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EQS-Adhoc: Meyer Burger veröffentlicht Halbjahresbericht (deutsch)

Meyer Burger veröffentlicht Halbjahresbericht

Meyer Burger Technology AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis

Meyer Burger veröffentlicht Halbjahresbericht

31.10.2024 / 23:33 CET/CEST

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Thun, 31. Oktober 2024

Meyer Burger veröffentlicht Halbjahresbericht

* Umsatz von CHF 48.7 Millionen und Betriebsverlust auf Stufe EBIT von CHF

321.7 Millionen

* Solarmodulproduktion in Goodyear, Arizona wird hochgefahren

* Fortgeschrittene Verhandlungen über die Umstrukturierung von

Wandelanleihen und die Bereitstellung von frischem Kapital, um

Finanzierungslücke zu schliessen

Die Meyer Burger Technology AG hat heute den Halbjahresbericht 2024

veröffentlicht. In den Ergebnissen des ersten Halbjahres 2024 reflektiert

sich die strategische Verlagerung des Geschäftsschwerpunktes von Deutschland

in die USA. Meyer Burger erzielte in der Berichtsperiode einen Umsatz von

CHF 48.7 Millionen, erwartungsgemäss rund die Hälfte unter dem Wert des

Vorjahres (CHF 96.9 Millionen). Gleichwohl lagen die Verkäufe damit knapp

30% über dem schwachen zweiten Halbjahr 2023. Mit der planmässigen

Schliessung der Modulproduktion in Freiberg, Deutschland, im ersten Quartal

2024 hat sich die Menge der produzierten Solarmodule auf 105.2 Megawatt (MW)

reduziert, gleichzeitig verminderte sich der Modul-Lagerbestand von 365 MW

per Ende 2023 auf 340 MW zum Ende der Berichtsperiode.

Die Personalkosten gingen gegenüber dem Vorjahr leicht um CHF 3.5 Millionen

auf CHF 43.7 Millionen zurück, wobei sich die Aufwände dabei schrittweise

vom Standort Deutschland nach Amerika verlagert haben. Durch den Umzug und

die Aufbauarbeiten in den Werken in den USA erhöhten sich die operativen

Kosten um rund CHF 9.4 Millionen auf CHF 40.6 Millionen. Insgesamt

resultierte daraus ein Betriebsverlust auf Stufe EBITDA von CHF 123.5

Millionen (H1 2023: CHF 43.3 Millionen). Die Abschreibungen auf Sachanlagen

erhöhten sich von CHF 12.3 Millionen im Vorjahr auf CHF 197.4 Millionen in

der Berichtsperiode, bedingt durch die Anpassung der Nutzungsdauern (CHF

57.6 Millionen) sowie einer Wertberichtigung (CHF 45.0 Millionen), infolge

der Schliessung der Modulproduktion und Wertberichtigungen auf US-Anlagen

(CHF 69.9 Millionen) aufgrund der strategischen Neuausrichtung. Dies führte

zu einem negativen EBIT von CHF 321.7 Millionen (H1 2023: CHF 56.1

Millionen) und, dank einem leicht positiven Finanzergebnis, zu einem

Nettoverlust von CHF 317.3 Millionen im Vergleich zu einem Verlust von CHF

64.8 Millionen im Vorjahr.

Der Cashflow aus Investmenttätigkeit war durch die Investitionen in den USA

mit CHF 123.4 Millionen negativ, wurde aber durch die erfolgreiche

Kapitalerhöhung im zweiten Quartal mehr als ausgeglichen. Insgesamt beliefen

sich die flüssigen Mittel zum Periodenende am 30. Juni 2024 auf CHF 158.6

Millionen. Per 30. September 2024 betrugen die flüssigen Mittel CHF 83.4

Millionen.

