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APA ots news: Allianz fordert mehr Sicherheit für ungeschützte Verkehrsteilnehmer in Städten
München/Wien (APA-ots) - - Groß gegen Klein in europäischen Städten: 70
Prozent der innerorts
zu beklagenden Verkehrstoten sind Fußgänger, Fahrrad- oder
Motorradfahrer
- Ein Drittel der Unfälle zwischen Lkw und Fußgängern oder Radfahrern
wäre durch bereits erhältliche Technik vermeidbar
- "Wir benötigen einen neuen Anschnallgurt" - Allianz schlägt
Maßnahmen vor, um der "Vision Zero" näherzukommen
Auf dem 12. Allianz Autotag spricht sich die Allianz für einen
verbesserten Schutz von Fußgängern und Zweiradfahrern in Städten aus
und richtet konkrete Forderungen an Politik, Fahrzeughersteller und
Transportunternehmen. Angesichts weiterhin zu hoher Zahlen von
Verkehrstoten in Europa ruft Klaus-Peter Röhler, Vorstand der Allianz
SE, am 16.10.2024 im Allianz Zentrum für Technik (AZT) in Ismaning
dazu auf, insbesondere die Sicherheitsausstattung von
Kleintransportern und Lkw zu verbessern: "Wir erleben rasante
Fortschritte in nahezu allen Bereichen der Technologie, also warum
gelingt es uns nicht, das Leben auf unseren Straßen besser zu
schützen? Diese Entwicklung ist inakzeptabel. Ein Drittel aller
Unfälle zwischen Lkw und Fußgängern oder zwischen Lkw und Radfahrern
könnte vermieden werden, wenn Lkw nur zwei bekannte
Sicherheitsmaßnahmen nutzen würden. Um die genannten
Herausforderungen und Trends anzugehen, sind Fahrzeughersteller,
Politiker, Transportunternehmen und wir als Versicherer gefordert,
aktiv zu werden. Wir müssen alles tun, um Menschenleben vor einem
Unfalltod zu schützen, ganz gleich, welche Kosten damit verbunden
sind."
Beim Allianz Autotag treffen sich jährlich internationale
Fachleute und Medienvertreter, um über Trends und Herausforderungen
für die Mobilität der Zukunft zu diskutieren. Das Titelthema 2024
lautet: "Groß gegen Klein - wie sich schwache Verkehrsteilnehmer im
Stadtverkehr besser schützen lassen."
Zwtl.: EU will Zahl der Verkehrstoten bis 2050 auf null senken
Klaus-Peter Röhler betont, dass die Zahl der Verkehrstoten
innerhalb der Europäischen Union mit rund 20.400 im Jahr 2023 noch
immer deutlich zu hoch sei: "Die EU-Kommission verfolgt das Ziel, bis
2050 die Zahl der Verkehrstoten auf null zu senken. Von dieser
Vision Zero sind wir leider weit entfernt.
Um im Zielkorridor zu liegen, hätte die Zahl der Opfer von 2022
auf 2023 um 18 Prozent sinken müssen, wenn ein linearer Verlauf
angenommen wird. Erreicht wurde europaweit ein Rückgang von 1 Prozent
- und in Deutschland stieg die Zahl zuletzt sogar um 1,8 Prozent auf
2.839 Getötete im Jahr 2023.
Zwtl.: Städte sind Unfall-Hotspots: 70 Prozent der innerorts zu
beklagenden Verkehrstoten sind Fußgänger oder Zweiradfahrer
Für schnelle Erfolge sei es sinnvoll, den Blick auf den
Stadtverkehr zu richten: "Städte sind Unfall-Hotspots", sagt Röhler.
"Rund 40 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle in Europa ereignen
sich in Städten; 70 Prozent dieser Opfer sind Radfahrer, Nutzer
anderer Zweiräder oder Fußgänger, darunter Kinder und ältere Menschen
- sie benötigen besseren Schutz! Der Titel dieses 12. Allianz
Autotags - Groß gegen Klein - klingt bitter, aber er ist wahr. Es
geht darum, die schwächsten Verkehrsteilnehmer vor schweren
Fahrzeugen zu schützen."
Vor allem Fahrzeuge von Paket- und Lieferdiensten sind nach einer
aktuellen Auswertung des Allianz Zentrum für Technik (AZT) auffällig:
"Als Flottenversicherer hat die Allianz folgende Erkenntnisse
gewonnen: Kleintransporter, die von diesen Zustelldiensten genutzt
werden, haben eine etwa 20 Prozent höhere Schadenhäufigkeit als
herkömmliche Fahrzeuge, sagt Röhler. "Sie verursachen auch häufiger
Personenschäden. Dazu tragen der Zeitdruck der Fahrer, die vielen
Stopps, Manöver im städtischen Umfeld und die Ablenkung durch die für
die Zustellung erforderlichen digitalen Geräte bei.
Röhler kritisiert, dass Kleintranstransporter trotz der EU-
Richtlinie "General Safety Regulation 2" (GSR2), die seit Juli 2024
für Neufahrzeuge gilt, aktuell noch nicht die gleiche Anzahl von
Sicherheitssystemen an Bord haben wie Pkw. "Vans sollten mindestens
die gleichen Sicherheitssysteme wie neue Pkw haben, da sie die
gleichen stark frequentierten städtischen Straßen nutzen", sagt er.
