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Nutzfahrzeugmarkt wächst trotz Konjunkturschwäche

auto-schweiz / Schlagwort(e): Sonstiges

Nutzfahrzeugmarkt wächst trotz Konjunkturschwäche

18.10.2024 / 10:18 CET/CEST

Neue Nutzfahrzeuge Januar bis September 2024

Bern, 18. Oktober 2024

Der Schweizer Markt für neue Nutzfahrzeuge kann sich weiterhin gegen das

schwache Wirtschaftswachstum behaupten. Bis Ende September sind die

diesjährigen Neuimmatrikulationen von Sachen- und

Personen-Transportfahrzeugen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein

um 2,8 Prozent auf 31'908 gestiegen. Leichte und schwere Nutzfahrzeuge

werden um 3,5 respektive 7,2 Prozent stärker nachgefragt als vor

Jahresfrist. Bei den Wohnmobilen ist ein leichter Rückgang auf hohem Niveau

zu verzeichnen. Besonders bei Lastwagen steigt der Anteil reinelektrischer

Antriebe weiter und liegt seit Jahresbeginn bei 9,8 Prozent.

Das Wirtschaftswachstum soll sich laut der Expertengruppe

Konjunkturprognosen des Bundes im laufenden Jahr bei lediglich 1,2 Prozent

einpendeln. 2025 könnte die Schweizer Wirtschaft laut den Aussichten wieder

mehr Fahrt aufnehmen und um 1,6 Prozent zulegen. Zumindest bei

Sachentransportfahrzeugen scheint die Nachfrage nach wie vor ungebrochen -

auch wenn sich das Wachstum im Jahresverlauf abgeschwächt hat und in der

derzeitigen Phase hier und da noch Nachholbedarf aus der Zeit der

Covid-Pandemie gedeckt wird.

So kommt es, dass die schweren Nutzfahrzeuge in den ersten neun Monaten des

Jahres um 7,2 Prozent auf 3'632 Neuimmatrikulationen wachsen können.

Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum können fast alle

Gewichtsklassen zulegen, nur zwischen 16 und 18 Tonnen Gesamtgewicht

resultiert ein leichter Rückgang der Registrierungen. Fast jeder zehnte neue

Lastwagen verfügt mittlerweile über einen vollelektrischen Antrieb, deren

Marktanteil liegt seit Jahresbeginn bei 9,8 Prozent - Tendenz weiter

steigend. Der Wert aus dem Gesamtvorjahr von 8,8 Prozent (383 von 4'369)

wurde somit bereits übertroffen.

Diese Entwicklung stimmt auto-schweiz-Direktor Thomas Rücker optimistisch:

«Gerade im Hinblick auf die erstmalige Einführung von CO2-Vorgaben für neue

Lastwagen ab 2025 sind steigende Immatrikulationen von E-Trucks eine gute

Nachricht. Für die zunehmende Elektrifizierung der Fuhrparks von

Transportunternehmen müssen die Rahmenbedingungen aber noch stark verbessert

werden. So ist die Schnellladeinfrastruktur vielerorts nicht für Lastwagen

ausgelegt, weder beim Platzbedarf noch bei der Leistung. Und die

Unsicherheit, wie es mit der Befreiung von der leistungsabhängigen

Schwerverkehrsabgabe für elektrische Antriebe nach 2030 weitergeht, lässt

derzeit viele Logistiker zögern. Gerade für den gewerblichen Güterverkehr

ist eine Planbarkeit der Investitionen relevant, weil derzeit die

Energiezufuhr am Ver- und Entladepunkt im Fokus steht aufgrund der fehlenden

öffentlichen Versorgung. Damit betrifft die benötigte Investitionssicherheit

Kostenumfänge für Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur.»

Die leichten Nutzfahrzeuge (Lieferwagen und leichte Sattelschlepper) können

nach drei Quartalen ebenfalls zulegen. Mit 22'473 Neuzulassungen beträgt das

Plus 764 Fahrzeuge oder 3,5 Prozent. Das Segment ist generell ein wichtiger

Gradmesser für die wirtschaftliche Entwicklung. KMU und Handwerksbetriebe

sind nach wie vor auf gewerbliche Transportmobilität angewiesen und

investieren in Neufahrzeuge, was für einen intakten Zukunftsglauben und eine

gesunde Konjunkturlage spricht.

Neue Personentransportfahrzeuge sind bis Ende September 5'803 auf die

Strassen gekommen, ein leichtes Minus zum Vorjahr von 125 oder 2,1 Prozent.

Der Rückgang ist grösstenteils auf die Wohnmobile zurückzuführen, deren Zahl

innert Jahresfrist um ebenfalls 2,1 Prozent von 5'226 auf 5'117 zurückgeht.

Bei den weiteren Fahrzeugkategorien fällt vor allem das starke Wachstum

neuer Cars um 42 Prozent von 131 auf 186 auf. Auch dies könnte zum Teil eine

Spätfolge der Covid-Pandemie sein, denn Car-Reisen waren zeitweise gar nicht

oder nur unter erschwerten Bedingungen durchführbar - entsprechend

investierten Unternehmen einige Zeit lang nicht in neue Fahrzeuge.

Zusammen mit den 175'730 neuen Personenwagen sind von Januar bis September

2024 in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein insgesamt 207'638 neue

Motorfahrzeuge in Verkehr gesetzt worden. Im Vergleich zum Vorjahreswert von

213'931 stellt dies einen Rückgang um 6'293 Neuimmatrikulationen oder 2,9

Prozent dar.

Die detaillierten Zahlen nach Marken stehen auf www.auto.swiss zur

Verfügung. Die Auswertungen von auto-schweiz basieren auf Erhebungen des

Bundes, die Daten sind möglicherweise vorläufig und nicht abgeschlossen.

Medienmitteilung als PDF

Neuimmatrikulationen von Nutzfahrzeugen Januar - September 2024 (CH+FL)

Neuimmatrikulationen von Lastwagen nach Treibstoffen Januar - September 2024

(CH+FL)

Weitere Auskünfte:

Christoph Wolnik

Stv. Direktor, Mediensprecher

T 079 882 99 13

christoph.wolnik@auto.swiss

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