Solarmodulproduktion in den USA wird hochgefahren

Im Juni 2024 startete Meyer Burger ihre erste Fertigungslinie zur Produktion

von Hochleistungs-Solarmodulen in Goodyear, Arizona, nachdem der

vorausgesetzte Fabrik-Audit ohne Abweichungen bestanden wurde. Die

Vorbereitungen für die Inbetriebnahme der zweiten Produktionslinie, die

derzeit laufen, sind in vollem Gange. Die für die Modulproduktion benötigten

Solarzellen werden bereits seit Anfang des Jahres am deutschen Standort in

Thalheim (Stadt Bitterfeld-Wolfen) produziert und auch weiterhin von dort

geliefert.

Operative Restrukturierung nimmt Formen an

Meyer Burger hat im September 2024 entschieden, das Projekt mit der

geplanten Solarzellenfertigung in Colorado Springs aufgrund fehlender

erforderlicher Drittfinanzierungen zu stoppen und sich auf die

Modul-fertigung in Goodyear zu konzentrieren. Gleichzeitig wurde ein

operatives Restrukturierungsprogramm eingeleitet, das die Rückkehr in die

Gewinnzone ermöglichen soll. Meyer Burger fokussiert sich darauf, die

bereits weitgehend installierte und im Hochlauf befindliche Nominalkapazität

von 1.4 Gigawatt (GW) im Modulwerk Goodyear zu erreichen. Die langfristigen

Abnahmeverträge sollen durch die Produktion im Goodyear-Werk erfüllt werden,

weshalb die Produktionskapazitäten in Goodyear vollständig ausgelastet sein

sollten. Der Produktionsstandort Thalheim, Deutschland, bleibt für die

Versorgung mit Solarzellen zentral und auch der Technologiestandort

Hohenstein-Ernstthal, Deutschland, soll für die zukünftige Weiterentwicklung

der Technologie erhalten bleiben. Die deutliche Verschlankung in der

gesamten Konzernstruktur wird zu einer Reduzierung der weltweiten

Mitarbeiterzahl von rund 1050 auf voraussichtlich 850 bis Ende des Jahres

2025 führen, wobei dem überproportionalen Abbau in Europa ein Aufbau in den

USA bis zum Erreichen der vollen Produktionskapazität in Goodyear

gegenübersteht.

Finanzierung

Mit dem Entscheid, das Projekt in Colorado Springs zu stoppen und keine

weitere Zellfertigung aufzubauen, können bestimmte erhebliche

Anfangsinvestitionen nicht mehr genutzt werden und haben erheblich an Wert

verloren. Gleichzeitig sind weitere Investitionen für die Fertigstellung des

Modulwerkes in Goodyear erforderlich. In Kombination führte dies zu einer

Finanzierungslücke in hoher zweistelliger Millionenzahl. Der Verwaltungsrat

hat einen unabhängigen externen Restrukturierungsberater mit der Erstellung

eines in Deutschland üblichen Sanierungsgutachtens beauftragt, um eine

unabhängige fachliche Einschätzung der Voraussetzungen für ein

zukunftsfähiges operatives Geschäft und eine tragfähige Kapitalstruktur zu

erhalten. Diese Stellungnahme und das dazugehörige Gutachten sollen Meyer

Burgers Fähigkeit bescheinigen, ihre Geschäftstätigkeit sowie ihre externen

Verbindlichkeiten umzustrukturieren, vorausgesetzt, die verbleibende

Finanzierungslücke kann geschlossen werden.

In diesem Zusammenhang steht der Verwaltungsrat in fortgeschrittenen

Verhandlungen mit einer Gruppe von Inhabern der bestehenden

Wandelschuldverschreibungen mit Fälligkeit im Jahr 2027 beziehungsweise

2029, welche ihre grundsätzliche Bereitschaft signalisiert haben, frisches

Kapital bereitzustellen, um die bestehenden Verbindlichkeiten unter den

Wandelanleihen umzustrukturieren. Das Ergebnis dieser Gespräche unterliegt

selbstverständlich noch der abschliessenden Sorgfaltspflicht und der

Genehmigung durch die Kreditgeber der Gruppe. Angesichts der momentanen

Gespräche mit ihren Anleihensgläubigern strebt das Unternehmen an, die

Umstrukturierung in naher Zukunft durchzuführen, um sich vollständig auf

einen stabilen und profitablen Geschäftsbetrieb im Jahr 2026 vorzubereiten.

