Wiener Börse zu Mittag weiter schwach - ATX verliert 1,0 Prozent / Zurückhaltung vor US-Tech-Ergebnissen und US-Wahl - RBI nach Quartalszahlen schwach
Die Wiener Börse hat am Mittwochvormittag nachgegeben. Der ATX fiel bis 12 Uhr um 0,97 Prozent auf 3.557,38 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime verlor 0,95 Prozent auf 1.772,47 Zähler. Auch an anderen Börsen in Europa ging es am Vormittag nach unten. Viele Anleger dürften im Vorfeld wichtiger US-Quartalszahlen und Konjunkturdaten sowie der näher rückenden US-Präsidentschaftswahl vorsichtig agieren.
Aktien der Raiffeisen Bank International verloren nach der Meldung von Quartalszahlen bei hohem Volumen 1,7 Prozent. Die RBI hat in den ersten drei Quartalen 2024 ein Konzernergebnis von 2,083 Mrd. Euro erzielt, nach 2,114 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Für das um Belarus und Russland bereinigte Konzernergebnis wies die RBI hingegen lediglich 856 Mio. Euro aus.
Die Kernerträge ohne Russland und Belarus sind im Quartalsvergleich mit 1,481 Mrd. Euro leicht gesunken, wie die RBI am Dienstag nach Börsenschluss meldete. Die Kernerträge waren damit im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, schreiben die Analysten der Erste Group und halten an ihrer positiven Einschätzung der Aktie fest.
AMAG-Aktien notierten nach Zahlen unverändert zum Vortag bei 24,80 Euro. Der oberösterreichische Aluminiumkonzern hat in den ersten neun Monaten 2024 einen Rückgang beim Betriebsergebnis (EBIT) von 21 Prozent auf 80,7 Mio. Euro gemeldet. Der Umsatz gab um 5,6 Prozent auf 1,08 Mrd. Euro nach. Die Erste-Analysten sehen die AMAG-Aktie nach den Zahlen weiter positiv.
Die größten Gewinner im prime market waren UBM mit einem Plus von 1,04 Prozent. Die größten Verlierer waren die Aktien des Flugzeugzulieferers FACC mit einem Minus von 4,1 Prozent. voestalpine-Aktien verloren bei höherem Volumen 2,8 Prozent. Aktien des Halbleiterkonzerns AT&S fielen um 1,0 Prozent. Auch an anderen Börsen fanden sich Halbleiterwerte nach den schlecht aufgenommenen AMD-Zahlen vom Vorabend unter den Verlierern.
Die am Vormittag gemeldeten Wirtschaftsdaten aus der Eurozone waren zwar gut ausgefallen, wirkten sich aber nicht merklich an den Börsen aus. So ist die deutsche Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um 0,2 Prozent gestiegen, während Analysten im Schnitt einen weiteren Rückgang erwartet hatten. Die Experten der Commerzbank werten das Plus in einer ersten Reaktion aber nur als Ausreißer.
Am Nachmittag wird jetzt noch die erste Schätzung für das BIP-Wachstum im dritten Quartal in den USA erwartet. Die Vorzeichen für die BIP-Daten stehen klar auf Expansion, schreiben die Analysten der Helaba. Die ebenfalls anstehenden ADP-Zahlen könnten einen ersten Vorgeschmack auf den am Freitag angesetzten Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Oktober liefern. Von den Arbeitsmarktdaten erhoffen sich Marktteilnehmer Hinweise auf die kommenden Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed.
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