Aktien New York: Dow steigt weiter - Run auf Streaming-Aktien
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem zähen Start haben die US-Börsen am
Mittwoch wieder an die jüngste Rally angeknüpft. Allerdings hielten
sich die Kursgewinne in Grenzen. Für den Dow Jones Industrial
ging es um 0,4 Prozent auf 44.068 Zähler nach oben.
Einen Run gab es auf die Aktien großer Streaming-Anbieter wie Amazon
und Netflix, befeuert von überraschend starken Kundenzahlen des
Musikstreaming-Anbieters Spotify. Hier purzelten nur so die
Kursrekorde.
Der breit gefasste S&P 500 lag mit 0,3 Prozent im Plus bei 6.003
Zählern. Der Index kämpft seit Tagen mit der 6.000-Punkte-Marke. Der
technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,2 Prozent
auf 21.123 Punkte.
Unter den Einzelwerten stachen die Aktien von Spotify
heraus. Sie zogen um fast 12 Prozent nach oben, es war der fünfte
Börsentag in Folge mit einer Höchstmarke. Anleger feierten die
Geschäftszahlen des Musikstreaming-Anbieters. Spotify überzeugte vor
allem mit dem Anstieg der Kundenzahlen. Seit Jahresbeginn ist der
Aktienkurs um rund 150 Prozent nach oben geschnellt.
Das zog zur Wochenmitte auch andere Branchengrößen mit nach oben: Im
US-Leitindex Dow Jones Industrial setzten sich Amazon
mit plus 2,6 Prozent und einem Rekordhoch der Aktien von knapp 215
Dollar an die Spitze. Die Papiere von Netflix erreichten mit knapp
835 Dollar ebenfalls eine Höchstmarke, es war die sechste in Folge.
Anteile von Warner Brothers Discovery zogen gar um
6,5 Prozent an.
Kein Gegenwind für Aktien gab es von Inflationsdaten. Zwar hat sich
in den USA der Preisauftrieb im Oktober wieder verstärkt; damit
hatten Experten aber gerechnet. "Die Inflationsrate steigt, doch der
übergeordnete Disinflationsprozess bleibt intakt", schrieb Volkswirt
Thomas Gitzel von der VP Bank. Auf Sicht der kommenden Quartale
dürfte die Inflationsrate rückläufig sein.
Die Papiere von Rivian Automotive schossen um 18
Prozent aufwärts, nachdem der Elektroautohersteller eine
Partnerschaft mit Volkswagen besiegelt hat. Im Rahmen
eines Gemeinschaftsunternehmens soll VW Zugriff auf die Elektro- und
Software-Architektur von Rivian erhalten und lässt sich das
Investment 5,8 Milliarden US-Dollar kosten. Die Einzelheiten der
Vereinbarung sähen für Rivian weit besser aus, als von deren
Anlegern teilweise befürchtet, kommentierte RBC-Analyst Tom Narayan.
Die Titel von Groupon stürzten dagegen um 25 Prozent
ab. Der Anbieter von Einkaufsrabatten hatte sein Jahresziel für das
operative Ergebnis gesenkt.
Die Aktien von Spirit Airlines brachen sogar um fast
60 Prozent ein. Das Unternehmen spricht mit seinen Gläubigern über
eine Umschuldung. Sollte es zu einer solchen kommen, dürften die
Aktionäre leer ausgehen, hatte das Unternehmen am Vortag nach
Börsenschluss mitgeteilt./bek/he