GESAMT-ROUNDUP: Weitere Warnstreiks und Verhandlungen bei Metallern
FRANKFURT/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Tarifparteien der Metall- und Elektroindustrie haben bei ihrer dritten Tarifrunde - zumindest in Bayern - in einigen Punkten eine Annäherung erzielt. Die Warnstreiks auch in anderen Tarifbezirken gehen weiter. Am zweiten Tag in Folge nahmen laut Gewerkschaft rund 65.000 Menschen in mehr als 350 Betrieben teil. Für Donnerstag, der in vielen Ländern Feiertag ist, sind Proteste vor allem in Baden-Württemberg bei Daimler und Rolls Royce sowie erneut im Bezirk Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) geplant.
Bayerns IG-Metall-Chef: Von Durchbruch noch weit entfernt
Der bayerische IG-Metall-Chef Horst Ott sagte von einem Durchbruch sei man noch weit entfernt, aber "in Strukturfragen sind wir weitergekommen". Die Verhandlungsführerin des Arbeitgeberverbandes VBM, Angelique Renkhoff-Mücke, sagte: "Ich hoffe, dass wir in der nächsten Runde eine Lösung finden." Bei den Verhandlungen in München waren auch die Verhandlungsführer des Tarifbezirks Küste dabei.
Aber die Gespräche seien konstruktiv, der Ton sei offen, es gebe Fortschritte, sagte Renkhoff-Mücke.: "Wir bewegen uns langsam Schritt für Schritt weiter". Für die nächsten Tage seien weitere Sondierungsgespräche vereinbart. "Wir spüren den Druck, schnell fertig zu werden."
Hauptargument der IG Metall für deutliche Lohnsteigerungen ist die fehlende Kaufkraft der Beschäftigten nach Jahren mit hoher Inflation. Sie fordert bundesweit für die 3,9 Millionen Beschäftigten sieben Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber bieten nach neun Nullmonaten ab Juli 2025 eine Tariferhöhung um 1,7 Prozent und ab Juli 2026 um weitere 1,9 Prozent an, bei einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten.
"Wir streiken, bis wir ein Ergebnis haben."
Ott sagte: "Beim Geld liegen wir noch weit auseinander. Einen baldigen Erfolg sehe ich im Moment noch nicht." Die Warnstreiks will die Gewerkschaft unbefristet fortsetzen: "Wir streiken, bis wir ein Ergebnis haben."
Mit Warnstreiks von 2100 Beschäftigten in 19 bayerischen Betrieben
machte die IG Metall während der Verhandlungen weiter Druck.
Kundgebungen gibt es bei ZF in Passau, Schneider Electric
Verhandlungen der Bezirke Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Mitte
Am Donnerstag folgen die Verhandlungen der Tarifbezirke Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Mitte. Kriselnde Autobranche - florierende Rüstungsindustrie Fast schon traditionell geht der erste Blick bei der Wahl eines Pilotbezirks nach Baden-Württemberg - Bayern war das letzte Mal 2013 am Zug.
Aber die Autobauer und ihre Zulieferer kämpfen mit Absatz- und Gewinnrückgängen. In Bayern und im Bezirk Küste spielt neben der Autobranche auch die Luft- und Raumfahrtindustrie eine Rolle. Dazu kommen in Bayern die gut laufende Rüstungsindustrie sowie die Elektroindustrie mit dem Schwergewicht Siemens.
Gewerkschaft und Arbeitgeber sprechen in dritter Runde
Der Reigen der regionalen Verhandlungen wird in drei Bezirken
fortgesetzt. Mit einem Demonstrationszug von der hessischen
Landeshauptstadt Wiesbaden über den Rhein zum Verhandlungsort Mainz
will der Bezirk Mitte Eindruck machen. Zum Tarifgebiet gehört zudem
das krisengeschüttelte Saarland, wo Ford
ISIN DE0007236101 US3453708600 CA5592224011 FR0000121972
AXC0273 2024-10-30/18:54
Relevante Links: Magna International, Inc., Siemens AG, Schneider Electric SE, Ford Motor Company