Börse Frankfurt-News: Stock-Picking ist Pflicht (Scale-Marktbericht)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Der Scale-Index tritt weiter auf der Stelle, das Comeback der Small Caps bleibt bislang aus. Das beste Scale-Mitglied kommt auf Sicht von einem Jahr allerdings auf mehr als eine Kursverdreifachung.
16. Oktober 2024. "Small Caps profitieren überdurchschnittlich von Zinssenkungen", "Warum Small Cap-Aktien jetzt Chancen bieten", "Chance auf doppeltes Alpha bei Europas Small Caps" - das Comeback der Small Caps wird derzeit so oft ausgerufen wie selten. Doch noch immer hinken die kleinen den großen Werten hinterher. Während der DAX immer neue Allzeithochs markiert, tritt der Kleinstwerteindex Scale auf der Stelle. Der Scale All Share steht am Mittwochmittag bei 1.158 Punkten und damit in etwa auf dem Niveau des Vormonats und etwas unter dem Stand zu Jahresanfang.
Verve Group hängt alle ab
Da hilft nur genaues Unterscheiden: Top-Performer im Scale-Segment
auf Zwölfmonatssicht ist der Werbesoftwareanbieter Verve Group
(SE0018538068). Der Kurs ist seit Oktober 2023 von 0,88 auf 3,22
Euro gestiegen - mehr als eine Kursverdreifachung. Sehr gut
entwickelt haben sich auch das Pharmaunternehmen Apontis Pharma
(DE000A3CMGM5), das Cybersecurity-Unternehmen Cyan ( Im Gegensatz zu Verve, Apontis und Cyan, die unter den jüngsten
Hochs notieren, hat MPC Capital gerade ein Mehrjahreshoch von 4,66
Euro markiert. Der Hamburger Vermögensverwalter hat sich auf
Projekte in der maritimen Wirtschaft und Energieinfrastruktur
spezialisiert, und zwar für institutionelle Investoren. Zuletzt hat
MPC seine Management-Plattform mit der Übernahme eines Portfolios
energieeffizienter Containerschiffe ausgebaut. Cyan: "Hochdynamische Entwicklung, aber spekulativ" Ebenfalls gut da steht Cyan. Die Aktie kostet aktuell 2,16 Euro, vor
einem Jahr waren es 1,37 Euro. Das Analysehaus SMC-Research sieht
aber noch Luft nach oben. Cyan habe im ersten Halbjahr eine
hochdynamische Entwicklung des Kerngeschäfts Cybersecurity
verzeichnet, heißt es. Das Unternehmen sei gut aufgestellt, SMC
erwartet für die Zukunft eine dynamische Umsatz- und
Ergebnisentwicklung und bestätigt bei einem leicht auf 4,40 Euro
erhöhten Kursziel das Kaufvotum, allerdings als "Speculative Buy".
Das Unternehmen bietet IT-Sicherheitsprodukte für Endkunden von
Mobilfunk- und Festnetzinternetanbietern sowie Finanzdienstleistern. 2G hat viele Fans Auch wenn es sich im Kurs nicht zeigt: Rund läuft es auch für 2G
Energy ( "Damit erreichte der Auftragsbestand ein Rekordniveau, was eine
Vollauslastung der Kapazitäten bis weit in die zweite Hälfte des
Jahres 2025 sicherstellt", erklärt das Analysehaus First Berlin.
2025 werde wohl das umsatz- und ertragsstärkste Jahr in der
Geschichte des Unternehmens. First Berlin rät weiter zum Kauf und
nennt ein Kursziel von 34 Euro. Auch SMC-Research ist von 2G
überzeugt und spricht von einem "spektakulären" Auftragseingang. SMC
empfiehlt ebenfalls den Kauf und nennt ein Kursziel von jetzt 35
Euro. Der Kurs war im Mai über 27 Euro gestiegen, aktuell sind es
23,30 Euro. Auch Potenzial für Daldrup & Söhne? Als Profiteur der Energiewende gilt neben 2G Energy auch Daldrup &
Söhne (DE0007830572), der Anbieter von Bohr- und
Umweltdienstleistungen. Das erste Halbjahr 2024 war für Daldrup
erneut von einer positiven operativen Entwicklung in allen
Geschäftsbereichen geprägt - trotz des allgemein schwachen
wirtschaftlichen Umfeldes. Auch hier ist SMC-Research positiv
gestimmt: Angesichts eines kräftigen Rückenwinds für die Geothermie
erwartet das Analysehaus weitere Zuwächse und stuft die Aktie als
Kauf ein bei einem Kursziel von 11,20 Euro (aktuell 8,22 Euro). Dickes Minus für Veganz und PAL Next Einen Umsatzrückgang im ersten Halbjahr meldete hingegen die Veganz
Group (DE000A3E5ED2), der Anbieter veganer Lebensmittel aus Berlin.
Der Grund: Sortimentsbereinigungen. Daher erwartet das Unternehmen
für das Gesamtjahr 2024 nun einen deutlichen Umsatzrückgang und ein
verringertes Ebitda. Die Aktie kostete Anfang des Jahres noch um 23
Euro, jetzt sind es nur noch 7,66 Euro. Auch die Filmproduktionsfirma Pantaflix, die jetzt Pal Next
(DE000A12UPJ7) heißt und vor allem auf KI setzt, verzeichnet
Kursverluste. Die Aktie war im Februar auf über 2,50 Euro gestiegen.
Jetzt sind es nur noch 1,25 Euro. Das Analysehaus Montega sieht die
Aktie sogar bei nur 1 Euro als fair bewertet an und rät zum Verkauf.
Mit der KI-generierten Animationsserie Space Vets böten sich zwar
vielversprechende Chancen, insbesondere im Animationsbereich. Die
Entwicklung sei aber schwer absehbar. Verve jetzt Umsatzrenner Umsatzstärkste Scale-Aktie auf Xetra und Börse Frankfurt war im
September die Verve Group (8,9 Millionen Euro), gefolgt von 2G
Energy (7,9 Millionen Euro), Deutsche Rohstoff (6,1 Millionen Euro),
Mensch und Maschine (5,5 Millionen Euro), Formycon (5,4 Millionen
Euro) und der Datagroup (5 Millionen Euro). Seit Jahresanfang steht
2G vorne, vor Formycon, Datagroup, Cliq Digital, Deutsche Rohstoff
und Mensch und Maschine. Von Anna-Maria Borse © 16. Oktober 2024, Deutsche Börse AG (Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG
verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und
Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.) AXC0222 2024-10-16/16:44
Relevante Links: Daldrup & Söhne AG, APONTIS PHARMA AG, MPC Münchmeyer Petersen Capital AG, Cyan AG, Veganz Group AG, PANTAFLIX AG