Zwtl.: Allianz Untersuchung: Ein Drittel der Unfälle zwischen Lkw und
Radfahrern oder Fußgängern wäre durch verfügbare Technik vermeidbar
Für schwere Lkw und Busse müsse die GSR2 ebenfalls so bald wie
möglich nachgebessert werden, laut Röhler: Zwar seien einige warnende
Fahrerassistenzsysteme für neu zugelassene Lkw mittlerweile
verpflichtend, diese genügten aber nicht, um beispielsweise
Kollisionen mit Fahrradfahrern und Fußgängern im toten Winkel
verlässlich zu vermeiden. "Warnende Systeme reichen nicht aus", sagt
Röhler. "Effektive Systeme können Verkehrsteilnehmer im toten Winkel
erkennen und sofort eine Notbremsung auslösen."
Eine aktuelle Untersuchung des Allianz Zentrums für Technik (AZT)
kam zu dem Ergebnis, dass durch einen aktiv bremsenden
Abbiegeassistenten sowie durch eine verbesserte Sicht von Lkw-Fahrern
mittels sogenannter Manövrierfenster und einer niedriger gezogenen
Sichtlinie der Fahrerkabine ein Drittel der Unfälle zwischen Lkw und
Fußgängern oder Fahrradfahrern vermeidbar wäre. Diese technischen
Lösungen sind bereits am Markt erhältlich - jetzt müssen sie
schnellstmöglich flächendeckend eingesetzt werden.
"In erster Linie geht es bei unseren Bemühungen um mehr
Sicherheit im Straßenverkehr darum, Leben zu retten und Leid zu
mindern", sagt Röhler. Ohne diese Grundüberzeugung zu schmälern,
träfe ein weiteres Argument zu: "Die Vermeidung von Unfällen - auch
von leichten Unfällen ohne Personenschaden - bringt einen
wirtschaftlichen Vorteil für Spediteure. Das ist ein Selbstanreiz,
denn eine Flotte mit weniger Reparatur- und Ausfallkosten ist
effizienter, und auch die Versicherungsprämien für eine solche Flotte
sind deutlich niedriger als für eine Flotte mit vielen Unfällen."
Zwtl.: Allianz knüpft an Tradition an, um konkrete Forderungen an
Politik und Fahrzeughersteller zu richten
Röhler betont, dass sich die Allianz schon vor 40 Jahren für die
damals umstrittene Gurtpflicht eingesetzt habe: Max Danner, der
damalige Leiter des Allianz Zentrums für Technik, hatte 1983 das Buch
Gurt oder Tod! verfasst und darin für die Anschnallpflicht
geworben. Röhler sagt: "Zusätzlich zu Gurt oder Tod! gilt heute
auch: Assistenzsysteme - oder Tod! Um die Vision Zero zu erreichen,
brauchen wir
sozusagen einen neuen Sicherheitsgurt!"
Auf dem 12. Allianz Autotag richtet die Allianz drei konkrete
Forderungen an Fahrzeughersteller und Gesetzgeber, um ungeschützte
Gruppen im Stadtverkehr besser zu schützen.
Zwtl.: Forderungen der Allianz
1. Die Sicherheitsausstattung von Kleintransportern und Lkw muss über
den aktuellen gesetzlichen Standard hinausgehen. Kleintransporter
sollten mindestens über die gleichen Sicherheitssysteme wie Pkw
verfügen, da sie die gleichen stark frequentierten städtischen
Straßen nutzen. Lkw-Hersteller sollten bereits verfügbare
Innovationen, die zur Unfallverhütung beitragen, vollumfänglich
nutzen. Dazu zählen Manövrierfenster, niedrigere Fahrerkabinen und
automatische Notbremssysteme beim Abbiegen.
2. Die Allianz fordert die EU-Gesetzgeber auf, die aktuellen
Vorschriften weiter zu verbessern. Speziell für Lkw sollten aktiv
eingreifende Fahrerassistenzsysteme, die Abbiegeunfälle verhindern,
so schnell wie möglich in allen neuen Lkw Pflicht werden. Warnende
Systeme, wie derzeit gesetzlich vorgeschrieben, reichen nicht aus. Es
sollten aktiv bremsende Systeme vorgeschrieben werden, die
Verkehrsteilnehmer im toten Winkel erkennen und sofort eine
Notbremsung auslösen. Und diese Systeme müssen immer eingeschaltet
sein.
3. Wir brauchen einen umfassenden Datenaustausch, wie er im EU Data
Act vorgesehen ist: Wenn die Allianz als Versicherer weiß, welche
Sicherheitssysteme in Lkw und Kleintransportern installiert und
aktiviert sind, kann sie risikobasierte Tarife und Anreize festlegen.
Alle Presseunterlagen und die Aufzeichnung der gesamten
Veranstaltung sowie weitere Informationen zum 12. Allianz Autotag
finden Sie hier .
Zwtl.: Kontakt:
Allianz Versicherungs-AG
Unternehmenskommunikation
Christian Weishuber
Telefon: +49 89 3800 18169
Mobil: +49 172 8448464
E-Mail: christian.weishuber@allianz.de
Allianz SE
Group Communications
Christina Bersick
Telefon: +49 89 3800 12940
E-Mail: christina.bersick@allianz.de
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Rückfragehinweis:
Dr. Thomas Gimesi
Pressesprecher / Allianz Österreich
Telefon: +43 676 878222914
E-Mail: presse@allianz.at
Website: https://www.allianz.at/
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/396/aom
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