Aktien Frankfurt: Zurückhaltung vor Quartalszahlen - SAP muss liefern
FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der Veröffentlichung zahlreicher
Quartalsberichte in dieser Woche haben die Anleger am Montag ihr
Pulver erst einmal trocken gehalten. Der Dax sank
gegen Mittag um 0,58 Prozent auf 19.543,70 Punkte und entfernte sich
etwas von seinem am vergangenen Donnerstag markierten Rekordhoch bei
rund 19.675 Punkten. Damit rückt auch die runde Marke von 20.000
Punkten wieder etwas weiter weg.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen gab nach
positivem Start zuletzt um 0,06 Prozent auf 27.320,51 Punkte nach.
Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Euroregion
verlor 0,5 Prozent.
"Die Marktteilnehmer halten sich vor der Zahlenvorlage des
Dax-Riesen SAP zurück", schrieb Marktexperte und
Börsenkenner Andreas Lipkow. Es sei bereits viel Optimismus im
aktuellen Kursniveau eingepreist und die Aktien des größten
europäischen Softwareherstellers hätten in den letzten Monaten einen
Großteil der Gesamtmarkt-Entwicklung ausgemacht. Nun könnte sich
jede negative Überraschung stark auf den Gesamtmarkt auswirken,
mahnte Lipkow.
SAP legt am Montagabend nach US-Börsenschluss die Quartalszahlen
vor. Zuletzt notierten die im Dax am schwersten gewichteten Aktien
mit minus 0,3 Prozent, bleiben damit aber in der Nähe ihres Mitte
Oktober erreichten Rekordhochs.
Die Papiere des Halbleiterherstellers Infineon
verloren am Montag nach einer Abstufung durch Morgan Stanley 2,3
Prozent. Analyst Lee Simpson verwies auf Herausforderungen durch die
Probleme der Autobranche.
Das Investmenthaus Jefferies kassierte die Kaufempfehlung für die
Aktien des Rückversicherers Munich Re , dessen Kurs
ebenfalls um 2,3 Prozent nachgab. Die Papiere sind stark gelaufen
und hatten erst in der vergangenen Woche ein Rekordhoch markiert.
An der MDax-Spitze versuchen die Titel des
Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt ihren seit
April laufenden Abwärtstrend zu brechen. Sie gewannen 4,3 Prozent.
Die Bank of America hatte sie auf "Buy" hochgestuft. Die Titel des
Panzergetriebe-Produzenten Renk im Nebenwerteindex
SDax verteuerten sich um 1,2 Prozent nach einer
Kaufempfehlung von Redburn./ajx/mis