Gewinn-Messe: Oberbank-Chef sieht Bankenlandschaft gut aufgestellt / Gasselsberger: Banken geht es gut, Abgabe für Geldinstitute wäre aber falsch
Franz Gasselsberger, Generaldirektor der Oberbank, sieht die Bankenlandschaft in Österreich am Prosperieren. "Die Ertragslage unserer Banken ist gut, die Kapitalausstattung überdurchschnittlich", sagte er am Donnerstag bei der Gewinn-Messe in Wien. Eine Bankenabgabe, wie derzeit wieder in Italien diskutiert, hält er aber naturgemäß nicht für sinnvoll. "Das wäre für den Bankenstandort und die Aktionäre schlecht."
Außerdem würde eine Abgabe, etwa in Form einer "Übergewinnsteuer", die Banken daran hindern, "Eigenkapital zu dotieren" und "uns davon abhalten, wieder mehr Kredite zu vergeben, wenn dann der Aufschwung kommt". Überhaupt sei es "kurzsichtig, zu glauben, man kann die Staatskassen mit einer Bankenabgabe füllen".
Kritik äußerte Gasselsberger an der Wirtschaftspolitik der türkis-grünen Bundesregierung. Denn "die Rechnung, höhere Gießkannenförderungen würden den Konsum ankurbeln (...), ist nicht aufgegangen". "Stattdessen gehen die Leute zu den Banken und sparen." Was es brauche, sei eine Politik, die den Menschen weniger Steuern abverlangt, dann könnten sich die Menschen auch wieder mehr leisten, betonte der Manager.
Vom Trend zur Arbeitszeitverkürzung hält Gasselsberger wenig. Vielmehr müsse sich Arbeit in Österreich wieder lohnen, zumal Arbeiten "ja auch nicht die dunkle Seite des Lebens ist". Ähnlich äußerte er sich zum hiesigen Pensionssystem: Hier sei länger, nicht kürzer arbeiten das Gebot der Stunde.
Kein Verständnis hat Gasselsberger für Kritik an der KIM-Verordnung, die strenge Regeln für die Vergabe von Immobilienkrediten normiert. Diese sei sicher nicht der Grund für die Krise im Sektor, außerdem schütze das Regelwerk die Kreditnehmenden vor Überschuldung.
tpo/fel
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