Wiener Börse am Nachmittag weiter im Minus, ATX verliert 0,7 Prozent / Zurückhaltung vor US-Tech-Ergebnissen und US-Wahl - RBI nach Quartalszahlen schwach
Die Wiener Börse hat sich am Mittwochnachmittag schwach gezeigt. Der ATX fiel bis 14.40 Uhr um 0,71 Prozent auf 3.566,69 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime gab um 0,68 Prozent auf 1.777,38 Zähler nach. Auch an anderen Börsen in Europa ging es nach unten. Viele Anleger dürften im Vorfeld wichtiger US-Quartalszahlen sowie der näher rückenden US-Präsidentschaftswahl vorsichtig agieren.
Aktien der Raiffeisen Bank International verloren nach der Meldung von Quartalszahlen bei hohem Volumen 1,2 Prozent. Die RBI hat in den ersten drei Quartalen 2024 ein Konzernergebnis von 2,083 Mrd. Euro erzielt, nach 2,114 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Für das um Belarus und Russland bereinigte Konzernergebnis wies die RBI hingegen nur 856 Mio. Euro aus.
Die Kernerträge ohne Russland und Belarus sind im Quartalsvergleich mit 1,481 Mrd. Euro leicht gesunken, wie die RBI am Dienstag nach Börsenschluss meldete. Die Kernerträge waren damit im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, schreiben die Analysten der Erste Group und halten an ihrer positiven Einschätzung der Aktie fest.
AMAG-Aktien notierten nach Zahlen unverändert zum Vortag bei 24,80 Euro. Der Aluminiumkonzern hat in den ersten neun Monaten 2024 einen Rückgang beim Betriebsergebnis (EBIT) von 21 Prozent auf 80,7 Mio. Euro gemeldet. Der Umsatz gab um 5,6 Prozent auf 1,08 Mrd. Euro nach. Die Erste-Analysten sehen die AMAG-Aktie nach den Zahlen weiter positiv.
Die größten Gewinner im prime market waren RHI mit einem Plus von 1,84 Prozent. Die größten Verlierer waren die Aktien des Flugzeugzulieferers FACC mit einem Minus von 4,0 Prozent. Größere Abschläge von um die 3 Prozent verbuchten auch Palfinger und Warimpex. Aktien des Halbleiterkonzerns AT&S fielen um 1,1 Prozent. Auch an anderen Börsen fanden sich Halbleiterwerte nach den schlecht aufgenommenen AMD-Zahlen vom Vorabend unter den Verlierern.
Die am Vormittag gemeldeten Wirtschaftsdaten aus der Eurozone waren zwar gut ausgefallen, wirkten sich aber nicht merklich an den Börsen aus. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone ist im Sommerquartal überraschend deutlich um 0,4 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen. Analysten hatten nur mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Das ebenfalls gemeldete deutsche BIP ist im dritten Quartal um 0,2 Prozent gestiegen, während Analysten einen weiteren Rückgang erwartet hatten. Die Experten der Commerzbank werteten das Plus in einer ersten Reaktion aber nur als Ausreißer.
Auch die in den USA veröffentlichten Daten hinterließen keine merklichen Spuren an den Märkten. Die gemeldete erste Schätzung für das BIP-Wachstum im abgelaufenen Quartal lag mit 2,8 Prozent knapp unter der Prognose von 2,9 Prozent und unter dem Wachstum vom zweiten Quartal von 3,0 Prozent. Die ebenfalls gemeldeten ADP-Arbeitsmarktdaten zeigten hingegen einen überraschend starken Stellenzuwachs. Damit schwand aber auch die Hoffnung auf Zinssenkungen etwas. Mit Spannung erwartet wird jetzt an den Börsen der am Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Oktober.
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