ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Moderate Verluste - US-Wahl im Fokus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am
Mittwochmorgen Zurückhaltung an den Tag gelegt. Der Dax
fiel im frühen Handel um 0,36 Prozent auf 19.407,51
Punkte. Der MDax der 50 mittelgroßen Börsenwerte sank
um 0,15 Prozent auf 27.021,02 Zähler. Der EuroStoxx 50
als Leitindex der Eurozone verlor rund 0,5 Prozent
auf 4.923,63 Punkte.
Zu viele Unsicherheiten wie die anstehende US-Präsidentschaftswahl,
Quartalszahlen großer Tech-Konzerne sowie wichtige anstehende
Konjunkturdaten lassen Marktteilnehmer vorsichtiger werden. Unter
anderem stehen deutsche Verbraucherpreise auf der Agenda. Zudem gibt
es Zahlen zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone und den USA. "In
diesem Umfeld wird es dem Dax schwerfallen, seinen kurzfristigen
Aufwärtstrend intakt halten zu können. Die Konsolidierungsneigungen
nehmen zu und immer mehr Investoren stellen sich auf die sichere
Seite", sagte Marktexperte Andreas Lipkow.
Am Vorabend nach US-Börsenschluss kamen unterschiedliche Signale aus
dem Technologiesektor: So fielen die Quartalszahlen der Google
-Mutter Alphabet Experten zufolge
überzeugend aus. Der Chipkonzern AMD indes
enttäuschte. Halbleiterwerte standen deshalb am Mittwoch unter
Druck: Die Aktien von Infineon fielen am Dax-Ende um
1,6 Prozent und Elmos Semiconductor büßten 4,3
Prozent ein.
Im Fokus stehen die Papiere von Volkswagen , die nach
Quartalszahlen des Autokonzerns mit einem Kursplus von 1,6 Prozent
an der Dax-Spitze rangierten. Das dritte Quartal sei geprägt gewesen
von Umstrukturierungskosten, betonte JPMorgan-Analyst Jose Asumendi.
Der Barmittelzufluss aus dem Autogeschäft sei aber stark und die
Liquidität bleibe hoch, lobte er.
Die Anteilsscheine von BASF zeigten sich nach
Quartalszahlen der Ludwighafener kaum verändert. Der weltgrößte
Chemiekonzern wird etwas vorsichtiger für das laufende Jahr. BASF
habe jedoch auch auf eine weitere Dynamik der Nachfrage im
Kerngeschäft hingewiesen, dies könnte etwas stützen, schrieben die
Experten von Jefferies.
Bechtle fielen um 3,2 Prozent, nachdem die Berenberg
Bank ihre Kaufempfehlung für die Titel des IT-Dienstleisters
gestrichen hatte. Das Geschäft im kommenden Jahr sei kaum
prognostizierbar, hieß es. Für die Margen gebe es wenig Luft nach
oben.
Die Aktien von Grenke reagierten mit einem
Kurseinbruch von 27 Prozent auf einen eingetrübten Ausblick des
IT-Leasingspezialisten und sackten auf den tiefsten Stand seit mehr
als zwei Jahren ab. Ein Händler sprach in einer ersten Reaktion von
einer heftigen Gewinnwarnung und fürchtet deutlich sinkende
Konsensschätzungen für 2024 und die Folgejahre.
Dagegen überzeugte Kion die Anleger mit seinen
Quartalszahlen. Die Papiere des Staplerherstellers und
Lagertechnik-Spezialisten sprangen im frühen Handel auf den höchsten
Stand seit Ende Juli und notierten zuletzt 6,4 Prozent im Plus. Sie
schoben auch die Aktien des Konkurrenten Jungheinrich
mit plus 1,5 Prozent an. Jefferies-Analyst Lucas Ferhani sprach von
einem insgesamt ordentlichen Quartalsbericht.
Die Aktien von Fuchs legten um 1,5 Prozent zu. Der
Schmierstoffhersteller steigerte den operativen Gewinn (Ebit) in den
ersten neun Monaten um sieben Prozent. Der Umsatz schrumpfte wegen
niedrigerer Preise und negativer Währungseffekte um ein Prozent. Mit
den beiden Kennziffern traf das Unternehmen in etwa die Erwartungen
der Analysten./edh/mis