Prozent auf 368,1 Mio. Euro.
Österreichs größter Baukonzern Strabag trotzt dem konjunkturell schwachen Umfeld. In den ersten drei Quartalen 2024 stabilisierte der Bauriese seine Bauleistung auf dem Niveau der Vorjahresperiode von 13,6 Mrd. Euro. Der Auftragsbestand erhöhte sich um 4 Prozent auf 25,3 Mrd. Euro. Die Aktien reagierten mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent.
Der Auto-Zulieferer Polytec hat das Betriebsergebnis (Ebit) in den ersten neun Monaten des heurigen Jahres von minus 2,7 auf plus 1,4 Mio. Euro gedreht. Der Konzernumsatz lag bei 507,1 Mio. Euro und damit 4,5 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, das Ergebnis nach Steuern betrug minus 7,4 Mio. Euro nach zuvor minus 8,7 Mio. Euro. Die Aktien reagierten mit einem Plus von 0,4 Prozent.
Die Analysten der Deutschen Bank meldeten sich zu voestalpine zu Wort und senkten das Kursziel von 37,0 auf 34,0 Euro bei einer "Buy"-Einstufung. Die voestalpine-Titel stiegen 0,1 Prozent.
Konjunkturseitig stehen international einige interessante Veröffentlichungen am Programm. So werden aus der Eurozone Daten zur Industrieproduktion und Redebeiträge verschiedener Notenbanker der EZB erwartet. Am Nachmittag stehen in den USA die Erzeugerpreise und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an.
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