Ausblick

Mit dem Hochfahren der ersten Produktionslinie in Goodyear erwartet Meyer

Burger eine kontinuierlich steigende Produktionsmenge von Solarmodulen in

der zweiten Jahreshälfte 2024. Das Produktionsvolumen wird mit der für Ende

des Jahres geplanten Inbetriebnahme der zweiten Produktionslinie in Goodyear

erneut deutlich steigen. Aufgrund der bestehenden langfristigen

Abnahmeverträge können die produzierten Solarmodule sofort verkauft werden

und werden sich im zweiten Halbjahr positiv auf den Umsatz auswirken. Nach

dem Hochfahren aller Linien mit einer Nominalkapazität von 1.4 GW erwartet

Meyer Burger ab 2026 einen jährlichen Umsatz von rund CHF 350 bis CHF 400

Millionen und einen EBITDA von rund CHF 70 Millionen.

Angesichts der Verschuldung von Meyer Burger und des Cash-Burns setzt die

Fähigkeit des Konzerns, als "Going Concern" weiterzuführen, einen

erfolgreichen Abschluss der oben dargelegten Restrukturierungs- und

Finanzierungsaktivitäten in sehr kurzer Frist sowie die Umsetzung des

Geschäftsplans voraus. Es gibt keine Garantie, dass dies möglich sein wird

oder zu Bedingungen, die für Meyer Burger und ihre Aktionäre attraktiv sind.

Ausserdem soll zusätzliche Liquidität durch den Verkauf von Solarmodulen aus

bestehenden Lagerbeständen gesichert werden. Auch plant das Unternehmen,

weitere nicht mehr benötigte Vermögenswerte zu veräussern, um den operativen

Betrieb während der Ramp-Phase finanziell zu stützen.

Der vollständige Halbjahresbericht 2024 ist unter folgendem Link zu finden:

www.meyerburger.com/de/investors/berichte-publikationen/

Ein Video-Webcast inkl. Telefonkonferenz in englischer Sprache findet morgen

(1. November 2024) um 10.00 Uhr MEZ statt. Unter folgendem Link können Sie

den Webcast verfolgen:

https://www.webcast-eqs.com/meyerburger-2024-hy

(Ton und Präsentation im Webbrowser)

Bitte nutzen Sie den folgenden Link, um sich für das Stellen von Fragen via

Telefonkonferenz zu registrieren:

https://webcast.meetyoo.de/reg/gTh3T084FR5g

Nach der Registrierung erhalten Teilnehmende eine Bestätigungs-Mail mit

individuellen Einwahldaten.

Medienkontakte:

Meyer Burger Technology AG

Anne Schneider

Head Corporate Communications

M. +49 174 349 17 90

anne.schneider@meyerburger.com

Alexandre Müller

Investor Relations

M. +41 43 268 3231

alexandre.mueller@meyerburger.com

Ende der Adhoc-Mitteilung

Sprache: Deutsch

Unternehmen: Meyer Burger Technology AG

Schorenstrasse 39

3645 Gwatt

Schweiz

Telefon: +41 033 221 28 00

E-Mail: mbtinfo@meyerburger.com

Internet: www.meyerburger.com

ISIN: CH0108503795

Valorennummer: A0YJZX

Börsen: SIX Swiss Exchange

EQS News ID: 2020485

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2020485 31.10.2024 CET/CEST

 ISIN  CH0108503795

AXC0305 2024-10-31/23:34

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