Deutsche Bank schafft Gewinnsprung dank Postbank-Vergleich
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Hin und Her im Rechtsstreit um die
Postbank-Übernahme hat der Deutschen Bank im dritten Quartal einen
kräftigen Gewinnsprung beschert. Weil der Dax-Konzern
eine Rückstellung aus dem zweiten Quartal teilweise auflösen konnte,
entfielen auf die Aktionäre unter dem Strich knapp 1,5 Milliarden
Euro. Das waren 42 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und mehr als von
Analysten im Schnitt erwartet. Vorstandschef Christian Sewing fasste
bei der Vorlage der Zwischenbilanz am Mittwoch auch den Rückkauf
weiterer Aktien ins Auge. Dabei zeigte er sich zuversichtlich, mehr
Kapital an die Anteilseigner auszuschütten als ursprünglich geplant.
Noch im Sommer hatte die Deutsche Bank schlechtere
Nachrichten im Gepäck. Wegen einer Rückstellung im
Postbank-Rechtsstreit von 1,3 Milliarden Euro war sie sogar in die
roten Zahlen gerutscht. Nach einer Einigung mit einem Großteil der
Kläger aus der Reihe der früheren Postbank-Aktionäre konnte sie nun
davon jedoch 440 Millionen Euro wieder auflösen.
Auch aus dem Tagesgeschäft meldete der Vorstand positive
Entwicklungen. Finanzchef James von Moltke bestätigte das Ziel, in
diesem Jahr Erträge von 30 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Auch
bei seinen Zielen für 2025 sieht das Management die Bank auf Kurs.
Vor allem soll dann die Rendite auf das materielle Eigenkapital mehr
als 10 Prozent erreichen. Im dritten Quartal lag sie mit 10,2
Prozent sogar etwas über dieser Marke. Ohne die aufgelöste
Rückstellung hätte sie jedoch nur 7,6 Prozent betragen./stw/mis