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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX verliert moderat, Erste Group fest / Erste-Aktien steigen um 4,7 Prozent - Andritz nach Zahlen unter Druck

Am Ende eines verhaltenen Monats Oktober hat der heimische Aktienmarkt noch einmal moderat nachgegeben. Dank gut aufgenommener Zahlen der Erste Group hielt er sich jedoch etwas besser als das europäische Umfeld. Mit Andritz geriet jedoch ein weiteres Schwergewicht unter Druck.

Der ATX fiel am Donnerstag bis 14.30 Uhr um 0,26 Prozent auf 3.536,35 Punkte. Auf Monatssicht steuert der Leitindex ein Minus von 3,3 Prozent an. Für den ATX Prime ging es 0,30 Prozent auf 1.761,97 Zähler hinab.

An anderen europäischen Börsen gab es ebenfalls Verluste. Vor den US-Präsidentschaftswahlen und wichtigen Konjunkturdaten bleiben die Anlegerinnen und Anleger in Deckung. Inflationsdaten aus der Eurozone fielen etwas höher aus als erwartet. Inflationsdaten aus den USA lagen im Rahmen der Prognosen.

Aktien der Erste Group gewannen 4,7 Prozent, nachdem Drittquartalszahlen die Konsenserwartungen übertroffen hatten. Der Gewinnanstieg sei "auf eine gute operative Performance und ein anhaltend günstiges Zinsumfeld zurückzuführen", teilte die Bank mit. Das Institut hob zudem erneut den Ausblick an. Analyst Dieter Hein von der Baader Bank sprach von "guten" Zahlen des Geldhauses. Besonders der Ausblick zur Zinsertragsentwicklung habe überrascht.

Auf der anderen Seite brachen Andritz um etwa acht Prozent ein. Der Anlagenbauer hat im 3. Quartal weniger Umsatz und Gewinn erzielt und verfehlte zudem die durchschnittlichen Analystenschätzungen leicht.

Baader-Analyst Peter Rothenaicher sprach von einem "unspektakulären" Quartal der Steirer. Die Aussichten für die kommenden Jahre seien jedoch weiterhin günstig. Rothenaicher sowie die Analysten der Erste Group lobten die Margenentwicklung."Die Wahrscheinlichkeit einer rückläufigen Geschäftsentwicklung im Jahr 2025 nimmt jedoch zu, und die Sichtbarkeit wird nicht besser", warnte Erste-Analyst Daniel Lion.

AT&S standen nach mehreren Vorzeichenwechseln zuletzt 1,1 Prozent im Plus. Am Dienstag waren die Papiere über neun Prozent abgesackt, nachdem der Leiterplattenhersteller seine Umsatzprognose angepasst hatte. Die Steirer haben im ersten Halbjahr 2024/25 einen Verlust von 63 Mio. Euro erzielt, nach 49 Mio. Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal konnte jedoch der Umsatz deutlich gesteigert werden.

"Die Erholung erfolgt langsam, aber stetig," kommentierte Analyst Daniel Lion von der Erste Group die AT&S-Zahlen. Positiv zu erwähnen sei die Verbesserung der Rentabilität, die sich aus den Fortschritten bei den Kostensenkungsbemühungen, aber auch aus der Erholung ergebe.

spa/sto

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